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Mayflower Madame: Observed In A Dream (Review)

Artist:

Mayflower Madame

Mayflower Madame: Observed In A Dream
Album:

Observed In A Dream

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Dark Wave und atmosphärischer Psyche

Label: Night Cult Records / NoisOlution
Spieldauer: 33:39
Erschienen: 22.04.2016
Website: [Link]

Es ist schon beinahe unglaublich, mit welcher Intensität gerade nordische Bands sich immer wieder retro-verliebt an längst vergangene musikalische Großtaten, besonders von psychedelischen Bands, erinnern, aber auch gerne dem klassischen Hard- und Post-Rock oder dem Punk und Dark Wave zuwenden. Im Falle der norwegischen Band MAYFLOWER MADAME geht die Orientierung eindeutig in die düstere Ecke, in die zwar kein Sonnenstrahl vordringt, aber Dark Wave sowie etwas Gothic und ganz viel Psychedelic glitzert, ohne den Blick für eindringliche Melodien und melancholische Atmosphäre zu verlieren.

Nach extrem dunklem Vorspann, so als wären wir in einen bösen Horror-Film geraten, löst sich nach 30 Sekunden unsere erste Angst in Wohlgefallen und eine schöne Melodie, welche sofort ins Ohr geht, auf. Aber im Hintergrund dräuen schon die Gitarren und erlangen bald die Oberhand. Es passiert eine Menge in den leider insgesamt nur 34 Album-Minuten, die wir uns in musikalischer Traumbeobachtung hingeben. Dabei begegnen uns viele bekannte Gesichter in unseren Träumen. MAYFLOWER MADAME sind eben Musik-Traumfänger und präsentieren uns mal die SISTERS OF MERCY und JOY DIVISION, aber auch THE JESUS & MARY CHAIN und BAUHAUS oder MY BLOODY VALENTINE und DEATH IN JUNE. Allerdings voll auf der Höhe ihres Zenits.

Bei „Self-Seer“ und in dem einen oder anderen finsteren Pop-Moment dieses so fein in Schwarz gehaltenen Albums kommen sogar Erinnerungen an BILLY IDOL auf, wozu natürlich auch der Sänger TROND FAGERNES maßgeblich mit beiträgt, während Gitarrist RUNE OVERBY wohl CURE sehr mag, wie man im Titelsong hören kann.

Auch zeichnet sich „Observed In A Dream“ durch einen ausgezeichneten Klang aus, der ideal mit den tiefen Bässen, aber auch kristallklaren Höhen der Gitarren die unterschiedlichen Stimmungen widerspiegelt. Manchmal liegt zwar etwas zu viel Hall auf der Stimme des Sängers, aber vielleicht verbirgt sich dahinter ja die Absicht, MAYFLOWER MADAME noch etwas gespenstiger wirken zu lassen, als sie es eh schon sind. So kommt auch die Vorliebe der Band zu uralten Horror-Filmen, welche sie oft als Grundlage ihrer Videos verwenden, und der Kunst EDVARD MUNCHs, dessen „Schrei“ sie in „Self-Seer“ aufgreifen, intensiv zum Tragen.

Observed In A Dream“ ist wortwörtlich beängstigend gut und wäre sogar hervorragend, wenn es über ein paar wenigere Retro- und dafür mehr Eigen-Momente mit MAYFLOWER MADAME-Alleinstellungsmerkmal verfügen würde.

FAZIT: Ein dunkles Album, das sich zwar mit Albträumen beschäftigt, aber niemals beim Hören zum Albtraum wird. Schaurig-schöner Dark Wave und atmosphärische Psychedelic, der auch noch hervorragend klingt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3122x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Confusion Hill
  • Lovesick
  • Self-Seer
  • Upside Down (The Death Loop)
  • Weightless
  • Into The Haze (Redux)
  • Observed In A Dream
  • Forever // The End Of Everything

Besetzung:

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