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Mockemalör: Science-Fiction (Review)

Artist:

Mockemalör

Mockemalör: Science-Fiction
Album:

Science-Fiction

Medium: LP/Download
Stil:

Art-Pop, Electro, Alternative, Chanson

Label: R.D.S. Revolver Distribution Series/Rough Trade
Spieldauer: 46:00
Erschienen: 12.10.2018
Website: [Link]

Science-Fiction“ ist das dritte Album des Berliner Trios MOCKEMALÖR, und es ist wieder eine überzeugende, höchst atmosphärische Arbeit geworden. „Science-Fiction“ verbindet auf kongeniale Weise Verlorenheit, Distanz, die Sehnsucht nach Geborgenheit und einen Absacker in der Nachtbar deines Vertrauens.

Die kleine Besetzung erschafft mit Elektronik plus Klavier, höchst effektivem und präzisem Schlagzeugspiel, ein wenig Akkordeon, eine enorme Klangfülle, veredelt durch Magdalena Ganters glasklaren Gesang, der nie kalt und abweisend wirkt. Die deutschen Texte sind erfreulich unprätentiös, voll inniger Poesie und hintergründigem Witz. Elektrifizierte Chansons mit Tiefenwirkung, die sich schleichend annähern, um zu explodieren oder den Hörer in den Arm zu nehmen.

„Traum“ ist eine Ballade, die im feuchten Dreck beginnt, um später den Beginn eines neuen Tages zu besingen, zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Gleichzeitig ist das Lied eine Ode an die Individualität und die Kraft des Besonderen. Geprägt vom Klavier und schepperndem Schlagzeug wird zum Höhepunkt dem Art-Rock eine Kathedrale aus satten Keyboardklängen gebaut. „Elefanten“ ist ein flirrender Song über die Schwierigkeiten ein Zuhause zu finden, das folgende instrumentale „Unterwelt“ würde sich gut im „Blade Runner“-Soundtrack machen, das zweite kurze Instrumental „Oberwelt“ ist eine Fingerübung in entspanntem Jazz. „Nullpunkt feat. cäthe“ ist ein betörender Song zum Thema Sinnlichkeit und Entschleunigung, die bei „Zucker“ nochmal eine Steigerung erfährt. Der süße Stoff perlt in Zeitlupe aus dem Streuer. Dann wird der ruhige Fluss durch ein scharfkantiges Gitarrensolo gebrochen. Auch das können MOCKEMALÖR mit links.

Es gibt keine Ausfälle auf „Science-Fiction“, im Gegenteil. Und das Beste kommt zum Schluss: Der Bonustrack „Hysterie“ müsste eigentlich ein Megahit sein. Ansteckend tanzbar, ein Text von beißendem Humor, wie geschaffen, um den Song laut zu hören. Und oft. Die Nachbarn sollen schließlich ebenfalls wissen: „Die Welt geht unter, kein Wunder kann uns retten mehr“.

FAZIT: Mein tausendstes Review, passend zu einem exzellenten Album „Science-Fiction“ ist eine berauschende Neon-Noir-Symphonie der Großstadt. Selten wurde mit den Mitteln elektronischen Art-Pops ein derart sinnliches Konstrukt geschaffen.

Jochen König (Info) (Review 3609x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Science-Fiction
  • Traum
  • Elefant
  • Unterwelt
  • Nullpunkt
  • Glück
  • Zucker
  • Oberwelt
  • Rauschen
  • Darling
  • Silence
  • Bonustrack: Hysterie

Besetzung:

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