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Morgoth: Ungod (Review)
Artist: | Morgoth |
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Album: | Ungod |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 46:29 | |
Erschienen: | 27.03.2015 | |
Website: | [Link] |
Aufregende Zeiten im Hause MORGOTH. Schon seit fünf Jahren ist die deutsche Death Metal-Legende wiedervereinigt und hat sich jetzt doch dafür entschieden, ein neues Album einzuholzen. Es ist das erste Studiowerk der Sauerländer seit neunzehn Jahren und das erste Death Metal-Lebenszeichen seit satten dreiundzwanzig Jahren. Aber es gibt nicht nur freudige Nachrichten für die MORGOTH-Jünger unter uns.
Die Band ohne Frontmann Marc Grewe zu sehen, ist schon merkwürdig. Seit der Trennung hat es keine neuen Infos gegeben, warum das Gründungsmitglied nicht mehr länger Teil der Erfolgsgeschichte ist. Mit dem Gedanken ans Aufhören konnten sich die verbliebenen Mitglieder aber nicht anfreunden, weswegen sie sich auf die Suche nach einem neuen Sänger machten. Das Casting war erfolgreich und hört sich extrem überzeugend an: DISBELIEF-Growler Karsten Jäger verfügt über 25 Jahre Erfahrung in einer Band, die ihren Death Metal am liebsten brachial und groovig mag. Seine Martin van Drunen-Heiserkeit passt also super zu MORGOTH und auch zum neuen Album „Ungod“.
Darauf gibt es typische MORGOTH-Kost, sprich viel Midtempo, eine präzise Verzahnung von Rhythmusgitarre und Schlagzeug, sowie Melodien, die sich ins Ohr und ins Hirn fressen sollen. Das muss man mögen, denn das gebremste Tempo lässt oft wenig Spielraum für ausreichend viel Abwechslung, aber das müsste nun jedem Metalhead bekannt sein. An diesem Maßstab gemessen sind einige Songs gut gelungen: ‚House Of Blood‘ ist gleich zu Beginn ein eingängiges Headbang-Stück, das Titelstück ist ein böses, melodisches Instrumental, das für Gänsehaut sorgen kann und die Single ‚God Is Evil‘ ist ein bulliger Panzer, der keinen Stein auf dem anderen lässt.
Der Rest ist solide und konsequent komponiert, es gibt nur nichts Außergewöhnliches mehr zu bestaunen. Es gibt keinen neuen Bandhit, kein Riff mit bemerkenswertem Nachhaltigkeitswert und kein Gefühl, dass man es hier vielleicht mit einem neuen Klassiker zu tun haben könnte. „Ungod“ ist ein gutes Comeback-Album, das eine Band erst mal auf die Beine stellen muss, mehr erreichen MORGOTH aber nicht. Für Fans ist das eine sichere Bank mit dem ein oder anderen, kleinen Highlight, allen anderen wird die Scheibe nicht weh tun, sie hören aber erst mal oder weiterhin lieber „Cursed“ und „Odium“. Vielleicht bringt es ja die nächste Scheibe zu mehr, denn ans Aufhören denken die Sauerländer sicher noch lange nicht.
FAZIT: Schön, dass MORGOTH wieder da sind und nach fast zwei Jahrzehnte wieder ein neues Album am Start haben. Mit neuem Sänger in den eigenen Reihen heißt das wie gewohnt grooviger, melodiebetonter Death Metal, der ab und an sogar richtig gut, aber unterm Strich dann doch zu häufig nur solide ist. Den Fans wird das reichen, für alle anderen ist das gut in Szene gesetztes, gehobenes Mittelmaß. Aber es ist ja erst der Beginn des zweiten Bandfrühlings.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- House of Blood
- Voice of Slumber
- Snakestate
- Black Enemy
- Descent into Hell
- Ungod
- Nemesis
- God Is Evil
- Traitor
- Prison in Flesh
- The Dark Sleep
- Bass - Sotirios Kelekidis
- Gesang - Karsten Jäger
- Gitarre - Harald Busse, Sebastian Swart
- Schlagzeug - Marc "Speedy" Reign
- Cursed To Live (DVD) (2012)
- Ungod (2015) - 9/15 Punkten