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Sari Schorr: Never Say Never (Review)

Artist:

Sari Schorr

Sari Schorr: Never Say Never
Album:

Never Say Never

Medium: CD/Download
Stil:

Blues Rock

Label: Manhaton
Spieldauer: 49:23
Erschienen: 05.10.2018
Website: [Link]

Auf dem zweiten Album der in der Blues-Szene hoch gehandelten Aufsteigerin SARI SCHORR wimmelt es angefangen bei seinem Titel vor Floskeln, doch die gehören im Genre quasi zum guten Ton, und die eigentliche Musik degradiert sie ohnehin zu Nebensächlichkeiten, zumal die Künstlerin auch mit abgegriffenen Worten Emotionen vermitteln kann.

Und diese Emotionen sind genauso ungeschönt, wie sich der Stil der US-Amerikanern durch ein gediegenes Maß an Rauheit auszeichnet. "Never Say Never" wurde live unter der Aufsicht von Schorrs künstlerischem Intimus Henning Gehrke aufgenommen, dessen Expertise und Freundschaft sich hörbar ausgezahlt haben. Wo Kolleginnen bzw. Kollegen wie Joe Bonamassa oder Beth Hart, die längst bei der breiten Masse angekommen sind, ihren Biss vor lauter Anpassung und aalglattem Handwerk verloren haben, bringt Schorr weiterhin beides unter einen Hut.

Als Sängerin ist sie in gleichem Maße unverkennbar, wie sie sich fast vor Gefühl zu verzehren scheint, und umso mehr staunt man darüber, dass "Never Say Never" nie übertrieben rührselig wirkt. Neben mehreren urgewaltigen Eigenkompositionen covert Schorr Mick Ralphs’ 'Ready For Love' auf eindringliche Weise und hat gemeinsam mit u.a. Ash und Roy Wilson das Epos 'The New Revolution' geschrieben, das buchstäblich das Auge des Sturmes in der ungefähren Mitte des Albums darstellt.

Während der Einstieg mit 'King of Rock and Roll', das schmissige 'Valentina', der Instant-Hit 'Turn The Radio On' und das verhältnismäßig unauffällige 'Back To L.A.' (Kim Carnes lässt grüßen) eindeutig auf die Stimme der übrigens auch, außerordentlich fähigen Gitarristin zugeschnitten sind, steht im finalen Titelstück Gast-Organist Ian McLagan (Small Faces) im Brennpunkt.

All dies zusammengenommen macht "Never Say Never" zu einem Ausnahme-Album im Bereich des zeitgenössischen Bluesrock; warum hier wohl noch kein Label wie Mascot angeklopft hat?

FAZIT: SARI SCHORR muss spätestens mit diesem zweiten Studioalbum zu den ganz Großen der Blues-Szene gerechnet werden. Auf "Never Say Never" vereinen sich atemberaubende Instrumentalisten mit einer Stimme, die durch Mark und Bein geht, und performen Songs, die heute, so sie in den 1970ern erschienen wären (danach klingen sie vor allem), als Klassiker gelten würden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3717x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • King of Rock and Roll
  • Thank You
  • Ready for Love
  • Valentina
  • The New Revolution
  • Beautiful
  • Turn the Radio On
  • Maybe I'm Fooling
  • Back to L.A.
  • Freedom
  • Never Say Never

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andreas Scholz
gepostet am: 06.10.2018

User-Wertung:
14 Punkte

Ich kann mich dieser Rezension nur voll und ganz anschliessen. Ich habe in den letzten 5 Jahren keine Künstlerin gehört, die mich dermassen begeistert hat und ich bin ein riesiger Beth Hart Fan. In Gegensatz zu Beth, deren letzte drei Studio-Album für mein Empfinden zu blutleer waren, schafft es Sari Schorr sich nochmals zu steigern und ihr Debüt-Album "A Force Of Nature" war schon überragend.

Anfangs war ich sehr skeptisch, da sie fast die komplette Band ausgewechselt hat, normalerweise kein sehr gutes Zeichen, aber was hier Ash Wilson an der Gitarre abliefert ist allererste Güte. Die einzelnen Songs sind ja schon beschrieben, von mir gibt es nur einen Punkt Abzug, da mir "Turn The Radio On" zu poppig ist, aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.

Wem das noch nicht reicht, der sollte Sari erstmal live sehen, ihre Bühnenpräsenz ist einzigartig. Im November spielt sie 6 Konzerte in Deutschland und im März 2019 kommt sie wieder zurück. Die Eintrittspreise sind in heutigen Zeiten schon fast ein Hohn, das Ticket für Wetzlar am 16.11.18 kostet gerade mal € 13,10.

Hoffentlich bekommt Sari die Aufmerksamkeit, die sie mehr als verdient.
Thomas
gepostet am: 03.03.2019

User-Wertung:
12 Punkte

Klasse Scheibe
Àpropos:
Songs, die heute, so sie in den 1970ern erschienen wären (danach klingen sie vor allem), als Klassiker gelten würden -> passt exzellent auf 'Ready for Love', das ich schon von Bad Company mit Paul Rogers am Mikro kenne
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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