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Megadeth: Endgame (Review)

Artist:

Megadeth

Megadeth: Endgame
Album:

Endgame

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Roadrunner Records
Spieldauer: 44:44
Erschienen: 11.09.2009
Website: [Link]

Während die Bandmitglieder von METALLICA und ANTHRAX in ihren jeweiligen Proberäumen zusammensitzen und gemeinsam sinnieren, wie sie auf dem nächsten Album musikalisch ihre mentale Verweichlichung ausdrücken können, kratzt sich Dave Mustaine an seiner roten Beinbehaarung und macht sich ein weiteres Dosenbier auf, denn er weiß genau, dass er immer noch metal ist. 26 Jahre nach der Veröffentlichung des Albums, das er praktisch im Alleingang geschrieben hatte, aber nicht an dessen Aufnahmen beteiligt sein durfte, rechnet sich seine Rache nach dem Erfolg mit „United Abominations“ schon wieder: MEGADETH ist immer noch cool und seine früheren Kollegen (z.B. METALLICA) schon lange nicht mehr.
Zudem zieht er auch noch den wohl technisch ausgereiftesten Saitenhexer der Metalwelt, Chris Broderick (Ex-JAG PANZER, Aushilfs-NEVERMORE), an seine Seite, um zu zeigen, dass er noch längst nicht ausgeblutet ist.

Nicht einmal vor seinem neuen, ehrwürdigen Bandkollegen schreckt er zurück und liefert sich mit ihm im ersten Song der neuen Scheibe „Dialectic Chaos“ ein Duell auf der Gitarre, das sich gewaschen hat und nahtlos in die erste Kampfansage übergeht: „This Day We Fight!“ spricht er mit gespitzten Lippen unmissverständlich hinter seiner karottenfarbenen Lockenpracht aus.
Auch die folgenden Tracks lassen nicht locker, bis bei „The Hardest Part Of Letting Go…“ ein ruhiges Intro auftaucht (Anm. d. Red.: Hoffentlich ‚singt’ er das nicht live…). Doch nach nahezu zwei Minuten kommt die Erlösung in Form eines knackigen Krachers im Midtempo, der dann wieder balladesk ausklingt.
Darauf folgt der „Headcrusher“. Und wer das Album schon eine Weile sehnsüchtig erwartet hatte und somit auch die Vorveröffentlichung dieses Songs kennt, weiß, dass sich hinter diesem verräterischen Namen ein saftiges Rindersteak ohne überflüssige Gemüsebeilage versteckt.
Thrashig geht es dann schließlich weiter und hört mit „Nothing Left To Lose“ gemäß des MEGADETH-Selbstverständnisses auch so auf.

Das Album strotzt (wie auch seine Vorgänger) nur so vor aggressiver Energie. Wer Dave Mustaine kennt, weiß, dass er nicht leise ist – und dumm schon gar nicht! Sagt über sich selbst „I’ve never been known to be a silent bystander in a world that needs our participation.” Was steckt also hinter diesem Aufschrei?
Kürzlich wurde ein Dokument des ‚U.S. Department of Homeland Security Bureau of Immigration and Customs’ veröffentlich, das die Entfernung aller illegaler Einwanderer aus den Vereinigten Staaten bis 2012 anstrebt. Der Name des Projekts: „Operation Endgame“. Ein gefundenes Fressen für Dave…

FAZIT: Manch einer fragt sich an dieser Stelle, warum Dave Mustaine dafür Chris Broderick mit ins Boot geholt hat? Keine Spur von seinen herausragenden Fähigkeiten auf der klassischen Gitarre; die Vergangenheit bei JAG PANZER und die Ausflüge nach NEVERMORE sind kaum zu vernehmen. Das stimmt komischerweise so gar nicht mit den Interviews überein, in denen Herr Mustaine immer wieder bekräftigt hat, wie sehr er sich geehrt fühlt, mit solch einem grandiosen Gitarristen zusammenarbeiten zu dürfen. Viele Fans hatten sich durch solche Aussagen* vermutlich eine stahlharte Legierung aus Mustaines beinhartem Songwriting und Brodericks technischer Perfektion erhofft, die letztendlich wohl eher ernüchternd ausgefallen ist.
Seis drum: „Endgame“ ist eine astreine MEGADETH geworden und findet sich irgendwo zwischen der Eingängigkeit von „Youthanasia“ und der Rafinesse von „Rust In Peace“ als vermutlich stärkste Platte seit dem Knüller aus dem Jahre 1990 wieder.

