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Screaming Eagles: Stand Up And Be Counted (Review)

Artist:

Screaming Eagles

Screaming Eagles: Stand Up And Be Counted
Album:

Stand Up And Be Counted

Medium: CD
Stil:

Hard Rock

Label: Off Yer Rocka Recordings
Spieldauer: 40:31
Erschienen: 21.08.2015
Website: [Link]

Es wäre vermutlich an dieser Stelle von Vorteil gewesen, den Vorgänger „From The Flames“ zu kennen, denn das nordirische Quartett SCREAMING EAGLES pusht sich über die Herausforderung des zweiten Schrittes, der gelingen muss, um nicht als One-Album-Wonder in der Versenkung zu verschwinden. „Stand Up And Be Counted“ ist ein Titel, der sicherlich auch einem Debüt als passende Headline dienen würde, der auf Album Nr. 2 aber tatsächlich noch etwas mehr Relevanz genießt – sind wir nun aufrecht stehende Männer oder sind wir Duckmäuse?

Schwierig ist es, im Hardrock, dem Genre der Pose, ausgerechnet anhand geballter Fäuste aufzufallen; in der Regel befindet man sich bereits in einem Meer aus Fäusten, wenn man seine ersten kompositorischen Schritte macht. Die „Screagles“ sollen auf ihrem Erstling eine kompetente Mischung aus AC/DC und AIRBOURNE dargeboten haben, was angesichts der eindeutigen Präsentation eine wenig überraschende Information darstellt. 2015 geht es also darum, die Flamme mindestens genauso hell weiter brennen zu lassen wie bisher, wenn nicht noch heller.

Das Repertoire dazu ist immerhin vorhanden. Was zu nicht unwesentlichem Anteil auch an Sänger Chris Fry liegt, der eine kräftige Rockröhre hat, die angenehmerweise aber nie auf eine Geste festgelegt scheint. Den Schatten der Vorbilder stellt er nach, ist aber immer bereit, sich von ihnen zu lösen.

Nun liefert die Truppe zwar immer noch kein Wechselbad der Stile, aber ein angenehmes Maß an Abwechslung innerhalb des Erlaubten, und erlaubt ist, was ein Gefühl der Freiheit vermittelt. Mit „Ready For The Fall“ ist der Einstieg allerdings in punkto „Neues ausprobieren“ ein wenig zögerlich gewählt – eine klassische Hardrock-Hymne mit Shout-Chören und Public-Domain-Riffs muss für den Einstieg genügen. „Save Me“, die erste Single-Auskopplung, gibt sich da schon griffiger, ein ziemliches Riffmonster, das gute alte AUDIOSLAVE-Zeiten aufleben lässt und nebenbei die Vorfreude auf das kommende CLUTCH-Album entfacht.

Als dann der Titeltrack durchgelaufen ist, versteht man, dass der Adler in erster Linie beabsichtigt, das gesamte Hardrock-Vokabular der letzten 40 Jahre durchzukonjugieren, wofür auch die anschließende Blues-Verbeugung „Bow Down To The Blues“ bürgt – mit Schlüsselbegriffen wie „Devil“, „crossroads“, „whiskey“, „cigar box“ und „ease the pain“ wird der Blues als Wurzel des hier zelebrierten Stils honoriert. Gewissermaßen erreicht man an dieser Stelle bereits das ausgerufene Ziel; man gräbt zwar nicht unbedingt tiefer als vergleichbare Bands, stellt aber unter Beweis, dass es einem ernst ist.

Etwas kurios das darauf folgende „Chase You Down“, dessen Strophen ein glasklares „Come Together“-Plagiat aus dem Fundus der BEATLES darstellen, wobei die Orientierung wohl eher an den Coverversionen von MICHAEL JACKSON oder AEROSMITH erfolgte. Die Schreiadler machen daraus eine weniger sleazige, dafür aber funkigere Nummer, die in einem wiederum eher klassischen Refrain aufgeht.

Der Herzteil der Platte ist damit durch. Es geht zwar auf gleich bleibendem Niveau weiter, allerdings werden eingangs inszenierte Ansätze im Folgenden lediglich weiter ausformuliert. Erwähnenswert aus inhaltlicher Perspektive, weniger musikalisch, ist vielleicht noch der Rausschmeißer „27 Club“, der rund um Hendrix, Joplin, Morrison & Co. die Verklärung der Rockmusik noch einmal auf die Spitze treibt.

FAZIT: Linguistisch beherrschen die SCREAMING EAGLES den Hardrock aus dem Effeff. Ihre Artikulation ist der vollständige Abriss eines gelebten Genres, wobei sie sich selbst als Inkarnation und gleichermaßen als Abkömmlinge der alten Klassiker begreifen. Vielleicht fehlt immer noch der besondere Akzent, der im Endeffekt für das wichtige Alleinstellungsmerkmal sorgt, damit man nicht nur von Einzelnen mitgezählt wird, sondern von allen. Wie man aufsteht (und hüpft und winkt und durch ein Megaphon brüllt), wissen die Herrschaften in jedem Fall, also sei ihnen auf dieser Seite auch mit vollstem Respekt etwas Zählbares vergönnt.

Sascha Ganser (Info) (Review 4424x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Ready For The Fall
  • Save Me
  • Stand Up And Be Counted
  • Bow Down To The Blues
  • Chase You Down
  • Get Out While I'm Ahead
  • Breakin' All The Rules
  • Streets Of Gold
  • Screaming Eagles
  • 27 Club

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Rocknreal
gepostet am: 06.11.2015

User-Wertung:
13 Punkte

die band ist der absolute wahnsinn, feier ich total. bin zwar erst 36 , und hab einiges gesehen und gehört, aber die band rockt mal so richtig geil ab.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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