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Megadeth: The System Has Failed (2004) (Review)
Artist: | Megadeth |
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Album: | The System Has Failed (2004) |
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Medium: | CD/LP/Limitiert/Remaster | |
Stil: | Thrash, Speed- und Heavy-Metal |
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Label: | BMG/ADA/Warner | |
Spieldauer: | 48:23 | |
Erschienen: | 15.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Okay, vielleicht wissen es ja einige noch nicht, wofür der Begriff, den sich diese unglaublich kreative, politisch extrem kritische und zugleich eine der weltweit besten Metal-Bands dieses Universums namentlich gewählt hat, steht.
MEGADETH – das ist die Maßeinheit, die man für die Zahl der Toten bei einem nuklearen Angriff verwendet, wobei ein Megade(a)th für 1 Million Tote steht. Megatote, eben – welch Wahnsinn. Gleiches dachten sicher auch in provokanter Absicht MEGADETH, als sie unter Verzicht auf den Buchstaben „A“ sich 1983 gründeten, nachdem Gitarrist Dave Mustain gerade erst METALLICA verlassen hatte, um die metallische Welt aus Thrash, Speed und Heavy mit ihren apokalyptischen Metal-Visionen zu erobern und dabei genau den richtigen Zeitpunkt erwischten. So zählen sie aus heutiger Sicht gemeinsam mit METALLICA, SLAYER und ANTHRAX zu den „Big Four“ des Thrash Metal.
Nach den recht schwachen Alben „Risk“ (1999) und „The World Needs A Hero“ (2001), die sich doch zu sehr dem metallischen Mainstream anbiederten und die Thrash-Metal-Amis so langsam ihr besonderes Alleinstellungsmerkmal zu verlieren schienen, begann man anno 2001 MEGADETH langsam abzuschreiben. Wer schließlich konnte damit rechnen, dass sie 2004 mit dem Thrash-Paukenschlag „The System Has Failed“ zurückkehren würden. Ein Album, das nach 15 Jahren endlich wieder in fein remasterter Version speziell auf Vinyl zurückkehrt. Natürlich im Original-Cover-Artwork mit den korrupten amerikanischen Politikern und ihrem „Plan B“-Koffer darauf sowie der mit allen Texten bedruckten Innenhülle.
Dabei waren dem Album gleich schreckliche Ereignisse – ein politisches und ein persönliches – vorausgegangen. Einerseits de Terroranschläge vom 11. September 2001, die Amerika und die Welt in eine Art kollektives Entsetzen versetzten, als hätte man der Weltmacht den Krieg erklärt, und ein übles gesundheitliches Missgeschick bei Mustaine, der 2002 wegen der Entfernung von Nierensteinen im Krankenhaus war und dabei ein Schmerzmittel verabreicht bekam, welches ihn in einer so ungünstigen Position einschlafen ließ, dass es in seinem linken Arm zu einer Kompression kam, die dazu führte, dass er mit der linken Hand keine Faust mehr machen oder richtig zugreifen konnte, sodass ihm die Ärzte diagnostizieren mussten, dass er wohl nie wieder Gitarre spielen könne. Aus diesem Grunde gab Mustaine am 3. April des gleichen Jahres die Auflösung von MEGADETH bekannt. Doch durch den starken Willen, das unerbittliche Training und die täglichen Behandlungen sollte sich die ärztliche Diagnose nicht als endgültig erweisen, auch wenn sich, nachdem sich der Zustand von Mustaines linker Hand immer mehr besserte, der Gitarrist mit seiner linken Hand das Gitarrenspiel regelrecht neu beibringen musste.
Also entschied sich Mustaine 2004 die Band wiederzuvereinen, da sie auch vertraglich zu weiteren Veröffentlichungen gezwungen waren und das Remastern alter Alben nicht ausreichte, um endlich auch ihre alten Fans wieder mit einem Album, das jenseits des vermaledeiten „Risk“-Mainstreams alte Stärken entwickeln sollte, zu beglücken. So war die Idee für „The System Has Failed“ geboren, welches eins der besten MEGADETH-Alben werden sollte, bei dem sie wieder zu ihren urwüchsigen Thrash-Stärken zurückfanden.
Bewusst orientierte sich Mustaine dabei an dem von den Fans heiß geliebten ersten MEGADETH-Album „Rust In Peace“, auch indem er zu den Aufnahmen den originalen Lead-Gitarristen Chris Poland wieder mit einband.