*Bsp.: „With this album I am also very excited to be introducing my new lead guitarist Chris Broderick to the world. I have always felt lucky to have had top shredders in that position but after touring with Chris in support of my last album, I couldn’t wait to get into the studio and see what he could do.” – Dave Mustaine

Henning Seidt (Info) (Review 9871x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Dialectic Chaos
  • This Day We Fight!
  • 44 Minutes
  • 1,320
  • Bite The Hand That Feeds
  • Bodies Left Behind
  • Endgame
  • The Hardest Part Of Letting Go... Sealed With A Kiss
  • Headcrusher
  • How the Story Ends
  • Nothing Left To Lose

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Bruno aus Weiden
gepostet am: 13.09.2009

User-Wertung:
3 Punkte

Ihr habt Tantiemen bekommen? Mmann das Ding funzt überhaupt nicht. Langeweile pur. Der Gesang... brrr... die Songs, aaaarrrrggghhh!!
Andreas
gepostet am: 13.09.2009

Ertappt ... hab gerade den neuen Maserati bestellt von dem Geld, das Mustaines Management abgeworfen hat.
Ernsthaft: Keine Ahnung wie das Ding ist, aber es ist eine Schande, das bei Jag Panzer die Wahnsinnsgitarren wohl mehr oder minder Geschichte sind.
tobi
gepostet am: 14.09.2009

User-Wertung:
13 Punkte

die scheibe ist wirklich nen absoluter knaller. hätte nicht mehr damit gerechnet, sowas nochmal von megadave serviert zu bekommen. manchmal könnts sicher noch etwas schneller sein und die produktion klingt auch nicht "gierig", sondern viel zu sauber. aber das wars dann auch schon. die songs sind geil und das niveau ist durchgehend hervorragend. keine megadeth-scheibe seit "youthanasia" hat mich so gefesselt.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 17.09.2009

User-Wertung:
3 Punkte

Kurze Gegendarstellung:
Megadeth waren eins meiner musikalischen Erweckungserlebnisse, ich bin also großer Fan. Daher schmerzt es umso mehr, sagen zu müssen, dass mein Kollege Henning meiner Ansicht nach falsch liegt. Die technische Brillanz aller Beteiligten steht außer Frage, Brodericks Leads sind großartig. Nur: Was nützt es? Obwohl alle Elemente da sind, die man von Megadeth erwartet (Wahnwitz, unorthodoxe Strukturen, zänkische Statements usw.), gelingt es Mustaine schon seit einer Ewigkeit nicht mehr, echte Hits zu schreiben. Da hilft das unentschlossene Pendeln zwischen Old School und Kommerz auch nicht gerade. Melodien wie in "44 Minutes" oder "1,320" sind völlig austauschbar, und das sogar untereinander auf derselben Platte. Ausufernde Kompositorische Großtaten wie "Holy Wars" oder straffe Hits wie "Train Of Consequences" sucht man vergebens, am nächsten kommt dem noch "This Day...", doch auch das ist nur ein schwacher Abglanz vergangener Tage. Und sich immer wieder von Riff zu Riff, von Solo zu Solo zu hangeln , zwischendurch aber die eingeschlafenen Füße massieren zu müssen, macht auf Dauer keinen Spaß. Dazu kommt wieder einmal die völlig unmusikalische Produktion von Andy Sneap, die alles mit Plastik zuscheißt und den Sound der Instrumente nicht einmal erahnen lässt. In drei Jahren spricht über diesen kompositorischen Rohrkrepierer kein Schwein mehr, wetten?
Henry
gepostet am: 27.09.2009

