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Lee Abraham: Colours (Review)
Artist: | Lee Abraham |
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Album: | Colours |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodischer AoR mit dezentem Prog-Einschlag |
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Label: | Festival Music/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 50:20 | |
Erschienen: | 31.12.2017 | |
Website: | [Link] |
Ist ja nichts neues, dass LEE ABRAHAM Bassist und Gitarrist von GALAHAD war, beziehungsweise wieder ist, weshalb man geneigt ist, seine Musik dem Progressive Rock zuzuordnen. In Teilen ist das sogar berechtigt, doch lustwandelt der Brite auf seinem sechsten Solo-Album wieder viel lieber und intensiver durch lauschige, hochmelodische AoR-Provinzen. „Colours“ bietet freundliche, anschmiegsame Musik, die handwerklich überzeugend dargereicht wird und auf der Sangesposition geradezu durch Überqualifikation glänzt.
Abraham macht konsequent weiter, wo er mit seinem letzten Werk aufhörte: Pflegeleichter melodischer Rock mit samtener Keyboardbegleitung, entspanntem Gitarrenspiel und einer effizienten, aber zurückhaltenden Rhythmusbegleitung. Die Melodien sind beschaulich und von erheblicher Glätte, schrammen aber an allzu selbstgefälligen Schlager-Pop locker vorbei.
Ab und an schauen vom Rand her die frühen PORCUPINE TREE flüchtig vorbei („Find Another Way“), und der letzte und beste Track des Albums hat eine vernehmliche Prog-Schlagseite. Das beginnt mit beseelten Pianoklängen, erweitert die Besetzung gekonnt, hat ein paar geschmeidige Breaks zu bieten und deutet zumindest ansatzweise an, aus der klimatisierten Wohlfühlzone auszubrechen. Von Songs dieser Güte hätten es ruhig ein paar mehr sein dürfen.
Dabei sind die restlichen Stücke nicht schlecht, rinnen in stetem Fluss vorüber, quasi das musikalische Äquivalent zu einem gepflegten Bachlauf neben einem heimeligen Cottage im Herbst. Das bunte Laub spiegelt sich im plätschernden Wasser. „Colours“ halt, in lauwarmer Schönheit, kurz vorm Ersterben.
FAZIT: Auch mit „Colours“ erweist sich LEE ABRAHAM als begeisterter Chronist umfassender Gemütlichkeit. Musik fast ohne Ecken und Kanten für müßige Stunden oder gegen Stressanfälle, handwerklich gekonnt eingespielt und der durchschnittlichen MIKE & THE MECHANICS-Platte lässig überlegen. Am Ende darf es gar ein wenig proggig und verschärft zur Sache gehen. So scharf wie bunter Pfeffer in einer sämigen Sauce eben sein kann. Manchmal kann man sowas brauchen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Colours
- Broken Dreams
- Always Yours
- Find Another Way
- Warning Sign
- Survive
- The Mirror Falls
- Bass - Alistair Begg
- Gesang - Dec Burke, Marc Atkinson, Gary Chandler, Simon Godfrey, Robin Armstrong, Steve Overland
- Gitarre - Lee Abraham
- Keys - Lee Abraham, Rob Arnold
- Schlagzeug - Gerald Mulligan
- Distant Days (2014) - 7/15 Punkten
- The Seasons Turn (2016) - 10/15 Punkten
- Colours (2017) - 9/15 Punkten
- Comatose (2019) - 11/15 Punkten
- Harmony/Synchronicity (2020) - 7/15 Punkten
- Origin Of The Storm (2024) - 11/15 Punkten
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