Das insgesamt zehnte MEGADETH-Studio-Album erreicht tatsächlich das, was sich Mustaine wünschte. Die alten Fans kehrten hoffnungsvoll und recht begeistert wieder zu ihren Megatoten, die plötzlich wieder so lebendig erschienen, zurück. Die Ausrichtung geht deutlich hin zum Heavy Metal, angereichert mit Thrash- und Speed-Elementen. Was der 2001er-Vorgänger „The World Needs A Hero“ noch etwas unausgegoren angedeutet hatte, wurde nun endlich zur Perfektion gebracht. Und dass eine Dave Mustaine jemals Probleme mit seiner linken Hand hatte, war auch nicht mehr zu hören.
Auch das Text-Konzept gestaltete sich wieder extrem düster, wohl auch durch die Nine-Eleven-Eindrücke geprägt. Der Titel und die Handlung bezieht klar Stellung zum Totalversagen staatlicher und politischer Systeme. Nicht nur die Amerikas, sondern alle westeuropäischen und noch dazu bekommt die Religion gehörig einen verbraten, wobei sogar komplette Passagen aus der Bibel – konkret aus Psalm 23 – im Album bei „Shadow Of Deth“ „runtergebetet“ werden.
In „Blackmail The Universe“, der das Album eröffnet, wird zudem der Film „Thirteen Days“, der sich mit der Kubakrise auseinandersetzt, zitiert und es werden zugleich einige Erinnerungen an IRON MAIDEN geweckt.
Bei den Single-Auskopplungen, die ebenfalls sehr erfolgreich laufen, entscheidet man sich für das dystopische „Die Dead Enough“ und das kriegerische „Of Mice And Men“.
So reagierte das Rock Hard zurecht sehr begeistert und bezeichnete „The System Has Failed“ als „die beste MEGADETH-Platte seit langer, langer Zeit“ und vergab eine hohe Punktwertung. Überhaupt äußerten sich fast alle Kritiker begeistert, da sie in diesem Album die Rückkehr zu den alten Anfangstagen heraushörten und MEGADETH damit nicht nur endlich wieder den Wunsch der Kritik sondern auch ihrer echten Fans erfüllten.
FAZIT: Was man nach dem miesen, mainstreamverseuchten „Risk“-Album und dem durchwachsenen „The World Needs A Hero“ MEGADETH nicht mehr zugetraut hatte, trat doch endlich mit ihrem 2004er-Album wieder ein, das nun als remastertes Vinyl bzw. CD in sehr guter Qualität wiederveröffentlicht wird. MEGADETH fanden auf der thematisch sehr düsteren Scheibe wieder zu ihren Heavy-Metal und Thrash-Wurzeln zurück.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (24:08):
- Blackmail The Universe (4:33)
- Die Dead Enough (4:18)
- Kick The Chair (3:57)
- The Scorpion (5:59)
- Tears In A Vial (5:21)
- Seite B (24:15):
- I Know Jack (0:40)
- Back In The Day (3:27)
- Something That I‘m Not (5:06)
- Truth Be Told (5:40)
- Of Mice And Men (4:04)
- Shadow Of Deth (2:15)
- My Kingdom (3:03)
- Bass - Jimmie Lee Sloas
- Gesang - Dave Mustaine
- Gitarre - Dave Mustaine, Al Pitrelli
- Keys - Tim Akers
- Schlagzeug - Jimmy Degrasso, Eric Darken, Vinnie Colaiuta
- Rust In Peace (1990) - 15/15 Punkten
- United Abominations (2007) - 11/15 Punkten
- Endgame (2009) - 13/15 Punkten
- Rust In Peace Live (DVD) (2010)
- Th1rt3en (2011) - 12/15 Punkten
- Countdown To Extinction (Twentieth Anniversary) (2012) - 13/15 Punkten
- Super Collider (2013) - 10/15 Punkten
- Dystopia (2016) - 11/15 Punkten
- Killing Is My Business…and Business Is Good – The Final Kill (2018) - 13/15 Punkten
- The World Needs A Hero (2001) (2019) - 9/15 Punkten
- The System Has Failed (2004) (2019) - 12/15 Punkten
- Warheads On Foreheads (2019)
- Th1rt3en (2011) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- United Abominations (2007) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- Endgame (2009) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- The Sick, The Dying And The Dead (2022) - 12/15 Punkten
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