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Tangled Thoughts Of Leaving: Yield To Despair (Review)
Artist: | Tangled Thoughts Of Leaving |
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Album: | Yield To Despair |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Post-Rock, Noise, Doom, Experimentelles, Akustisches und Krach |
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Label: | Bird’s Rope Records | |
Spieldauer: | 69:28 | |
Erschienen: | 17.04.2015 | |
Website: | [Link] |
Seit ihrer Gründung vor gut zehn Jahren haben die vier musikalischen Jungs aus Australien eine gehörige Entwicklung hingelegt, die heutzutage bei den meisten Bands eher umgekehrt zu beobachten und im Grunde eher positiv als negativ zu werten ist. Denn im Jahr 2004 begannen TANGLED THOUGHTS OF LEAVING als Prog-Band mit ausgiebigen Gesangseinlagen. Heute nun stehen sie als abgefahrene, rein instrumentale Post-Rock-Band mit jeder Menge Math- und Jazz-Core-Einschüben da und erinnern deutlich an die frühen MOGWAI.
Im Gegensatz zu vielen „typischen“ Post-Rock-CDs stehen allerdings nicht die sich in unendliche Höhen erhebenden brazenden Gitarrenwände im Mittelpunkt, sondern eher ein klassisch anmutendes Piano, welches die manchmal etwas zu ausufernden Bombastereien wieder zurück auf den akustischen Boden der schwarzen und weißen Tasten holt, wobei das beste Beispiel das dreizehnminütige „Shaking Off Futility“ darstellt. Entspannte Piano-Akustik duelliert sich in gewissen Momenten regelrecht mit wilden, experimentellen Schlagzeug- und Gitarren-Eskapaden.
Die Band aus Perth lässt sich für ihre fünf Instrumentals, die sich allesamt zwischen 10 und 18 Minuten bewegen, viel Zeit, damit sich jedes einzelne entwickeln kann und neben ergiebigen, fast krachigen Ausbrüchen auch seine entspannten, ruhigen Momente erhält. Doch auch hier liegt der Teufel mal wieder im Detail - und dieses nennt sich Eintönigkeit oder abwechslungsarme Wiederholung. Aufbau und Struktur aller Longtracks ähneln sich auffällig und was anfangs als experimentelle Wucht erscheint, erschöpft sich am Ende in wuchtigem Experimentalismus, der auch Noise- und Doom-Elemente einbezieht, aber nicht wirklich auf Dauer überzeugt. Hört man sich den längsten Track „Downbeat“ einmal sehr genau an, so wird man in den anderen vier Titeln auch immer wieder einzelne Momente des fast 19 Minuten langen Klangspektakels erkennen, die leider zu oft auch in eruptivem, experimentellem Krach münden. Selbst die immer wieder überraschend auftauchenden Samples wirken in „Yield To Despair“ ein wenig verloren.
FAZIT: Auf „Yield To Despair“ huldigen TANGLED THOUGHTS OF LEAVING den frühen, noch extrem abgefahrenen MOGWAI, wobei sie trotz all ihrer Experimentierfreude einige ihrer sich musikalisch wiederholenden Mini-Epen durchaus kürzer hätten gestalten können. Vielleicht wäre die Musik so spannender ausgefallen, statt wie in diesem Falle manchmal zu sehr an den Nerven des Hörers zu zerren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Albanian Sleepover - Part One
- The Albanian Sleepover - Part Two
- Shaking Off Futility
- Downbeat
- Yield To Despair
- Bass - Luke Pollard
- Gitarre - Andrew McDonald
- Keys - Ron Pollard
- Schlagzeug - BeHn Stacy
- Sonstige - Luke Pollard (Samples), BeHn Stacy (Noise)
- Yield To Despair (2015) - 8/15 Punkten
- No Tether (2018) - 13/15 Punkten
- Oscillating Forest (2023) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Benji
gepostet am: 02.12.2015 User-Wertung: 13 Punkte |
Großartige Scheibe! Heavy, unfassbar heavy, voller Kontrast und Schönheit, Schwere atonale Progression, erdrückendes Riffing, kombiniert mit wohl temperierten und dosierten Pianofarbtupfer, in dieser rauen wie faszinierenden Soundlandschaft. Man hat manchmal das Gefühl Piano und Gitarre kämpfen gegen einander an, duellieren sich, während in der Mitte das Schlagzeug schwer treibend die beiden voneinander trennt und erdet. Ohne Frage fordernd, aber die Belohnung, die einen erwartet, wenn man sich darauf einlässt, ist riesig. Was für Melodien! |