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Mayflower Madame: Insight (Review)

Artist:

Mayflower Madame

Mayflower Madame: Insight
Album:

Insight

Medium: CD/Download/LP+DL-Code
Stil:

Dark Wave, Dream Pop, Shoegaze

Label: Night Cult Records
Spieldauer: 37:01
Erschienen: 01.11.2024
Website: [Link]

Mitten aus der norwegischen Hauptstadt Oslo werfen die seit nunmehr zehn Jahren aktiven und zwei Alben alten MAYFLOWER MADAME ihr drittes Album „Insight“ wie einen schwarz-blauschillernden Musik-Schleier über die europäische Musikwelt. Da lächeln einen die finsteren Klangwelten von THE CURE genauso wie die dark-psychedelischen von JOY DIVISION oder THIS MORTAL COIL und DEAD CAN DANCE an und schaffen dabei eine Atmosphäre zwischen furchtvoll und faszinierend.


Oder um es in den Worten der Band auszudrücken, die sie als Beschreibung für „Insight“ unter ihrer bandcamp hinterlassen: „Auf diesem Album erforschen wir größere Tiefen und Höhen, begeben uns auf eine hypnotische Reise durch die Schatten, gefüllt mit pulsierendem Post-Punk, flirrendem Shoegaze und atmosphärischem Psych-Noir“.
Unter diesem Aspekt werden natürlich solche Songs wie „Ocean Of Bitterness“ oder „Paint It All In Blue“ zum absoluten Programm hinter „Insight“.


Und dass sich die dunklen Momente, die besonders prägenden hinter „Insight“ sind, nicht nur durch die Musik sondern auch die Texte (leider fehlt in der LP eine Textbeilage) verwirklichen, in denen es sich um eine große Bandbreite an Emotionen, von düsteren Reflexionen über Verlust und Trauer bis hin zu verstörenden Beschreibungen von Liebe, Eskapismus und Katharsis dreht.
Ebenso schwer dreht sich dann auch das wunderbar gestaltete 180g-Motiv-Vinyl mit seinem schwarz-türkisen Schmetterlingseffekt (orientiert an dem Schmetterling auf dem Plattencover) auf dem Plattenteller, das dieses Album, sowie es seine erste Kreise zieht, auch noch zu einem spannenden Hingucker macht.


MAYFLOWER MADAME empfinden „Insight“ als den Abschluss einer Album-Trilogie, die sich über ihre ersten beiden Alben – das 2016er „Observed in a Dream“ (das ihnen große Aufmerksamkeit in der Indie-Musikpresse einbrachte und zu Tourneen durch Europa und Nordamerika führte) und das dunkel-romantische „Prepared for a Nightmare“ (2020) – erstreckte und nun mit „Insight“ den Dark-Wave-Noir-Psyche-Rock-Deckel aufsetzt. Eine Reise durch die Abgründe der menschlichen Seele, mit Klängen, die nicht nur hängen bleiben, sondern zugleich die unterschiedlichsten Gefühlswelten entfachen. Hierbei ist neben dem oft schwebenden, mit viel Electro-Wave, aber auch treibenden Fuzz-Gitarren versehene Sound, immer wieder auch der verhallte Gesang prägnant.


Aber auch der Prozess der Album-Aufnahme verlief relativ ungewöhnlich, denn anders als bei den beiden vorherigen Veröffentlichungen nahm Frontmann Trond Fagernes zunächst Gitarre, Bass und Gesang, ergänzt durch einen Schlagzeug-Computer, auf. Später wurden die akustischen Drums und alle Synthesizer-Sounds hinzugefügt, wobei bei einigen Songs Gründungsmitglied Rune Øverby seine Gitarrenkünste mit beisteuerte. Dieser Prozess ermöglichte mehr Experimente und kreative Freiheit an jedem Instrument, welche dann Schicht für Schicht stapelte, um am Ende zu diesem vollklingenden Ergebnis zu gelangen.


Der renommierte italienische Tontechniker Maurizio Baggio mischte und masterte final die Aufnahmen, damit sie genau nach den Vorstellungen von MAYFLOWER MADAME veröffentlicht werden konnten.

Noch immer ein Album aus dem Untergrund, in den die Norweger nach ihrem zweiten Album aufgrund der Pandemie gefallen waren, das sich nun wie ihr Song „Queen Of The Underworld“ genau aus diesem erhebt, um den Szene-Thron zu erklimmen.
Insight“ jedenfalls besitzt jede Menge Potenzial hierfür.


FAZIT: Wenn die norwegischen Dark-Wave-Noir-Psyche-Rocker MAYFLOWER MADAME zu ihrer dritten LP „Insight“ feststellen, dass es genau das Album geworden ist, welches sie genau so schon immer machen wollten und zugleich musikalisch wie textlich ihr persönlichstes und emotionalstes geworden ist, dann nimmt man ihnen dies nach den knapp 40 Spielminuten vollkommen ab. Daher bewegt sich dieses Fazit in völliger Übereinstimmung mit den Bandworten unter deren bandcamp-Seite: „Auf diesem Album erforschen wir emotionale Tiefen und Höhen, begeben uns auf eine hypnotische Reise durch die Schatten, gefüllt mit pulsierendem Post-Punk, flirrendem Shoegaze und atmosphärischem Psych-Noir.“ Und dabei beschreiten sie genau die Musik-Pfade, welche ihnen solche Bands wie JOY DIVISION oder THE CURE schon Jahre zuvor ebneten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 205x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (18:36):
  • Ocean Of Bitterness (2:38)
  • A Fore Told Ecstasy (4:38)
  • Never Sever (3:06)
  • Marionette (3:56)
  • Tightrope Walker (4:18)
  • Seite B (18:25):
  • Paint All In Blue (4:51)
  • Queen Of The Underworld (4:35)
  • Crippled Crow (3:46)
  • Inside For The Mourning Hours (5:13)

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