Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Commander Cody: Live At Rockpalast 1980 (Review)

Artist:

Commander Cody

Commander Cody: Live At Rockpalast 1980
Album:

Live At Rockpalast 1980

Medium: CD+DVD
Stil:

Boogie, Rock‘n‘Roll, Country, Blues, Texmex

Label: MIG Music
Spieldauer: 139:25
Erschienen: 22.02.2019
Website: [Link]

Leider müssen wir diese Review mit der traurigen Nachricht beginnen, dass gestern einer der Gründungsväter und das Gesicht des Rockpalasts, der sich über jede neue Ausgabe von Rockpalast-Veröffentlichungen immens freute und eifrig bei der Zusammenstellung mitwirkte, PETER RÜCHEL, kurz vor seinem 82. Geburtstag verstarb.

Sicher hat ihn auch diese – wohl neben Dicky Betts & Great Southern – letzte „Rockpalast“-Veröffentlichung von COMMANDER CODY vom 1. Juli 1980, die er als Kombination aus DVD und CD erleben durfte, noch einmal sehr stolz gemacht. Selbst das Vorwort zu dieser Ausgabe im Booklet stammt noch von Peter Rüchel, in dem er kurz die „Rockpalast“-Geschichte umreißt und dann konkret zu diesem COMMANDER CODY-Auftritt übergeht: „Am 1. Juli 1980 war COMMANDER CODY unser Gast. Der Kunststudent George Frayne hatte mit seiner Band COMMANDER CODY And His Lost Airmen bereits Kultstatus errungen. Der Name ist abgeleitet aus einer Science-Fiction-Fernsehserie. Die Musik: Boogie, Rock‘n‘Roll, Country – letzteres aber nicht in der Heile-Welt-Version, sondern mit Kanten. Und mit jeder Menge guter Laune. Das Publikum genoss eine heitere und Glieder bewegende ‚Kinovorstellung‘.“

Zugleich durfte das Publikum bei diesem Auftritt auch den wild aufspielenden STOOGES-Saxofonisten und richtig geil „Go To Hell“ singenden STEVE MACKAY erleben, der 2015 verstarb und dem auch IGGY POP das letzte Geleit mit einem Gedicht erbot. Wollen wir mal hoffen, dass ihm nach solch leidenschaftlichem Höllen-Vortrag am Ende doch die Himmelspforte offenstand.

Im Mittelpunkt stand natürlich der, neben Gitarristen BILL KIRCHEN vorrangig singende Pianist COMMANDER CODY, der besonders gerne im Stehen, Sitzen oder Liegen knallharte Boogie-Rhythmen in die Klaviertastatur hämmerte, während PETER SIEGEL mit seiner Steel Guitar, die er wie eine Zither spielte, für die speziellen Country-Momente sorgte.

„Midnight In Memphis“ singt dann – ebenfalls sehr gut – der Schlagzeuger TONY JOHNSON, sodass man während des Konzerts feststellen darf, dass dieser COMMANDER CODY mit seinen verlorenen Kosmonauten auch gesanglich richtig breit und beeindruckend aufgestellt ist. Komischerweise aber verzichten die Musiker trotz ihrer solistisch beeindruckenden Einzelleistungen auf ausgiebige Satzgesänge, was unter diesem Aspekt sehr schade erscheint.

Das Publikum, welches tatsächlich bei diesem ekstatischen, sehr humorvollen Auftritt im WDR Studio A in Köln sitzen musste, erlebte so einen energiegeladenen, hochexplosiven Auftritt, während sie auf platzierter Gleichstrom-Bestuhlung hockten. Das passte irgendwie nicht so richtig zu dem, was da auf der Bühne abging und dem, was da vor der Bühne rumsaß, auch wenn begeistert applaudiert wurde.

COMMANDER CODY ließ das allerdings völlig kalt, während er gemeinsam mit den Lost Airmen und mit wilden Rhythmen seinen ungebremsten Musik-Trafo anwarf und ihn erst nach gut 70 Minuten wieder abschaltete.

FAZIT: Mit einer Träne im Auge und in Gedenken an den gestern verstorbenen Peter Rüchel zählt diese aktuelle, auf DVD und CD veröffentlichte Rockpalast-Aufnahme aus dem Jahr 1980 von COMMANDER CODY, bei der Rüchel noch den Begleittext im Booklet schrieb, zu einer ganz besonderen Veröffentlichung. Boogie, Blues, Texmex, Rock‘n‘Roll, Country und jede Menge Leidenschaft gibt‘s hier zu hören. Peter Rüchel sei dank! Ruhe in Frieden und bei guter Rockpalast-Musik, Peter!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3114x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD (68:25):
  • Thank You Lone Ranger
  • Two Triple Cheese
  • It Should Have Been Me
  • Beat Me Daddy (Eight To The Bar)
  • Seeds And Stems Again
  • Who‘s Got The Rock?
  • Go To Hell
  • Sea Wolf
  • Rockette 88
  • Midnight In Memphis
  • Stealing At Seven Eleven
  • Rock That Boogie
  • Ubangi Stomp
  • Hot Rod Lincoln
  • Riot In Cell Block No. 9
  • Roll The Dice
  • Seawolf (Reprise)
  • DVD (71:00):
  • Thank You Lone Ranger
  • Two Triple Cheese
  • It Should Have Been Me
  • Beat Me Daddy (Eight To The Bar)
  • Seeds And Stems Again
  • Who‘s Got The Rock?
  • Go To Hell
  • Sea Wolf
  • Rockette 88
  • Midnight In Memphis
  • Stealing At Seven Eleven
  • Rock That Boogie
  • Ubangi Stomp
  • Hot Rod Lincoln
  • Riot In Cell Block No. 9
  • Roll The Dice
  • Seawolf (Reprise)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!