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Welle: Erdball: Tanzmusik für Roboter (Review)
Artist: | Welle: Erdball |
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Album: | Tanzmusik für Roboter |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electropop / NDW |
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Label: | Synthetic Symphony / SPV | |
Spieldauer: | 46:35 | |
Erschienen: | 21.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Scheiße oder Kunst? Es ist ein schmaler Grad, an dem WELLE: ERDBALL entlangmusizieren. Schlager mit NDW und EBM, das kann funktionieren, kann aber auch ordentlich in die Hose gehen. "Tanzmusik für Roboter", das neue Studioalbum, weist eine Handvoll Totalausfälle auf, von denen zwei dummerweise ziemlich weit am Anfang platziert sind: "Die Liebe der 3. Art" und "Ich mach mich schön", weiter hinten dann noch "Herschlag-Alarm". Alle drei Tracks haben gemeinsam, dass nicht Band-Kopf Honey den Gesang übernimmt, sondern die neue Sängerin Lady Lila. Gelingt es Honey noch, die Songs mit seiner Stimme vor dem Kitsch-Erstickungstod zu retten, schafft die Dame das nicht. Dafür ist ihre Stimme zu charakterlos.
Hinzu kommt, dass die drei Songs, die Lady Lila alleine singen darf, musikalisch und textlich eher schwach sind. "Die Liebe der 3. Art" ist reiner Schlager mit Kirmestechno-Untermalung, bei dem die ironischen Untertöne völlig untergehen, und "Ich mach mich schön" nervt gleich zu Anfang mit Pseudo-Hip Hop, im weiteren Verlauf mit Pseudo-Gesellschaftskritik. "Herzschlag-Alarm" entstand auf einem Uralt-Synthesizer, was dem Song einen gewissen Retro-Charme verleiht, ansonsten ist die Nummer aber völlig belanglos.
Das klingt jetzt wahrscheinlich, als sei das ganze Album ein Reinfall, was nicht der Fall ist. "Gib mir meine Zukunft wieder" und "Das Passwort" sind passabel, "Mimikry" und "Computersex" sind richtig gut. "Des Wahnsinns fette Beute" hätte eine gelungene DAF-Hommage werden können, hart stampfend und textlich mehrdeutig, wäre da nicht wieder die weibliche Stimme. Abgeschlossen wird das Album von zwei kleinen Highlights: einer abgedrehten "Uhrwerk Orange"-Version von "Die Gedanken sind frei" und dem vergleichsweise ruhigen Rausschmeißer "Die neue Weltordnung", der nicht ins Geschmacklose abgleitet, obwohl er dafür alle Zutaten hat. Ab und zu blitzt bei dieser Band dann doch ein wenig Genie durch.
FAZIT: WELLE: ERDBALL verstehen zu begeistern, allerdings nicht auf Albumlänge. Dann doch lieber DAF, die sind provokanter, oder HGICH.T, die sind bekloppter.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Welle: Erdball
- Gib mir meine Zukunft wieder
- Der Flipperkönig
- Die Liebe der 3. Art
- Ich mach mich schön
- Mimikry
- Computersex
- Mensch gegen Maschine
- Das Passwort
- Herzschlag-Alarm
- Des Wahnsinns fette Beute
- Die Gedanken sind frei
- Die neue Weltordnung
- Gesang - Honey, Lady Lila, Frl. Venus
- Keys - Honey, A.L.F.
- Sonstige - A.L.F., Honey
- Operation: Zeitsturm (2010) - 11/15 Punkten
- Der Kalte Krieg (2011)
- Tanzmusik für Roboter (2014) - 9/15 Punkten
- Gaudeamus Igitur (2017) - 11/15 Punkten
Kommentare | |
fractal
gepostet am: 04.03.2014 |
Für Honey ist es wichtig, daß niemand in der Band ihn überstrahlt. Es wäre unlogisch für ihn gewesen, eine Sängerin auszuwählen, die Charakter und eine starke persönliche Ausstrahlung besitzt. Es war vorherzusehen, daß er eine Sängerin auswählt, die in das Schema "jung - unerfahren - leichtgläubig - willensschwach" paßt. Abgesehen davon wäre wahrscheinlich auch keine künstlerisch reife Persönlichkeit bereit gewesen, den Tralala-Gesang bei W.E zu übernehmen. |
Schlitz Schligowits
gepostet am: 26.02.2017 User-Wertung: 15 Punkte |
Desweiteren wäre es unlogisch gewesen Lila schon auf "Tanzmusik für Roboter" mehr eigene Lieder zuzuweisen als Fräulein Plastique sie hatte, geschweige denn von den beiden folgeneden Sendungen. Desweiteren singt Honey natürlich den optisch großartig wirkenden Opener "1000 Engel" selbst aufgrund seiner narzistischen Art. Moment, ich glaube irgendetwas stimmt hier nicht mehr. |