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Fred Frith: Woodwork (Live Aux Ateliers Claus) (Review)

Artist:

Fred Frith

Fred Frith: Woodwork (Live Aux Ateliers Claus)
Album:

Woodwork (Live Aux Ateliers Claus)

Medium: CD/Download
Stil:

Avantgarde / Gitarre

Label: Klanggalerie / /Broken Silence
Spieldauer: 46:48
Erschienen: 23.08.2019
Website: [Link]

Das österreichische Label Klanggalerie (u.a. The Residents) ist bekannt dafür, avantgardistische Klänge zu fördern, weshalb wenig verwundert, dass FRED FRITH sein neues Album dort veröffentlicht. Immerhin knüpft der Brite damit nach mehr als vier Dekaden an sein bahnbrechendes Werk „Guitar Solos“ (1974 in wenigen Tagen entstanden, kompromisslos experimentell an den Grenzen des seinerzeit für möglich Gehaltenen auf sechs Saiten) an, mit dem er sich nicht nur alsSolo-Performer etablierte; als Multi-Instrumentalist versteht er sein Hauptwerkzeug - die Gitarre - so ganzheitlich, dass er bis heute ganz vorne mitspielt, wenn es um innovative Ansätze bei ihrem Einsatz geht.

Bei "Woodwork" handelt es sich um einen Mittschnitt aus dem November 2018, produziert von einem langjährigen Weggefährten des Künstlers, dem Doppelhals-Gitarrenakrobat Myles Boisen (The Splatter Trio, John Zorn, Eugene Chadbourne). "Woodwork" dauert etwas länger als eine Dreiviertelstunde und steht genauso im Zeichen der rigorosen Klangneuschöpfungen wie sein Vorgänger aus den 1970ern. Die beiden Tracks dauern jeweils über 40 und etwas mehr als vier Minuten, sind geprägt vom Effekt-Spiel des Gitarristen, aber auch dem Sound seines Verstärkers (Rauschen). Darüber hinaus entlockt der Der britische Wahl-Kalifornier ihr durch Drehen an den Stimmmechaniken und perkussives Klopfen unorthodoxe Töne.

Bei alledem - hinzu kommen Kirchenorgel-artige Drones, die Frith wie auch andere Motive wahrscheinlich mit einem Loop-Pedal erzeugt, atonales Sirren und Kratzen sowie tatsächlich auch ein paar halbwegs melodische Momente - lässt sich eine zumindest vage Struktur erkennen, angesichts welcher man aber nicht von einer Komposition sprechen möchte. Das lange 'Stillness The Dancing' scheint sich der Künstler vielmehr anhand mehrerer Orientierungspunkte vorgelegt zu haben, um munter drauflos zu improvisieren.

'Falls The Shadow' ist im Anschluss dann das ruhige Gegenstück, in dem man schon genau hinhören muss, um Nuancen zu erkennen, und Frith lässt sich wider Erwarten kurz zum zusätzlichen Einsatz seiner natürlichen Stimme hinreißen. Jubel schließt die offensichtlich intensive Performance und damit eine CD ab, die Avantgardisten sprichwörtlich runterlaufen dürfte wie Öl.

FAZIT: Auf „Woodwork“ lotet FRED FRITH die Grenzen dessen, was auf der Gitarre spielerisch und klanglich möglich ist, so konsequent aus wie einst auf "Guitar Work", als dessen Nachfolger das Album auch verstanden werden muss. Der Mann, der bekanntlich die legendäre Canterbury-Instanz Henry Cow mitbegründete, ist über die Jahre hin kein bisschen behäbig geworden, sondern spürbar hungrig auf Neuerungen - was man auch als Hörer sein sollte, um diesem Werk etwas abgewinnen zu können.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2483x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Stillness The Dancing
  • Falls The Shadow

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