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Dream Boogie: Sorry To Disappoint All Music Lovers (Review)

Artist:

Dream Boogie

Dream Boogie: Sorry To Disappoint All Music Lovers
Album:

Sorry To Disappoint All Music Lovers

Medium: CD/Download
Stil:

Indie Rock

Label: Sounds Of Subterranea
Spieldauer: 26:34
Erschienen: 10.05.2019
Website: [Link]

Sollte der Titel dieses Albums als apologetische Ansage verstanden werden, kann man seine Wahl beim Hören der Songs, die DREAM BOOGIE darunter zusammengeschlossen haben, relativ gut nachvollziehen. Umso weniger erschließt sich die Motivation der Musiker dahinter, ihr Schaffen von vornherein herabzuwürdigen, wobei andererseits… Es passt zur ätzenden Ironie der Postmoderne, wo sich "Sorry To Disappoint All Music Lovers" praktisch auch ansiedeln lässt.

Die Göteborger spielen eine Art Neo-Garagenrock und schüren mit dem jubilierenden 'Pirlo' zu Beginn noch Hoffnungen, hier kompensiere eine weitere junge Retro-Kapelle ihre mangelnde Eigenständigkeit mit unwiderstehlich eingängigen Songs, doch Pustekuchen: Mit fortlaufender Spielzeit stellt sich angesichts des mitunter geradezu einfalslosen Gescheppers Ernüchterung ein. Das Trio bemüht schiefen Satzgesang und streut abseits der wenigen Lichtblicke auch textlich total belanglose Nummern wie 'Shu Bop' oder 'Surf Green' ein, wobei der scheppernde Sound, der zunächst nicht ins Gewicht fiel, zusehends an den Nerven zerrt.

Die erwähnten positiven Momente erinnern stets stark an die frühen Rolling Stones - 'Shanghai Nights' und 'The Right Way, The Wrong Way and the Way We Do It' -, wobei auch DREAM BOOGIEs Interpretationen von Rockabilly mit Country-Einschlag im Zweiviertel-Takt annehmbar sind, wie 'And The Heart Of Seoul' und 'Good Boys Don’t Stop The Music' verdeutlichen. Ansonsten lässt man sich noch das subtil sehnsuchtsvolle 'Will There Ever Be A Rainbow?', gefallen. Der Rest ist wie gesagt schnell wieder vergessen, nachdem man die Ohren auf den kratzigen Sound und pseudo-aufsässigen Duktus des Dreiers eingestellt hat.

Dann wirkt die Gruppe harmlos, außer man reibt sich am Titel der vertonten Nichtigkeit 'Television Will Not Be Revolutionized': Wollt ihr damit etwa Gil-Scott Herons 'The Revolution Will Not Be Televised' aufs Korn nehmen? Da müsst ihr aber als Komponisten wie Texter noch ein paar Schippen drauflegen, Freunde …

FAZIT: Was wohl als Retro-Chic gedacht war, entpuppt sich bei DREAM BOOGIE als dröger Aufguss von anachronistischem Garage Rock, der zu keiner Zeit an die offensichtlichen Vorbilder der Band heranreicht (neben den Stones wohl MC5 und die Stooges) und auf seine zynische Art schlicht verärgert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2203x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Pirlo
  • And The Heart Of Seoul
  • A Boy Can Dream
  • Surf Green (feat. Katthem)
  • Television Will Not Be Revolutionized
  • A Letter To The King
  • Will There Ever Be A Rainbow?
  • Good Boys Don’t Stop The Music
  • Shanghai Nights
  • The Right Way, The Wrong Way And The Way We Do It
  • Shu Bop
  • Where I Turn
  • Bullets

Besetzung:

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