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Art Against Agony: Russian Tales (Review)
Artist: | Art Against Agony |
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Album: | Russian Tales |
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Medium: | EP-CD | |
Stil: | Instrumental Prog |
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Label: | Vault Records | |
Spieldauer: | 22:34 | |
Erschienen: | 22.07.2017 | |
Website: | [Link] |
Die Stuttgarter Prog-Formation ART AGAINST AGONY ist ohne Gesang unterwegs, was sie 2016 nicht davon abhielt, auf ihrer Euthanasia-Tour im russischen Winter ordentlich Kilometer zu machen. Ihre aktuelle EP „Russian Tales“ ist eine etwas mehr als 20minütige Essenz dieser Odyssee und stellt in fünf neuen Songs die gesammelten Erfahrungen des letzten Jahres dar.
Namedropping in eigenen Pressetexten ist nie ohne Risiko – insbesondere dann, wenn man die durch und durch verkrassten Jazzmetaller von PANZERBALLETT als Referenz nennt. Bis der Hörer (an)erkennend im 13/8 nickend seine Zustimmung gibt, dauert es allerdings ein wenig: „Russian Tales“ startet nämlich ruhig, um nicht zu sagen verhalten. Das „Königsberg Präludium“ ist genau das, kommt gänzlich ohne perkussive Elemente aus und lebt von seinen Harmonien. Auch „Nothing to declare?“ braucht etwas Anlaufzeit; anfänglich jazzig-funkige Melodien werden von Bratriffs fernab rhythmischer Kunststücke unterbrochen, ohne dass die Band – wie sie es sonst tut – durch scheuklappenbefreites Genrepotpourri glänzen würde.
Der angedjentete Schluss des zweiten Stücks läutet dann aber die stärkere Phase der EP ein: im Folgenden werden Getränke gereicht, zunächst „Tea for the Dragon“ gefolgt von „Coffee for the Queen“. Hier spielt der schwäbische Sechser seine Stärken aus, mischt erfolgreich Stakkato-Metal mit Jazz-Anleihen (Jan Zehrfeld gefällt das) und lässt nebenbei alle musikalischen Phasen von DISILLUSION anklingen. Fusion-Soli und Knatschbass sind ebenso bemerkenswert wie das präzise und ideenreiche Drumming, das die beiden Stücke prägt. Spätestens hier vermisst niemand mehr den Gesang – ART AGAINST AGONY wirken umso stärker, je weiter durchgedrückt das Gaspedal ist.
Das erwähnte „Coffee for the Queen“ ist subjektiv der Anspieltipp der EP und macht insbesondere in der zweiten Songhälfte richtig Spaß, bevor das abschließende „Saratov Incident“ nach leiseren Tönen zu Beginn endgültig ins maschineske MESHUGGAH-Geholze überläuft. Melodien bitte nur noch zur Zierde, Anschnallen ist angesagt. Das ruhige Break zur Halbzeit kommt wie erwartet und nichtsdestoweniger gut, so dass bei aller Djent-Kante die Atmosphäre nicht gänzlich zu kurz kommt.
FAZIT: Nach behäbigem Start steigert sich “Russian Tales” beträchtlich und damit auch die Vorfreude auf eine nächste Vollzeit-Platte von ART AGAINST AGONY – zumindest bei all denen, die einer musikalischen Grenzüberschreitung gewogen sind. Ein Kessel Buntes für Freunde stilgemischten Progs, die sich die Live-Gelegenheiten diesen Sommer nicht entgehen lassen sollten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Königsberg Präludium
- Nothing to declare?
- Tea for the Dragon
- Coffee for the Queen
- Saratov Incident
- The Difference Between A Duck And A Lobster (2016) - 12/15 Punkten
- Russian Tales (2017) - 11/15 Punkten
- Shiva Appreciation Society (2018) - 11/15 Punkten
- Sound Of Inevitability (2023) - 10/15 Punkten
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