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Opeth: Pale Communion (Review)
Artist: | Opeth |
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Album: | Pale Communion |
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Medium: | CD/LP/CD+DVD/Download/Blu-ray | |
Stil: | Meisterhafter Progressive Rock |
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Label: | Roadrunner / Warner | |
Spieldauer: | 55:48 | |
Erschienen: | 22.08.2014 | |
Website: | [Link] |
Mal wieder Zeit in puncto OPETH etwas ruhiger zu treten, wo wir den Schweden ja mit ihrem außergewöhnlichen, auch mich begeisternden Album „Heritage“ bereits eine geballte Massenreview widmeten!
„Ruhiger“ passt genau, denn im Falle von „Pale Communion“ verbirgt sich dahinter sogar im doppelten Sinne eine symbolhafte Bedeutung.
Welch Glück also für mich, dass ich als einer, der seinen Senf zu OPETH bisher selbst beim Massenreview nicht dazugegeben hat, endlich ganz allein das heute erscheinende „Pale Communion“-Album besprechen darf. Denn es ist ein Meisterwerk progressiver Rockmusik ohne irgendwelches Geheule oder bretthartes Gehämmer.
Ich persönlich mochte das an OPETH nämlich noch nie.
Dafür dürfen wir auf ihrem 2014er Werk orientalische Momente, breitflächige Streicher-Arrangements, Orchestrales, viel Melancholisches, etwas Härteres und wundervoll Atmosphärisches genießen. Und wir begeben uns mitten hinein in das progressive Zeitalter der 70er Jahre, welches in der Historie des Prog-Rocks das schönste überhaupt war!
„Die beste Art für mich, Songs zu schreiben, ist einfach Zeug zu schreiben, das ich selbst hören möchte.“, sagt MIKAEL ÅKERFELDT, der kreative Kopf hinter OPETH. Und er zeigt uns tatsächlich mit jedem Ton, welche Musik er liebt - gänzlich die gleiche wie beispielsweise auch der Kritiker, welcher diese Zeilen verfasst.
Progressiver Rock der 70er Jahre, der sich zart tänzelnd zwischen Italo-Prog und symphonischen Art-Rock, aber auch Hard-Rock bewegt. Oder als würden sich CAMEL, LED ZEPPELIN, LE ORME, WISHBONE ASH, BANCO und GENESIS ein Stelldichein geben, um endlich das gemeinsame Album aufzunehmen, von dem ihre Fans schon seit über 40 Jahren träumen.
OPETH setzen mit „Pale Communion“ genau die musikalische Glanzrichtung progressiven 70er-Jahre-Freigeists fort, welchen sie bereits schwer beeindruckend und vor drei Jahren völlig überraschend auf „Heritage“ eingeschlagen hatten!
Doch nun gehen sie eben noch konsequenter dabei vor, statt sich noch wie auf „Heritage“ etwas unsicher zwischen die progressiven und die Metal-Stühle zu setzen. Die Zeit für ihre früheren Fans, den das Headbangen besonders wichtig war, ist offensichtlich vorbei.
Trotzdem heulen und weinen die E-Gitarren auf „Cusp Of Eternity“ wieder, dass es eine wahre Freude ist. Doch diese „Schwelle zur Ewigkeit“ ist zugleich auch die rockigste Nummer des gesamten Albums. Hard-Rock ist das, kein (Death-)Metal. Der ist genauso tot auf dem Album der Schweden wie seine Bezeichnung.
Wer die frühen Death-Metal-OPETH mochte, der wird vielleicht seinen Frust über „Pale Communion“ in seinen CD-Slot oder auf den Plattenteller kotzen, wer aber die konsequente Entwicklung der Schweden hin zum Nur-Progressive-Rock neugierig verfolgte, dessen Begeisterung kennt garantiert keine Grenzen mehr.
Ein Album, das würdig und erhaben sogar STEVEN WILSONS „The Raven That Refused To Sing“ vom bis dato unerreichbaren Sockel stößt.
