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Woe: Withdrawal (Review)

Artist:

Woe

Woe: Withdrawal
Album:

Withdrawal

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Candlelight/Soulfood
Spieldauer: 43:05
Erschienen: 22.04.2013
Website: [Link]

Zweieinhalb Jahre nach dem fulminanten "Quietly, Undramatically" melden sich die amerikanischen Black Metaller WOE mit ihrem dritten Album "Withdrawal" zurück. Und auch wenn der Albumtitel so viel wie Rückzug bedeutet und der erste der sieben Songs den Titel "This Is The End Of The Story" trägt, ist wohl nicht davon auszugehen, dass man es hier mit dem Schwanengesang der Band zu tun hat - was auch ein herber Verlust wäre.

Hatte das Vorgängeralbum noch ein still wirkendes Coverartwork zu bieten, so prangt auf dem neuen Cover nicht nur wieder das symbolhafte Bandlogo deutlich auffälliger, auch die aggressivere Farbgebung mit tiefem rot und die Zerstörung in der unteren Bildhälfte fallen ins Auge. Was wiederum ein deutlicher Hinweis auf die musikalische Ausrichtung auf "Withdrawal" ist. Gab es auf "Quietly, Undramatically" noch recht viele ruhigere Momente, so sind diese nun rarer gesät. Oder deutlicher: es gibt jede Menge rohes Hochgeschwindigkeitsgeprügel zu hören. Was aber zum Glück geblieben ist und immer wieder begeistert, sind die begnadeten Gitarrenharmonien - schon im Opener zieht man diesbezüglich alle Register und zwingt den melodie- und tempoaffinen Hörer förmlich in die Knie. Dass man das Tempo zugunsten eine Klargesangsparts zwischendurch mal kurz herausnimmt, dient lediglich dem kurzen Verschnaufen.

Ziel auf "Withdrawal" war es, die Kernelemente der Musik von WOE noch stärker herauszuarbeiten, was einerseits die Heftigkeit des neuen Materials bedingt, andererseits auch dafür sorgt, dass die Raserei weder chaotisch, noch disharmonisch wird. Zudem hat man viel Wert auf die Umsetzbarkeit der Songs in der Livesituation gelegt, was auch dadurch erreicht wird, dass gerade das Drumming von simpler Effektivität bleibt, sei es nun in den ganz schnellen, wie auch in den treibenden Parts, in denen man das Tempo auch mal ein bisschen herausnimmt. Es dauert jedoch im Grunde genommen bis zum fünften Song, bis das Grundtempo abnimmt - "Song Of My Undoing" ist eine rockig groovende Nummer, die an neuere SATYRICON erinnert, im Verlauf aber auch wieder an Fahrt aufnimmt. Auch der kurze, ans Ende gesetzte Titeltrack ist langsamerer Natur, die anderen Songs sind dagegen ein Fest für Speedfreaks und lediglich im Falle von "Ceaseless Jaws" qualitativ etwas unauffälliger.

Im direkten Vergleich fehlt "Withdrawal" ein Übersong wie der Titeltrack des Vorgängers einer war. Und dass man die ruhigeren Parts vermindert hat, mag man auch ein bisschen schade finden, denn diese sorgten ebenfalls dafür, dass "Quietly, Undramatically" ein Jahreshighlight in Sachen Black Metal war. Nichtsdestotrotz ist auch "Withdrawal" ein über weite Strecken großartiges Album, das etwas weniger hölzern klingt, als der Vorgänger. Die rohe, klare Produktion ist sehr gitarrenbetont, ohne jedoch die anderen Instrumente zu unterdrücken. So darf man sich auch am rasselnden Basssound erfreuen. Das wie immer sehr intensive Geschrei von Chris Grigg hat einen etwas stärkeren Core-Anstrich, was bei schwarzmetallischen Traditionalisten für ein Naserümpfen sorgen dürfte. Andererseits klangen WOE auch zuletzt nicht traditionell, sondern unter Beibehaltung von Genretrademarks durchaus modern. Ob man die Band deshalb im Hipster-Black-Metal für Männer mit Bärten, Mützen, Hornbrillen und Fleshtunnels verorten will, muss jeder für sich selbst entscheiden.

FAZIT: Nicht ganz so geil wie erhofft, aber immer noch ziemlich großartig.

Andreas Schulz (Info) (Review 9621x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • This Is The End Of The Story
  • Carried By Waves To Remorseless Shores Of The Truth
  • All Bridges Burned
  • Ceaseless Jaws
  • Song Of My Undoing
  • Exhausted
  • Withdrawal

Besetzung:

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