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Cryptex: Madeleine Effect - Limited Vinyl Edition (Review)
Artist: | Cryptex |
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Album: | Madeleine Effect - Limited Vinyl Edition |
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Medium: | LP | |
Stil: | Progressive Folk & Rock |
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Label: | SAOL | |
Spieldauer: | 50:31 | |
Erschienen: | 04.12.2015 | |
Website: | [Link] |
Eigentlich musste es so weit kommen.
Es war gänzlich eine logische Konsequenz, denn wer sich mit MARCEL PROUST einlässt, der überlässt seine Musik nicht nur einem Silberling mit ca. 30jährigerm Haltbarkeitsdatum. Dessen „Madeleine Effect“ muss etwas für die Ewigkeit sein, etwas Bleibendes - ein in die schwarze Rille gefrästes Monument. Und wenn schon Classic Rock und Metal Hammer von „absoluter Hinhörmusik“ und einer „fabelhaften Scheibe“ schrieben, als die nur silbern glänzte, war‘s wirklich allerhöchste Zeit für das schwarze Vinyl, 140 Gramm schwer und dann auch noch als Doppel-Album im grandiosen Cover verpackt, samt Textbeilage uns allem Pi-Pa-Po!
CRYPTEX jedenfalls gehen diesen Weg konsequent und streng limitiert!
Garantiert werden alle, die den „Madeleine Effect“ als Vinyl-Freaks - und davon gibt‘s viele - kennenlernen, es sich nicht lange überlegen, ob sie sich das Album als Überraschungsgeschenk hinter ihrem ganz persönlichen Weihnachtskalender-Türchen 4 zulegen, weil Schokolade schadet, dieser schwarze Musiksegensbringer aber glücklich macht. Denn die Musik der deutsch-progressiven Jungs aus Salzgitter, die sich besonders gerne neben dem Rock auch dem Folk widmen, ist genau das, was die erste Zeile des ersten Album-Songs zum Ausdruck bringt: „Life can be a rollercoaster!“ - eine Musik-Achterbahn, der man sich kaum entziehen kann, weil sie mal langsam, mal zügig, mal verhalten und dann wild rasend ist. Aber was schreibe ich hier großartig, wo mein Kollege Joe A. es bereits in seiner Silberling-Kritik zum Album sehr anschaulich zum Ausdruck brachte. Obwohl spätestens mit dem Erscheinen dieser Doppel-LP diese Ergänzung fast zwingend notwendig ist. Eine CD ist eben das Eine, eine LP was völlig Anderes, selbst wenn gänzlich die gleiche Musik darauf ist und sich zwischen QUEEN und MEAT LOAF genauso wie zwischen URIAH HEEP und dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA oder gar KISS bewegt. Das textliche Proust-Konzept dreht sich dabei um unsere Sinneswahrnehmungen und deren Wirkung auf unsere Gefühlswelt. Kurios daran ist, dass es besonders um den Geruch geht und wir uns dabei vielleicht sogar an Patrick Süskinds „Parfüm“ erinnert fühlen, während parallel dazu gerade TOXIC SMILE mit „FareWell“ ein Album herausbringen, in dem es sich nur um den Hörsinn dreht. Ja, progressive Rockmusik ist eben eine sehr sinnliche und noch viel mehr sinnvolle Sache.
Speziell für die LP-Ausgabe wurde das Album erneut von ROBIN SCHMIDT, einem der international führenden Mastering Engineers remastert, wozu er selber sagt: „Die sehr hohe Dynamik des Materials will es zu gern knacksen und knistern lassen, in den ruhigen Passagen hört man leicht Störgeräusche, in den lauten wird jeder Millimeter der Spurbreite ausgenutzt, um die atmosphärische Produktion in voller Breite wiederzugeben. Es geschieht selten, dass eine Band so viel Dynamik zulässt und bewusst einen so großen Sound ansteuert.“
Selbst MARTIN SCHNELLA, der Gitarrist und Sänger von FLAMING ROW und SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR, nahm in einem speziellen Verfahren die Gitarren von MARK ANDREJKOVITS auf und spielte selber auf „Melvins Coolercup“ eine Mandoline. Es wurde wirklich alles unternommen, um aus diesem schwarzen Vinyl eine besondere Perle zu zaubern, das neben der brillanten Produktion auch durch ein eigens für das Doppel-Vinyl-Format erstelltes Artwork im Gatefold-Sleeve überzeugt. Das kann man nicht nur hören, sondern auch fühlen, wenn man endlich wieder die große LP-Hülle in den Händen hält, ganz vorsichtig die LP‘s entnimmt und sich dabei freut, dass selbst der runde Mittelaufkleber um das Loch herum jedes Mal ein anderes Bild enthält. Liebe zum Detail macht CRYPTEX‘ „Madeleine Effekt“ von Anfang bis Ende aus. Eine gut durchdachte, liebevoll gemachte schwarze Scheibe, deren Wertsteigerung bei strenger Limitierung bereits vorhersehbar ist.
FAZIT: „Dieses Album strotzt nur so vor Esprit, Opulenz und Musikalität!“, schrieben cdstarts.de in ihrer Kritik zu „Madeleine Effect“. Die LP-Ausgabe toppt diese Aussage noch durch ihr beeindruckendes Äußeres und die ganz spezielle Produktion.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- The Knowledge Of Being
- Ribbon Tied Swing
- When The Flood Begins
- Seite B:
- Romper Stomper
- Stroking Leather
- Release My Body
- Seite C:
- Madame De Salm
- Orange Blossom City Girl
- Melvins Coolercoup
- Seite D:
- A Quarter Dozen In Ounces
- New York Foxy
- Anthem Of Glory
- Bass - Simon Moskon, Marc Andrejkovits
- Gesang - Simon Moskon
- Gitarre - André Jean Henri Mertens, Marc Andrejkovits, Martin Schnella
- Keys - Simon Moskon
- Schlagzeug - Simon Schröder
- Good Morning, How Did You Live? (2011) - 11/15 Punkten
- Live At The Bosuil (DVD) (2012)
- Madeleine Effect (2015) - 11/15 Punkten
- Madeleine Effect - Limited Vinyl Edition (2015) - 13/15 Punkten