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Håkon Storm: Fosfor (Review)
Artist: | Håkon Storm |
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Album: | Fosfor |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gitarre solo |
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Label: | NorCD / Galileo | |
Spieldauer: | 48:41 | |
Erschienen: | 28.03.2014 | |
Website: | [Link] |
Auf seinem sechsten Album zeigt sich der Norweger Storm intimer als auf dem Vorläufer "Zinober" und atmet den Geist von ECM (Erik Kongshaug, der auch schon mit Größen jenes Labels arbeitete, hat die live eingespielte Platte produziert). "Fosfor" ist somit Nordic Jazz, falls man die unbeholfene Bezeichnung unbedingt heranziehen muss, in dem Sinn, dass die Musik Konventionen scheut, aber mit entrückter Kühle hat der Künstler wenig am Hut.
Storm verfremdet die Klänge seines Instruments - wahlweise elektrisch oder akustisch - augen- beziehungsweise ohrenscheinlich mit physischen Hilfsmitteln (was er sich beim nicht mehr erkennbaren Traditional "Hu Hei" oder für "Skrømt" wohl an die Saiten gehängt hat?) oder durch hintergründiges Dröhnen unbekannten Ursprungs, aber durchaus "normale" Musik gibt es trotzdem zur Genüge zu hören, und die ist sogar richtig eingängig. Das spritzig virtuose "Willie Pete" zählt dahingehend zu den Highlights und ist eher akkordisch geprägt (gilt auch zuvor für das schleichende "Barbeint"), wohingegen "Tölt / Ross", anscheinend mit Looper inszeniert, sowie "Klorofyll" eher melodisch lyrischer Natur sind, vom Standard "My One And Only Love" (Guy Wood, Robert Mellin) ganz zu schweigen.
So begeht der Gitarrist einen andauernden, zwingenden Spagat zwischen Neuerung und Bewährtem, letzteres in Anbetracht der Einfühlsamkeit, die seiner Musik innewohnt und immer Bestand hat, egal um welchen Stil es sich handelt. So halten es auch die Pianisten John Taylor und Keith Jarrett seit je, deren verschmitztes "Ambleside" beziehungsweise feudales "Questar" ebenfalls hörenswerte Interpretationen erfahren
FAZIT: HÅKON STORM hat mit "Fosfor" ein eindringliches Jazz-Album eingespielt, das dem Stil nur insofern entspricht, als es Musik weiterdenkt, wie es der ursprüngliche Gedanke hinter dieser Bezeichnung vorsah. Losgelöst davon beeindruckt der Sechssaiter vor allem durch seine fast Klavier-artigen Voicings und immerzu aufgehende Klangexperimente. Anhören, staunen und mitfühlen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hu Hei
- Klorofyll
- Ambleside
- Barbeint
- Willie Pete
- Tölt / Ross
- Questar
- Atom 15
- Fosfor
- Skrømt
- My One And Only Love
- Gitarre - Håkon Storm
- Zinober (2012)
- Fosfor (2014) - 12/15 Punkten
- Kobolt (gemeinsam mit ZAPP 4) (2016) - 12/15 Punkten
- Volta Trio (2016) - 12/15 Punkten
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keine Interviews