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James McMurtry: Complicated Game (Review)
Artist: | James McMurtry |
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Album: | Complicated Game |
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Medium: | CD | |
Stil: | Roots-, Blues-, Folk-Rock/Americana |
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Label: | Blue Rose Records/Edel | |
Spieldauer: | 55:30 | |
Erschienen: | 27.02.2015 | |
Website: | [Link] |
„Complicated Game“ ist das neunte Album JAMES MCMURTRYs seit 1989. Dazu gesellen sich noch zwei Live-Veröffentlichungen. Zwischen dem letzten Studio-Output „Just Us Kids“ und dem aktuellen Werk liegt eine Pause von sieben Jahren, wenn man von der 2009 erschienen „Live In Europe“-CD/DVD absieht. Ob sich McMURTRY auf den Lorbeeren, die er für „Childish Things“ (2005) und „Just Us Kids“ ausruhte, oder sich schlicht Zeit ließ, sein neues Material reifen zu lassen, bleibt im Auge des Betrachters. Beides hat seine Berechtigung. Wobei nicht unterschlagen werden soll, dass der Musiker in den letzten Jahren rege auf Tour war.
Das Warten auf „Complicated Game“ hat sich gelohnt. JAMES MCMURTRY erweist sich einmal mehr als starker Geschichtenerzähler, auf den sein schreibender Vater Larry (Roman- und Drhebuchautor, u.a. verfasste er das Screenplay für „Brokeback Mountain“, während seine Romane „The Last Picture Show“, „Lonesome Dove“ und „Terms of Endearment“ – wahrhaftig, es handelt sich um die MacLaine, Winger, Nicholson, Daniels-Dramedy „Zeit der Zärtlichkeit“ – Vorlagen für erfolgreiche Filme abgaben) zu Recht stolz sein kann.
Das „Complicated Game“ des Titels ist natürlich die Liebe, deren Licht- und Schattenseiten McMURTRY wortgewandt in Texte und Klänge verwandelt. Das ist traurig, böse, bissig, witzig, handelt von Sehnsucht, Krisen, Verlust, großen und kleinen Lebenslügen. Das klassische Americana-Songbook, von einem Könner erweitert.
Die Musik braucht ein wenig um zu wachsen, das große Spektakel ist dem weitgehend ruhigen, folkigen Roots-Rock fremd. Prägende Instrumente sind die üblichen Verdächtigen wie akustische Gitarre, Banjo und Dobro, die einprägsam unterstützt werden von Violine, Cello und herzerwärmenden Tasteninstrumenten (u.a. gespielt von Benmont Tench). Plus kleine Besonderheiten wie ein Cembalo oder eine heftig twangende E-Gitarre (beides „She Loves Me“).
Reizvoll auch der Country-Rap „How’m I Gonna Find You Now” und der langsame Walzer „Long Island Sound“. Aber eigentlich reicht McMURTRY eine Klampfe, ein bisschen rhythmische Unterstützung (die ist durchwegs vom Feinsten, filigran und treibend) und gelegentlich ein Kumpel an den Tasten („Carlisle’s Haul" ist ein mitreißendes Paradebeispiel), um als musikalischer Geschichtenerzähler, stimmlich zwischen JOHNNY CASH („Cutter“!) und BOB DYLAN angesiedelt, zu brillieren.
FAZIT: „Complicated Game“ ist ein leises Album, dessen viele Feinheiten und Facetten sich mit jedem Hördurchgang immer weiter offenbaren. Auch klanglich überzeugender lyrischer Roots-Rock, stilvoll und von eigener Art. Still und ergreifend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Copper Canteen
- You Got To Me
- Ain't Got A Place
- She Loves Me
- How’m I Gonna Find You Now
- These Things I've Come To Know
- Deaver's Crossing
- Carlisle's Haul
- Forgotten Coast
- South Dakota
- Long Island Sound
- Cutter
- Bass - Cornbread, Kevin Smith, Ivan Neville
- Gesang - James McMurtry, Cornbread, Ivan Neville, Doyle Bramhall II
- Gitarre - James McMurtry, Tim Holt, CC Adcock, Derek Trucks
- Keys - Benmont Tench
- Schlagzeug - Darren Hess
- Sonstige - Dustin Welch (banjo), Dirk Powell (violin, harpsichord, accordeon),
- Live In Europe (2009)
- Complicated Game (2015) - 12/15 Punkten
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