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The Lust: Black Dahlia Poem (Review)
Artist: | The Lust |
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Album: | Black Dahlia Poem |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Gothic Metal |
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Label: | Worldlessness Records | |
Spieldauer: | 57:27 | |
Erschienen: | 26.01.2017 | |
Website: | [Link] |
Inspiriert von der Geschichte um die „Schwarze Dahlie“ Elizabeth Short (1924 – 1947) offenbart sich YAN FEDYAEV alias DISSECTOR, der auf unserer Seite längst kein Unbekannter mehr ist, mit einem weiteren Musik-Projekt.
Diesmal also THE LUST, das melodiös rockende, düster metallische und mit elektronischen Spielereien aufgehübschte Bandprojekt, das neben Gitarrist, Bassist, Komponist Yan und Keyboarder MAX DELMAR sowie natürlich im Besonderen der singenden „Schwarzen Dahlie“ ANNA DUST die (wortwörtlich) todtraurige Geschichte um Elizabeth Short aufrollt, die hier kurz erzählt werden soll und welche auf dem Album erst mit romantischem Vogelgezwitscher, dann bedrohlich mit Gewittergrollen und strömendem Regen, die uns über das gesamte Album zwischen fast allen Stücken begleiten werden, einem Piano und dann viel metallischem Bombast, E-Gitarren-Gewittern und fetten Keyboardflächen eröffnet wird. Wirklich passend diese Musik, genauso wie die Stimme von Anna Dust.
Nun aber steigert sich mit der Spannung der Handlung zugleich das Tempo der Musik. Flotte Gitarren-Riffs, treibende Schlagzeug-Rhythmen, irre Tastenritte auf den schwarzen und weißen Keyboardtasten gehören genauso dazu wie sich immer wieder beruhigende Passagen, die mal ängstlich, dann wieder traurig wirken, bis sich nach Donnerschlägen und Gewitterstürmen das Tempo wieder erhöht und in den gewohnten metallischen Hochgeschwindigkeitstrakten einpegelt. Einige überdeutliche Wiederholungen (leider) inklusive.
Jede Menge gotisch anmutende Klänge bestimmen insgesamt aber das gesamte Gothic-Metal-Klangbild auf „Black Dahlia Poem“, sodass es sich lohnt, im Vorfeld ein wenig mit der Geschichte von Elizabeth Short zu beschäftigen, der man ihrer Schönheit wegen auch den Namen „Die schwarze Dahlie“ verlieh.
In den 40er-Jahren erlangte „The Black Dahlia“ eine traurig-tragische Berühmtheit, als sie in Los Angeles im Alter von nur 22 Jahren ermordet und grausam verstümmelt wurde. Der Mord konnte nie aufgeklärt werden und gilt in den USA als einer der bekanntesten, unaufgeklärten Morde aller Zeiten. Sogar in der ersten Staffel der „American Horror Story“ wurde der Mord an der schwarzen Dahlie ausgiebig thematisiert – oder sollte man doch besser „ausgeschlachtet“ sagen -, weil ihre Ermordung so grauenhaft und ihre nackte Leiche extrem verstümmelt worden war, wobei besonders die Geschlechtsorgane betroffen waren.
Die letzten Tage bis zu ihrem gewalttätigen Ableben erzählen THE LUST musikalisch auf dem „Black Dahlia Poem“ zu Ende und bieten so auf ihre Weise eine Variante an, wie der Mord stattgefunden haben könnte. Dabei folgen sie, ähnlich wie die Ermittler in dem Fall, der Vermutung, dass Elizabeth Short wohl von einem ihrer ehemaligen Liebhaber so bestialisch getötet und verstümmelt wurde. Und wenn dann ein so gelungenes E-Gitarren-Solo wie auf „You Got Me“ einsetzt, dann wissen wir, jetzt ist‘s um die Schwarze Dahlie geschehen. Sicher aber auch um den einen oder anderen Hörer dieses Albums von THE LUST.
FAZIT: Es ist immer wieder eine gute Idee, auch im Gothic Metal konzeptionell auf düstere Mordgeschichten zurückzugreifen und diese ausgiebig an den Instrumenten und mit einer guten Sängerin vor dem Hörer auszubreiten. Das gelingt im Falle von „Black Dahlia Poem“ der Band THE LUST um DISSECTOR-Frontmann Yan Fedyaev ansatzweise sehr gut, erschöpft sich manchmal aber auch in ein paar überflüssigen Wiederholungen, die der textlichen Spannung nicht die entsprechende Musikalität folgen lassen. Ansonsten aber ist es eine wahre LUST, sich eine knappe Stunde lang in die geheimnisvolle, extrem grauenhafte Mord-Story von Elizabeth Short alias The Black Dahlia hineinziehen zu lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Day When I‘m Gone
- Haunting
- No One‘s Around
- You Got Me
- My Pieces
- Don‘t Be Afraid
- Quest Of A Sign
- Loaded Guns
- In Death Embrace
- I Wish You Were Here
- Bass - Yan Dissector
- Gesang - AnnaDust, Yan Dissector
- Gitarre - Yan Dissector
- Keys - Max Delmar
- Decomposition Deluxe (2011)
- Black Dahlia Poem (2017) - 11/15 Punkten
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