FAZIT: Da meine Begeisterung für dieses progressive Rockalbum allererster Güteklasse, das zum Glück ohne jegliche Growls oder brutale Metallismen daherkommt, mit jedem Hördurchgang noch etwas mehr wird, habe ich mir nach dieser Kritik gleich die noble Luxusausgabe mit drei LPs, CD, Blu Ray (mit 5.1 Audio Mix) und jeder Menge Boni bestellt. Dieses Album ist es wirklich wert - weil es eben wertvoll, aber garantiert nicht zu teuer ist!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Eternal Rains Will Come
- Cusp Of Eternity
- Moon Above, Sun Below
- Elysian Woes
- Goblin
- River
- Voice Of Treason
- Faith In Others
- Bass - Martin Mendez
- Gesang - Mikael Åkerfeldt
- Gitarre - Fredrik Åkesson
- Keys - Joakim Svalberg
- Schlagzeug - Martin Axenrot
- Blackwater Park (2001) - 12/15 Punkten
- Deliverance (2002) - 11/15 Punkten
- Ghost Reveries (2005) - 14/15 Punkten
- The Roundhouse Tapes (2007)
- Watershed (2008) - 13/15 Punkten
- The Roundhose Tapes (DVD) (2008)
- Blackwater Park (Legacy-Edition) (2010)
- In Live Concert At The Royal Albert Hall (DVD) (2010)
- The Roundhouse Tapes (CD und DVD) (2010)
- Heritage (2011) - 12/15 Punkten
- Pale Communion (2014) - 15/15 Punkten
- Sorceress (2016) - 12/15 Punkten
- Orchid (1995) (2016)
- Blackwater Park - 20th Anniversary Vinyl-Edition (2021)
- The Last Will and Testament (2024) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
DaGlausch
gepostet am: 22.08.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich hatte gehofft das du das Review schreibst und nicht einer von deinen Metal-hörenden Kollegen (auch wenn ich mich selber zu dieser Gruppe zähle :D)
Unglaubliches Album, keine Frage... Ich finde ihr braucht mit den Höchswertungen nicht immer so zu geizen ;) |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 22.08.2014 |
Vielen Dank für die Blumen - und ich glaube, da ich gerade wohl zum 15. oder 16. Mal das Album höre, dass du Recht hast!
Vielleicht war mir das Album anfangs etwas zu ruhig, darum der Punktabzug! Jetzt bemerke ich aber, gerade läuft mit "Elysian Woes" unter meinen Kopfhörern die Ballade des Albums schlechthin, dass dieser Punktabzug ungerechtfertigt ist. In einer Minute ist die Bewertung korrigiert: "Sweden 15 Points!" ;-) |
Tim
gepostet am: 22.08.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
Ich seh das in der Hinsicht etwas anders, dass Opeth eher wieder minimal härter geworden sind und Heritage ganz sicher nicht zwischen den Stühlen stand, sondern der konsequente Schritt war und Pale Communion jetzt eine minimale Relativierung darstellt. Wie so ein kleines Nachjustieren. Das ist zwar keine Mischung aus Heritage und dem alten Zeugs (hab irgendwo gelesen, das wärs) aber trotzdem wieder mit etwas mehr Druck. Wie soft oder heavy sich opeth geben war mir eigentlich immer egal, ich fand nur einfach die höhepunkte von heritage im Einzelnen noch besser als hier ... dafür die "Tiefpunkte" aber auch schlechter. Schweres Ding, persönlich find ich Heritage noch etwas besser, aber ich würde wohl beiden Platten eine 13 geben. |
Andreas
gepostet am: 23.08.2014 |
Ich freue mich schon diebisch, wenn wie in Interviews angekündigt wieder Growls Einzug erhalten und die Prog-Intelligenzia dumm dreinschaut. |
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 23.08.2014 |
Die Diskussion "Growls oder nicht Growls" hat inzwischen einen Bart, egal von welcher Seite aus man ihn kämmt. Da gibt's doch inzwischen ganz andere Aufreger. Man frage beispielsweise mal Steven Wilson. Die Flöte ist der neue Growl. ;)
Zur neuen Opeth: Mir steht erst jetzt der erste Hördurchgang bevor. Ich habe brav sämtliche Streammöglichkeiten gemieden und packe jetzt die von Kossi erwähnte Deluxe Edition aus, die soeben eingetroffen ist, und dann schau mer mal, was dabei rumkommt. |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 23.08.2014 |
Sascha, ich kann's nicht glauben! Du Glückskeks hast die Luxus-Ausgabe schon, die erst offiziell am 25. August erscheinen soll. Ich beneide dich.
Und, Andreas, ich gehöre garantiert nicht zu einer "Prog Intelligenzia" nur weil ich keine Growls mag. Noch nie mochte. Aber wenn Opeth in Zukunft mal wieder damit experimentieren wollen, bittesehr! Ich lass mich davon einfach überraschen, aber bin bei der Qualität, die die Schweden zu bieten haben, garantiert nicht entsetzt darüber. Die bekommen sogar Growls hin, die mir gefallen. |
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 23.08.2014 |
Jip, hab mich auch gewundert, die waren echt flott. Sehr schönes Ding, wenngleich etwas kleiner, als ich gedacht habe (19 mal 19 cm, 2,5 cm dick). Aber wirklich schöne Aufmachung (naja, das Logo auf der Front hätte für den Preis vielleicht noch gestanzt sein dürfen). |
DaGlausch
gepostet am: 23.08.2014 |
Zur (bärtigen) Growls-Diskussion: Ich muss ehrlich sagen Opeth sind mir mit ohne wesentlich lieber... und das obwohl sich meine "Musikalische Heimat" eher in Richtung "True Norwegian Black Metal" befindet. So viel zum Thema "Prog Intelligenza" :)
PS: Der gute Steven Wilson hat an dem Album auch mitgearbeitet... :) |
Micha
gepostet am: 23.08.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
ICH BIN EINFACH NUR BEGEISTERT!!! |
bludgeon
gepostet am: 24.08.2014 User-Wertung: 10 Punkte |
Heritage empfand ich als ideenlos langweiliges Hingedudel, in dem Vergleich ist das neue Album auf alle Fälle besser.
