Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Colin Rayment: Architects Of Orion (Review)

Artist:

Colin Rayment

Colin Rayment: Architects Of Orion
Album:

Architects Of Orion

Medium: CD/Download
Stil:

Elektronische Musik

Label: SynGate Records
Spieldauer: 56:34
Erschienen: 28.11.2017
Website: [Link]

Sie ist weltübergreifend die Berliner Schule und ihre elektronische Musik, denn sie bringt Jahr für Jahr neue, aber auch alteingesessene Musiker hervor, die garantiert auch in Zukunft dafür sorgen werden, dass dieser Mitte der 1970er entstandenen musikalischen Schulform ein ewiges Leben beschert wird. Noch dazu kommt, dass ihre Vertreter tatsächlich eine fast immer sehr gute musikalische Ausbildung haben und auf der Suche nach dem perfekten Klang, dem idealen Sound und der hypnotischen Fläche genauso sind wie nach eingängigen Melodien und vertrackten Sequenzer-Rhythmen. Fast immer weisen sie dabei einen deutlichen Hang zum Perfektionismus auf – und es ist völlig unverständlich, warum man die elektronische Musik dieser Prägung in eine viel zu kleine Nische zurückgedrängt hat und gebührenfinanzierte Funk- und Fernsehsender uns mit dem ewig gleichen Mainstream-Schrott überschütten. Spannende Musik aller Couleur findet dort so gut wie gar nicht statt – ein Beweis dafür, dass sich unsere öffentliche Musikkultur im freien Fall befindet. Denn wer den Propheten im eigenen Land nicht achtet und ehrt, wird irgendwann den Dreck akustischer Müllberge nicht mehr beiseite schaffen können und statt offener Ohren und neugieriger Hirne nur noch schwachsinniges Geplapper und zwei dicke Schmalz-Pfropfen ernten.

Glücklicherweise gibt es trotzdem noch immer unermüdliche Label in Deutschland, die das Erbe der Berliner Schule unterstützen, fortsetzen und in die weite Welt tragen – und auch diejenigen fördern, die aus der weiten Welt die „Berliner Schule“-Musik wieder zu uns zurückbringen. SynGate Records ist beispielsweise eins dieser Label, das dem Electronic-Orion-Architekten aus London COLIN RAYMENT mit „Architects Of Orion“ eine deutsche Klang-Heimat verschafft. Und COLIN RAYMENT beweist mit seinem bereits dritten bei SynGate veröffentlichten Album, wie gut die Musik der Berliner Schule auch direkt aus London klingen kann, wobei er offensichtlich dem kosmischen Sound der Marke TANGERINE DREAM ganz besonders verfallen ist und ihn auf seine ganz eigene, aber atmosphärisch deutlich an seinen Vorbildern orientierte Art erklingen lässt. Manchmal überraschen dabei sogar an ENIGMA erinnernde Gesänge oder cineastische VANGELIS-Melodien genauso wie getragene, sich langsam steigernde Klangflächen in typischer KLAUS SCHULZE-Faszination. Rayments Musik setzt in erster Linie auf Abwechslung statt auf kosmisch-schwebende Freiflüge durch eine manchmal etwas zu eintönig erscheinende Milchstraße. Also keine Milchstraße, dafür aber eine der auffälligsten Sternkonstellationen am Nachthimmel, die sich am Himmelsäquator befindet und überall auf der Welt einsehbar ist und sich nach Orion, dem Jäger der griechischen Mythologie benennt, welcher immer von seinen Jagdhunden Sirius und Procyon begleitet wurde, die ihn ebenfalls als Sternbilder begleiten.

COLIN RAYMENT versucht sich aus Musikersicht nun als eine Art – wie er im Booklet schreibt – Isaac Newton, der als Astrologe viel Zeit damit verbrachte, Sterne zu beobachten, um so das Universum zu verstehen. Dieses Universum verwandelt Rayment in (s)einen elektronischen Kosmos, weswegen er auch den Großteil des Albums in Lincolnshire aufnahm, ganz in der Nähe von Newtons Lebensumfeld.
Am Ende kam dabei eine klangvolle Sternbild-Geschichte unter Berliner-Schule-Blickwinkel heraus.

FAZIT: Der britische Elektronik-Musiker COLIN RAYMENT wandelt mit „Architects Of Orion“ auf seinem wortwörtlich kosmischen Album auf den Pfaden des Orion-Sternbildes und des Astrologen Isaac Newton, dessen Suche nach dem Sinn des Universums er mithilfe der elektronischen Musik, die auch hervorragend für eine Aufführung im Planetarium geeignet wäre und sich deutlich an den Traditionen der Berliner Schule orientiert, einen ganz besonderen Klang verleiht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3344x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Blue Moon Epiphany
  • View With A Planisphere
  • Astronomical Twilight Of NQ1
  • Waxing And Waning
  • Dobsonian Vision
  • Ephemeris Lullaby
  • Phase Of An Illuminated Cresent

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!