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Multi Story: Live At Acapela (Review)

Artist:

Multi Story

Multi Story: Live At Acapela
Album:

Live At Acapela

Medium: Do-CD
Stil:

Neo-Progressive-Rock

Label: Festival Music/Just For Kicks Music
Spieldauer: CD1: 54:12/CD2: 39:07
Erschienen: 05.01.2018
Website: [Link]

Der rührige Promoverteiler Koß hat es gut mit mir gemeint und zu den Wunsch-Alben noch den aktuellen Live-Output von MULTI STORY dazu gepackt. Das Studioalbum war nicht so die Erleuchtung: Netter, gefälliger Neoprog symphonischen Einschlags, ohne Ecken und Kanten, aber auch ohne peinliche Ausfälle. Anderthalb Jahre später erscheint „Live At Acapela“, mitgeschnitten während der „Crimson Stone“-Tour.

Was für das Studiowerk galt, setzt sich live fort. MULTI STORY zelebrieren rund fünfundneunzig Minuten jenen Sound, den MARILLION während der FISH-Ära mitgeprägt haben. Oder die frühen PENDRAGON. Wobei Sänger Paul Ford stimmlich ziemlich nahe an Onkel FISH (in ehemaligen, besseren Tagen) heranreicht. Etwas bräsiger, atemloser und nasaler vielleicht, was ihn allerdings vom Klon unterscheidet, insgesamt meist schmerzfrei hörbar. Wobei er auf einige fishtypische Manierismen, wie die abgehackten „Ah“- und „Uh“-Ausrufe hätte verzichten können.

Die Musik ist fast durchweg von getragener Erhabenheit und geprägt vom reichhaltigen Tasteninstrumentarium. Die Drums poltern, der Bass pumpt, dann und wann darf die Gitarre für etwas rauere Klänge sorgen, wobei Aggressivität ein Fremdwort für MULTI STORY ist. Die Musik bleibt gemütvoll, freundlich und anachronistisch. Manchmal lassen kleine Besonderheiten aufhorchen, wie ein geschmeidiger Orgel-Einsatz („Hold Back The Night“), rumpelige Breaks („All Out Of Our Love“ – bei dem Ford gesanglich allerdings schwächelt), das psychedelische Gezirpe samt eigenwilliger Trommelvorführung bei „Murmuration“, die schnuckelige Umsetzung des „Crimson Stone“-Titelsongs oder das verzweifelt um nachgeborenen Klassiker-Staus bemühte „Tutankhamun“: So großformatig wie elegisch über achteinhalb Minuten in Szene gesetzt.

Der Klang des Albums ist ordentlich, mehr leider nicht. Man merkt, dass die Produktion eine der eher kostengünstigen Art war, Bootleg-Qualität wird zwar locker übertroffen, der Rauschpegel ist erfreulich niedrig, doch bewegt sich der Sound zwischen gediegener Kelleratmosphäre und Festivität im großen Pappkarton. Die Aussteuerung erscheint manchmal etwas willkürlich, die verhaltenen Reaktionen des Publikums lassen zudem darauf schließen, dass die Location nur mäßig besucht war oder die Massen durch konzeptionelle Zurückhaltung glänzten. Soll bei Proggern vorkommen. Aber wir kennen weit Schlimmeres.

Das FAZIT bleibt das gleiche wie ehedem: Live klingen MULTI STORY ebenfalls ein bisschen wie aus der Gruft (auch soundtechnisch). Ein schaumiges Bad in Nostalgie sitzt allemal drin, besonders für Hörer*innen, die der FISH-Ära von MARILLION nachtrauern. Nix, weswegen man nach Hause telefonieren müsste. Aber so nostalgische wie gefühlsduselige Unterhaltung.

PS: Und wo das Album von Freunden guten Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Jochen König (Info) (Review 3540x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD1:
  • Breaking Ground
  • Murmuration
  • Sly Dream Catcher
  • 12.16
  • Tutankhamun
  • Crimson Stone
  • Black Gold
  • CD2:
  • The Wire
  • Ahead Of Your Time
  • Heroes
  • Hold Back The Night
  • Rub It Off
  • All Out Of Love
  • Star Traveller

Besetzung:

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