User-Wertung:
4 Punkte

Wieder mal nichts, die CD. Stimme=würg, Soli verheddern sich, immer "Hangar 18", Langeweile ab Rack 3... schwache Arrangements, keine Einfälle bezüglich interessanter Songs. Und das beleidigte Gelaber von Davy... :-/
Urmel
gepostet am: 25.10.2009

User-Wertung:
12 Punkte

Also manche Kommentare hier kann ich echt nicht nachvollziehen.
Beispiel Henry: Das ist die selbe Stimme, die schon seit "Killing.." rumkrächzt. Was erwartest du? Dass Mr. Mustaine plötzlich das singen gelernt hat?*kopfschüttel*
Auch die Gegendarstellung von hendrik klingt eher nach beleidigter Leberwurst (weil Megadave SEINE (hendriks) erwartungen nicht erfüllt hat, als nach einer Objektiven Beurteilung. Desweiteren widerspricht er sich selbst, wenn er einerseits "...unentschlossene Pendeln zwischen Old School und Kommerz..." anprangert, andererseits aber darüber mosert, dass Mustaine es nicht mehr gelänge "echte Hits" zu schreiben. *kopf ---> Tischkante*
Auch mit Songwriting hat Hendrik offensichtlich noch nicht befasst, sonst wüsste er, dass "Ausufernde Kompositorische Großtaten..." nichts sind was man plant, sondern sich ergeben.
Und bevor ich mich jetzt weiter in Rage schreibe, mache ich lieber schluss.
alter metal sack
gepostet am: 31.03.2010

Nun ja, ein wenig mehr refrain hätte der scheibe schon gut getan. Testament, Metallica und vor allem Over Kill habe Ihre Sache besser gemacht (natürlich super subjektiv).
Aber Ironbound muss jder der das liest testen ---Wahnsinn!!!
Nur ein Mensch
gepostet am: 05.10.2010

Ich find die Platte nicht schlecht. War schon den Fünfer wert den ich dafür hingelegt hab. Mehr aber auch nicht.
Steve
gepostet am: 22.02.2011

User-Wertung:
9 Punkte

Also , zur Erklärung der Punktevergabe :
1. Technisch tolles Album, so wie ich es von Dave gewohnt bin. Er ist und bleibt ein Genie.
2. Mit Endgame ( dem Track ) hat er ein wahnsinns Stück auf die Platte gebracht. Der Rest marschiert zwar dahinter ABER er marschiert ( Head Crusher bsp.).
3. Ich mag Daves Gesang.....aber ich stehe da auch sehr allein, zugegeben.
Dennoch ist das Album jetzt nicht die Speerspitze. Solche Kommentare wie die von Hendrik sind fehl am Platz. Solchen Stuss zu schreiben und hier weiter Rezensionen verfassen zu dürfen ist paradox.
Egal, das Album hat 9 vllt 10 Punkte verdient UND zwar ehrlich.
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 22.02.2011

Steve! Was ist für dich Stuss? Wenn jemand nicht deiner Meinung ist? :-)
Nur ein Mensch
gepostet am: 26.02.2011

Ich find Hendriks Kommentar absolut gut.
Alter metal sack
gepostet am: 26.02.2011

User-Wertung:
5 Punkte

Suicidal Angels...meine persönliche thrasch Neuentdeckung ....ausprobieren!!!
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 05.04.2011

@ Steve
Kommentare wie deiner sind absolut überflüssig. Nicht nur, dass Rezensionen zu Musik grundsätzlich subjektiv sind und von mir auch nichts Anderes behauptet wird, ist deine Antwort darüber hinaus nur sinnlos beleidigend und argumentativ nichtig. Man kann nicht mal drauf antworten, weil du nicht schreibst, was genau du an meinem Kommetar als "Stuss" empfindest. Gerade wenn man Leute angreift, sollte man das aber gut begründen können.

Und noch @ Urmel
Fingerübungs-Riffgeschiebe trifft auf immer gleiche Kindermelodien, heraus kommt ein öder Song. Wo ist denn da der Widerspruch?

Nochmals: Dieses Album wird, genau wie die die (mindestens) 4 davor, niemals als Bandklassiker in die Geschichte eingehen, egal wie gut manch einer sie (im Affekt? zunächst? als Fan?) auch finden mag.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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