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Deichkind: Wer sagt denn das? (Review)

Artist:

Deichkind

Deichkind: Wer sagt denn das?
Album:

Wer sagt denn das?

Medium: CD/Download
Stil:

Hip Hop

Label: Sultan Günther
Spieldauer: 49:21
Erschienen: 27.09.2019
Website: [Link]

Wenn dieser Tage das siebte DEICHKIND-Album erscheint, gehört Sascha Reimann alias Ferris MC bzw. Hilton schon fast ein volles Jahr lang nicht mehr zu den deutschen Vorzeige-Hip-Hoppern. Der Rest der Mannschaft hat sich insgesamt gut vier Jahre für "Wer sagt denn das?" Zeit gelassen und einmal mehr neue Impulse verarbeitet, ohne seinen seit je charakteristischen (schnoddrigen) Stil aufzugeben.

Das neue Werk der Nordlichter ist aber zweifellos ihr bisher düsterstes, sowohl musikalisch als auch textlich. Dies lässt sich einerseits auf den vermehrten Einsatz typischer Dubstep-Stilmittel beziehen, wofür etwa 'Sonate in F-Doll' oder der hypnotische Einstieg in Form des Titelstücks exemplarisch steht, andererseits auf unironisch kritische Lyrik. Wider den Materialismus geht es beispielsweise in 'Dinge' und 'Gewinne Gewinne', die Event-Massenkultur nimmt indessen 'Bude voll People' aufs Korn.

Die Reime fließen locker wie ehedem, bloß ist kompositorisch bisweilen ein bisschen der Wurm drin. Offensichtliche Hits wie früher bleiben DEICHKIND schuldig; '1.000 Jahre Bier' oder 'Keine Party' haben etwas von den frühen Rammstein, bloß natürlich ohne verzerrte Gitarren und sperriger, stampfend und trotzdem keine ausgesprochen eingängigen Tracks. Bei den in nervigem Maß auf Tanzbarkeit getrimmten Nummern 'Knallbonbon' und 'Party 2' handelt es sich sogar um Beinahe-Ausfälle.

Spritzig hingegen sind die für DEICHKIND vertraut wirkenden popkulturellen Anspielungen, ihr ungebrochener Wortwitz und ganz konkret der smoothe Vintage-Hip-Hop 'Alles außer Sunshine'.

FAZIT: "Wer sagt denn das?" wird sicherlich zu einem weiteren kommerziellen Selbstläufer für Hamburgs Finest; ihr bestes Album ist es beileibe nicht, aber was Kryptik Joe, DJ Phono und Porky 2019 gemeinsam mit ihrem Producer Roland Knauf zur Diskussion stellen, ist der deutschen Szenemasse vor allem textlich immer noch um mindstens eine Nasenlänge voraus. Obligatorischer Gäste wie YouTuber Rezo oder (tatsächlich) Mark Forster hätte es diesbezüglich nicht bedurft.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4418x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • #wsdd
  • Wer sagt denn das?
  • 1.000 Jahre Bier
  • Dinge
  • Cliffhänger
  • Keine Party
  • Knallbonbon
  • Bude voll People
  • Endlich autonom
  • Gewinne Gewinne
  • Party 2
  • Richtig gutes Zeug
  • Quasi
  • Powerbank
  • Ich bin ein Geist
  • Sonate in F-Doll
  • Alles außer Sunshine
  • Wo's das Feuer

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
bettina
gepostet am: 30.09.2019

User-Wertung:
15 Punkte

heute gekauft, schon 4x angehört - einfach großartig!
leider ist das konzert in berlin schon ausverkauft.
werde wohl auch meine schüler im kunstunterricht damit beglücken... ;-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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