Leider klingt es eher nach Porcupine Tree als nach Opeth. Ghost Reveries und Watershed bleiben die unerreichten Opeth-Meisterwerke. |
Wolfgang D.
gepostet am: 26.08.2014 User-Wertung: 7 Punkte |
Das Album ist langweilig und uninispiriert, nur geringfügig besser als "Heritage". Wirklich kein Vergleich zu Steven Wilsons "The Raven That Refused To Sing", welches in jeder Hinsicht ein Meisterwerk ist. |
Gauqler
gepostet am: 09.09.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
Pale Communion die erste Platte von Opeth, die mir wirklich fast ohne wenn und aber gut gefällt. Heritage war ja ein Schritt in die richtige Richtung, es hat mich aber doch noch nicht so richtig gepackt.
Ihr neuestes Werk ist hingegen wirklich sehr gelungen, wenn da nicht schon ein gewisser Mr. Wilson gewesen wäre und ganz besonders mit seiner letzten Soloscheibe seinem besten Kumpel Mikael die Schablonen für dieses Album geliefert hätte. Ich habe sogar das Gefühl, dass Mr. Åkerfeld beim Steven während ihrer Storm Corrosion Sessions quasi in die Lehre gegangen ist. Einige Parts auf diesem Album (z. B. Musik verstummt und Chorgesang setzt ein, sowie einige Akustikgitarrenparts) finde ich auf The Raven... fast schon Eins zu Eins wieder. Klar, Steven war der Produzent dieses Albums, aber man erkennt seine Handschrift meiner Meinund nach eben nicht nur an der Aufnahmequalität. Nichts desto trotz ist es ein bemerkenswertes Album und es freut mich, dass wieder vermehrt Musiker sich auf King Crimson referenzieren. |
DerStempelSitzt
gepostet am: 17.09.2014 |
Ich habe das Album blind gekauft, da ich mich mit Heritage vor ca 2 Wochen anfreunden konnte. Ohne Vorahnung fand ich dann die neue CD im Handel.
Allerdings komme ich immer wieder an einem Punkt beim Hören, der mich diese Alben nur für eine bestimmte Zeitspanne genießen lässt. Irgendwann dudelt es einfach nur vorbei... wie seichtes Gewässer, welches sich mit wenig Strömung vorbeischleicht. Es gibt wirklich Höhenpunkte auf dem neuen Album. Die ersten 3-4 Lieder sind echt gut, aber danach finde ich es sogar an manchen stellen poppig. Der Vergleich mit Porcupine Tree trifft es ganz gut. Ich hoffe das MIKAEL ÅKERFELDT mal wieder die Steven Wilson Brille abnimmt, sonst wird er noch so progressive, dass er sich gar nicht mehr an seinen Namen erinnern kann, weil das eine permanente Festlegung wäre. Noch ein Album mehr und es steht nicht mehr Opeth auf dem Cover, sondern Steven Wilson and Houseband. Ich komme zwar aus dem Ghost R. und Watershed Lager, finde aber Damanation mindestens genauso gut... und das ist auch mit dem umglaublich, fantatischen und famosen Wilson als Produzent.. nur da ist der Stempel nicht so eindeutig. Da zeigt sich, dass ein gewisser Einfluss nicht verkehrt sein kann. I hear the baying of the Hounds! (Nachdem ich mich kritisch über den Wilson Vorhang geäußert habe) |
Tim
gepostet am: 05.12.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
Also wenn dann ist doch Damnation das Album, das am meisten nach Wilson klingt oder nicht? Ich meine man vergleiche doch nur mal den Melotronanteil. Ganz abgsehen davon haben sich Porcupine Tree und Opeth doch vom Sound her magnetisch zueinander hingezogen ... alle beide gleichermaßen. Und das ist auch schon etwas her, von daher keine Neuigkeit. Ich finde eher, Stevens Solokram klingt wieder weniger nach Opeth, denn soviel Jazz hör ich, wenn obgleich in Heritage, in Pale Communion nicht. |