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Megadeth: Th1rt3en (Review)
Artist: | Megadeth |
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Album: | Th1rt3en |
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Medium: | CD | |
Stil: | Speed/Thrash Metal |
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Label: | Roadrunner | |
Spieldauer: | 57:30 | |
Erschienen: | 28.10.2011 | |
Website: | [Link] |
MEGADETH haben es ihren Fans nicht immer leicht gemacht, umgekehrt gilt allerdings dasselbe. Den stilistischen Experimenten der 90er Jahre mochte nicht jeder folgen, doch auch die Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln wurde nicht allerorts bejubelt. Dabei enthielten alle Scheiben ab „Youthanasia“ tolle Songs, sogar die ungeliebten „Risk“ und „The World Needs A Hero“ – wenn auch nicht immer in gewohnter Dichte oder Rasanz. Die Platten seit der Rückkehr auf die Bühne und zum Speed/Thrash-Megametal, beginnend mit „The System Has Failed“, hielten wieder Songs von „Rust In Peace“-Format, aber immer auch Leerlauf parat. Der Wahnsinn des Dave Mustaine kommt seitdem kontrollierter rüber, was sich in weniger Geschwindigkeit und wesentlich ausgefeilteren Gesangsmelodien äußert. Bei der Gelegenheit muss man einmal eine Lanze für Mustaine als Sänger brechen. Seine Stimme wird immer Geschmackssache bleiben, aber die MEGADETH-Sachen singt er mittlerweile technisch absolut souverän und zaubert immer wieder überragende Melodiebögen aufs Band.
Damit gehören MEGADETH zu den wenigen „Großen Alten“, die immer noch zwingende Songs schreiben, (größtenteils) ohne sich zu wiederholen oder an verkaufsträchtige Strömungen zu verramschen.
„Th1rt3en“ ist ein bemerkenswertes Album geworden, und das in mehrerlei Hinsicht. Abgesehen davon, dass Dave Ellefson wieder da ist, wirkt sich der Produzentenwechsel deutlich aus, durch den die Band wieder mehr nach Band und weniger nach Pro-Tools-Puzzle klingt. Das Tempo ist dieses Mal bis auf wenige Ausbrüche durchweg im mittleren Bereich angesiedelt. Das stört jedoch nicht, denn dabei sind einige der stärksten Songs zusammengekommen, die es seit Langem auf eine MEGADETH-Scheibe geschafft haben.
Zum Songmateial fällt auf, dass gleich vier Resteverwertungen stattfinden, so fanden das bisher nur als Demo veröffentlichte „New World Order“, der „United Abominations“ Download-Bonussong „Black Swan“, das für das amusikalische Verblödungsszenario „Guitar Hero“ geschriebene „Sudden Death“ und schließlich „Millennium Of The Blind“ aus den „Rust In Peace“-Sessions den Weg auf „Th1rt3en“. Die drei ersten Stücke dürfen dabei ruhigen Gewissens zu den größten Hits gezählt werden die Mustaine je rausgehauen hat – gerade was „New World Order“ angeht, fragte man sich schon lange, warum so eine Granate auf keinem offiziellen Album steht. „Millennium…“ dagegen klingt genauso unfertig wie im Original, doch geschenkt. Denn auch der Rest des Albums kann sich sehen lassen, so sind mit „Public Enemy No. 1“, „Never Dead“, „Fast Lane“ oder „We The People“ auch brandneue Volltreffer vertreten, echte Stinker fehlen gar völlig.
Dazu scheint Mustaine mit Filigrantechniker Chris Broderick eine ihn ähnlich fordernde Kapazität an der Gitarre gefunden zu haben, wie es Marty Friedman einst war. Nie spielte Megadave technisch brillanter, sauberer und aufwändiger als hier. Dabei sind die Solostile der beiden klar abgrenzbar, so dass man beide Gitarristen tatsächlich ohne nachzuschauen unterscheiden kann.
Was gibt es zu meckern? Nicht viel. Wenn man mit dem Mangel an Tempo klarkommt und nicht auf epochale Epen wie „Holy Wars“ wartet, bekommt man mit „Th1rt3en“ die homogenste, bestproduzierte, kompakteste und insgesamt stärkste MEGADETH-Platte seit Ewigkeiten.
FAZIT: Mustaine hat es geschafft, ein durchgehend starkes Album abzuliefern, das seine Vorgänger tatsächlich (und nicht nur aus Werbegründen) übertrifft und eine Hitdichte bietet, wie sie seit „Rust In Peace“ und „Countdown To Extiction“ nicht mehr zu hören war. Die Resteverwertung mag man kritisieren, ich freue mich, diese geilen Songs endlich offiziell hören zu können. „Th1rt3en“ hat das Zeug, vergrätzte Altfans, die mit Songs und Produktionen in den letzten Jahren so ihre Schwierigkeiten hatten, wieder mit der Band zu versöhnen. Ich weiß das, ich bin einer davon.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sudden Death
- Public Enemy No. 1
- Whose Life (Is It Anyways?)
- We The People
- Guns, Drugs & Money
- Never Dead
- New World Order
- Fast Lane
- Black Swan
- Wrecker
- Millennium Of The Blind
- Deadly Nightshade
- 13
- Bass - Dave Ellefson
- Gesang - Dave Mustaine
- Gitarre - Dave Mustaine, Chris Broderick
- Schlagzeug - Shawn Drover
- Rust In Peace (1990) - 15/15 Punkten
- United Abominations (2007) - 11/15 Punkten
- Endgame (2009) - 13/15 Punkten
- Rust In Peace Live (DVD) (2010)
- Th1rt3en (2011) - 12/15 Punkten
- Countdown To Extinction (Twentieth Anniversary) (2012) - 13/15 Punkten
- Super Collider (2013) - 10/15 Punkten
- Dystopia (2016) - 11/15 Punkten
- Killing Is My Business…and Business Is Good – The Final Kill (2018) - 13/15 Punkten
- The World Needs A Hero (2001) (2019) - 9/15 Punkten
- The System Has Failed (2004) (2019) - 12/15 Punkten
- Warheads On Foreheads (2019)
- Th1rt3en (2011) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- United Abominations (2007) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- Endgame (2009) – Vinyl-Ausgabe (2019)
- The Sick, The Dying And The Dead (2022) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 14.11.2011 User-Wertung: 10 Punkte |
Ich bin ohne Erwartungen an die Scheibe herangegangen und von daher auch positiv überrascht worden. Aber von den Heldentaten ist das Werk immer noch viel zu weit entfernt. |