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miRthkon: Snack(s) (Review)
Artist: | miRthkon |
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Album: | Snack(s) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Instrumental / Jazz |
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Label: | Altrock / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 54:56 | |
Erschienen: | 04.10.2013 | |
Website: | [Link] |
In Sachen Layout liegen MIRTHKON mit ihrem neuen Album auf jeden Fall weit vorne, denn das Ensemble nimmt sowohl den Auszeichnungs-Wahn von Lebensmittelzutaten auf die Schippe als auch den allzu verbissenen Lehrmeister-Prog ihrer Mitbewerber in Sachen Avantgarde, die sich im Fall von "Snack(s)" als überaus genießbar erweist.
Nur auf den ersten Hör nämlich wirkt die Scheibe rhythmisch verquer und gewollt ungelenk, dann kristallisieren sich einige richtiggehende Hits heraus. Das flott perkussive Titelstück ist ein solcher, ebenso der sphärische Höhepunkt "The Cascades", und "Hapax Legomena" verbindet frühen Fusion-Stoff (also noch nicht die Fahrstuhlmusiks-Variante) mit fast poppig beschwingten Parts, in deren Richtung phasenweise auch "QXP-13 Space Modulator" ausschert. Man stelle sich hierbei eine Reggae-Band auf Acid mit einer Vorliebe für verzerrte KING-CRIMSON-Bässe vor ...
Saxofon- und Klarinetten-Disharmonien wie im mit seltenem Gesang ausgestatteten "Eat A Bag Of DiX" gibt es häufig zu vernehmen, bloß wirken sie nicht bewusst zerstörerisch, sondern fügen sich auf wundersame weise konstruktiv ins große Ganze. Das elegant schreitende, Bass-betonte "Osedax" nimmt dann die ruhigen Momente von "Mymaridae" vorweg, das es allerdings auf der anderen Seite in sich hat und die mithin harschten Brüche des Albums verzeichnet. Grandios auch: Das finale BLACK-SABBATH-Cover "Fairies Wear Boots" als Stilblüte zwischen Fifties-Cartoon-Programmmusik und Varieté-Crooner - gewissermaßen die Metal-freie Variante von SPASTIK INK.
Die Combo aus Oakland bietet statt akutem Sound-ADHS ein geschlossenes Klangbild, sind also definitiv eher Zappa als Haken schlagender Stil-Eklektizismus, obschon sie greller strahlen können als manch prätentiös am Firmament klebender Stern im Prog-Himmel.
FAZIT: MIRTHKON nehmen den Mund mit "Snack(s)" sehr voll und überfressen sich genauso wenig, wie sie den einigermaßen gewöhnlichen Hörer nicht zu stark fordern. Ihre Musik ist in ihrer impulsiven und kontrolliert wankelmütigen Art im Jahr 2013 zeitgenössischer denn je, ein hörbar begeisterter wie begeisternder Cocktail aus allem, was schön und erlaubt oder auch verboten ist im Rahmen von zwölf Halbtönen, die die Welt bedeuten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- QXP-13 Space Modulator
- Eat A Bag Of DiX
- Hapax Legomena
- Nocturne, Op. 33
- The Cascades
- Snack(s) - The Song!
- Osedax
- Mymaridae
- Variety Pack
- Fairies Wear Boots
- Bass - Travis Andrews
- Gesang - Wally Scharold
- Gitarre - Wally Scharold, Travis Andrews
- Keys - Matt Lebofsky, Wally Scharold
- Schlagzeug - Matt Guggemos
- Sonstige - Carolyn Walter, Jamison Smeltz (Bläser)
- Snack(s) (2013) - 12/15 Punkten
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