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Tempel: On The Steps Of The Temple (Review)
Artist: | Tempel |
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Album: | On The Steps Of The Temple |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumental Metal |
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Label: | Prosthetic Records | |
Spieldauer: | 53:50 | |
Erschienen: | 21.01.2014 | |
Website: | - |
Nach zehn Jahren gemeinsamen Musizierens hat dieses Duo sein erstes Album eingespielt, das wie eine Retrospektive der Kauzmusik der letzten Dekade klingt. TEMPEL bevorzugen große Kompositionen mit langen Bögen und dröhnendem Gitarrensound, das an viele US-Gruppen erinnert, die gerne Holzfällerhemden tragen und mit dem Attribut „Post-“ versehen werden. Gelegentlich klingen sogar SYSTEM OF A DOWN-Passagen an. Doch auch die atmosphärischen Momente von OPETH und ENSLAVED sowie avantgardistischer Doom à la CATHEDRAL mischen sich in den TEMPEL-Gesamtklang.
„On The Steps Of The TEMPEL“ besteht zwar ausschließlich aus überlangen, wuchtigen Monolithen, die aber alle einen bestimmten Charakter haben. Bezeichnungen wie „der Schnelle“, „der
Geheimnisvolle“, „der besonders Doomige“, „der Sludgige“ oder „der in Dur mit den Cleangitarren“ würden also völlig ausreichen.
Mit dem schnellen, abwechslungsreichen und harmonisch sehr interessanten „Mountain“ haben die Herren aus Arizona den besten Titel an den Anfang gesetzt. Ebenso wie in den schnelleren Passagen anderer Stücke, zum Beispiel dem furiosen Finale des Titeltracks, klingen TEMPEL nach einer runden Sache.
Leider wird es im weiteren Verlauf für alle grenzwertig, die nicht über einen über Jahre mit Doom trainierten langen Atem verfügen. Das Problem: „On The Steps Of The TEMPEL“ schreit an fast allen Ecken und Enden nach Gesang. Die Strukturen sind wären erwähnt perfekt: Die Riffs sind gehobene Mittelklasse, der Sound auf den Punkt druckvoll-schnoddrig und die Leadgitarre glänzt mit geschmackvoll-minimalistischem Spiel. Die Bühne ist also bereitet, allein, der Gesangs-Godot kommt nicht. Das macht die Sache spätestens ab dem Zehnminüter „The Mist That Shrouds The Peaks“ ziemlich unbefriedigend. Auch die wenigen Solos vermögen keine Akzente zu setzen. So vergeht eine knappe Stunde, nach der man sich auch nach mehrmaligem Hören nur schemenhaft der verschiedenen Stimmungen in den Stücken entsinnen kann.
FAZIT: Verschenktes Potenzial. Wer mit der Stilrichtung etwas anfangen kann, kaufe sich dieses Album, brülle, flüstere, deklamiere, singe, dazu und lasse TEMPEL einen Mitschnitt davon zukommen. Vielleicht überlegen sich die beiden ja eine Erweiterung der Besetzung. Nur dann werden TEMPEL für Aufsehen sorgen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mountain
- Rising From The Abyss
- Final Years
- The Mist And That Shrouds The Peaks
- Avaritia
- On The Steps Of The Temple
- Gitarre - Ryan Wenzel
- Keys - Ryan Wenzel
- Schlagzeug - Rich Corle
- On The Steps Of The Temple (2014) - 9/15 Punkten
- The Moon Lit Our Path (2015) - 9/15 Punkten
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