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Courtney Marie Andrews: May Your Kindness Remain (Review)
Artist: | Courtney Marie Andrews |
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Album: | May Your Kindness Remain |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Country / Folk |
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Label: | Fat Possum | |
Spieldauer: | 43:02 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | - |
Courtney Marie Andrews hat einen Lauf, denn kaum ist die Chanteuse mit ihrem letztjährigen Longplayer "Honest Life" auf breiterer Ebene wahrgenommen worden, reicht sie einen mindestens ebenbürtigen Nachfolger ein, der dank seines offensichtlich alle oder die meisten Stücke umspannenden Konzepts sogar noch stärker in sich geschlossen wirkt.
Ungeachtet der Tatsache, dass sich ein Stil wie jener der Künstlerin - US-Country-lastiger Folk allgemeingültiger Art mit rockigen Anwandlungen und einer schwer fassbaren, aber definitiv vorhandenen Indie-Note - schon seit Jahren anhaltender Beliebtheit erfreut und Breitenwirkung über Szene- wie Altersgrenzen hinweg erzielt, kann man "May Your Kindness Remain" unabhängig von etwaigen Zugehörigkeiten rezipieren und zu dem Schluss gelangen, dass es ein langfristig relevantes Album bleiben wird.
'Kindness of Strangers' befindet sich zwar im letzten Drittel der Songs, ist aber im Sog der Freitode diverser Musiker von Renommee entstanden und in Hinblick auf die Wortgleichheit im Titel des Songs wie Albums insgesamt ein Track, dessen Text die Stoßrichtung insgesamt vorzugeben scheint. Als Background-Sängerin des kanadischen Tränentreibers Damien Jurado hat Andrews ein Gespür für große Dramen entwickelt, gleichwohl sie jeglichen Schwulst außen vor lässt. Dabei klingt sie weise wie Joni Mitchell (lese die Lyrics zu 'Rough Around The Edges'), aber niemals pseudo-altklug, sondern eher jugendlich locker, wie es ihrem Alter entspricht.
Scheinbar Autobiografisches wie das Tagebuch-artige 'Two Cold Nights In Buffalo' mischt sich unter Alltäglichkeiten wie das sehnsüchtige Finale 'Long Road Back To You', woraus eine episodenhafte Abhandlung des Menschseins im Angesicht von Gemütsschwere entsteht. Die im Septett eingespielten und trotzdem nie verschwenderisch opulent anmutenden Lieder mögen aufgrund ihrer wendungsreichen Arrangements und handwerklichen Ausführung für sich einnehmen, ziehen aber insbesondere ein weltanschauliches und weniger musikalisches Resümee: Seid füreinander da, denn wir sitzen alle im selben Boot.
FAZIT: Ein Ton gewordenes Plädoyer für mehr Menschlichkeit, das (Wieder-)Erlernen des gesitteten Umgangs mit sich selbst und vor allem anderen - "May Your Kindness Remain" ist im Idiom Folk (im weitesten Sinn) ausgedrückter Lebensmut und somit weit mehr wie gezupfter, gestrichener und schmachtend dahingehauchter Schönklang. COURTNEY MARIE ANDREWS gilt zweifellos zu Recht als eine der verheißungsvollsten neuen Stimmen unter den Liedermacherinnen nicht nur der USA.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- May Your Kindness Remain
- Lift The Lonely From My Heart
- Two Cold Nights In Buffalo
- Rough Around The Edges
- Border
- Took You Up
- This House
- Kindness Of Strangers
- I’ve Hurt Worse
- Long Road Back To You
- May Your Kindness Remain (2018) - 11/15 Punkten
- Old Flowers (2020) - 12/15 Punkten
- Loose Future (2022) - 11/15 Punkten
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