Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Fai Baba: The Savage Dreamer (Review)

Artist:

Fai Baba

Fai Baba: The Savage Dreamer
Album:

The Savage Dreamer

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Psyche Pop

Label: A Tree In A Field Records / Broken Silence / Noisolution
Spieldauer: 48:18
Erschienen: 16.01.2015
Website: [Link]

Wenn die „Neue Züricher Zeitung“ ihren Artikel über einen Schweizer Musiker mit „Geerdeter Träumer“ überschreibt, dann wirft solche Beschreibung neben einer gehörigen Portion Neugier auch etwas Rätselhaftes, Verwirrendes auf.
Holt hier ein Musiker seine Träume auf die Erde zurück, kleidet sie in Noten und lässt sie dann wieder frei?
Oder trifft hier ein musikalischer Träumer auf die harte Realität eines Musikbusiness, dem Träume scheißegal, aber Profite himmlisch erscheinen?
The Savage Dreamer“ von FAI BABA, der mit bürgerlichem Namen Fabian Sigmund heißt, gibt hierauf zwei eindeutige Antworten:
Frage 1 = „Ja!“
Frage 2 = „Nein!“

Es gibt wirklich nicht viele Platten, die einem Musikkritiker gleich beim ersten Hören so verblüffend erscheinen, dass er danach etwas Zeit braucht, um sich erst einmal zu sammeln.
The Savage Dreamer“ ist so eine LP/CD!
Kein Titel gleicht dem anderen. Selbst der Gesang ist dermaßen unterschiedlich, dass der Hörer glaubt, es mit mehreren Sängern zu tun zu haben. Egal ob es der Falsett-Gesang in der dem Album seinen Titel verleihenden Piano-Ballade „The Savage Dreamer“ oder der an einen betrunkenen JOHN LENNON erinnernde Vocal-Part auf „Salt Turns Into Sugar“ oder die deutliche T. REX- und PRINCE-Sanges-Akrobatik in „Life Is A Bliss“ ist. FABIAN SIGMUND ist nicht nur ein Multi-Instrumentalist, der Gitarre, Bass, Piano, Synthesizer sowie Schlaginstrumente und Vibraphon spielt, sondern auch ein „Multi-Vokalist“. Zusätzlich erklingen auch Geigen, Flöten sowie „ältere“ Tasteninstrumente, wie Orgeln und Mellotron. Abwechslungsreichtum ist das oberste Gebot für die „geerdeten Träume“ eines musikalischen Träumers.

Sigmunds Musik fühlt sich in erster Linie der Psychedelic und experimentellen Sounspielereien, die nie übertrieben ausufern oder aufgeblasen daherkommen, verpflichtet, in zweiter Linie erst dem Pop. Hier biedert sich niemand mit überflüssiger Melodie-Duselei an, sondern beweist, wie spannend eine Kombination aus kreativen, sich ständig abwechselnden Ideen und musikalischer Profession klingen kann. FAI BABAs Musik legt sich nicht fest, sondern rüttelt an den unterschiedlichsten Genre-Grenzen, egal ob die nun Folk, Blues, Prog, Rock, Soul , Pop, Indie, Post, Fusion oder am zutreffendsten Psyche heißen.

Ein regelrecht psychedelisches Monster ist beispielsweise der mit knapp 9 Minuten längste Titel „New York“, in dem FAI BABA seine Einsamkeit, die er während seiner Zeit in New York empfand, zum Ausdruck bringt. Unvorstellbar, wie sich nach knapp einer, nämlich der ersten, Gesangsminute dieser Song zu einem psychedelischen Tripp allererster Güteklasse, kombiniert mit stimmungsvollem Post Rock, erhebt. In den frühen Siebzigern wäre „New York“ garantiert ein Geheimtipp in allen berauschenden Probierstuben gewesen, in denen man den Versuch unternimmt, die Wirkung von Rauschmitteln, welche man sich durch den Mund einwirft, mit solcher Droge, die man allerdings durch die Ohren aufnimmt, noch zu verstärken. „Interstellar Overdrive“ und „A Saucerful Of Secrets“ haben einen würdigen Nachfolger, direkt aus der Schweiz musikalisch importiert, bekommen. Ich jedenfalls war bereits nach dem dritten Hördurchgang abhängig, nicht nur von „New York“, sondern fast jeder einzelnen Note auf FAI BABAs „The Savage Dreamer“.

FAZIT: Ein psychedelisches Pop-Album mit deutlichem Hang zum Klassiker!
Was JOHN LENNON für die Briten war, sollte FAI BABA für die Schweizer sein!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6930x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Savage Dream
  • You Love Like An Animal
  • True Friend
  • Lupe Vélez
  • Not That Simple
  • Boogaloo
  • Salt Turns Into Sugar
  • Life Is A Bliss
  • New York City
  • Long Gone (Bonus Track)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!