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Tungsten Axe: Swedish Iron (Review)

Artist:

Tungsten Axe

Tungsten Axe: Swedish Iron
Album:

Swedish Iron

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Iron Shield/Pure Steel
Spieldauer: 47:27
Erschienen: 12.07.2013
Website: [Link]

Songtitel wie „Heavy Metal“, „Devil’s Children“, „Swedish Iron“, „The Steel Is Sacred“. Ein Demo, das im Jahre 2011 auf Kassette aufgenommen wurde und mit einem gestickten Patch verkauft wurde. Musiker, die auf Fotos in Leder, Nietenarmbänder und Jeanswesten posieren – der True-Metal-Fan wird angesichts der Begleitumstände von „Swedish Iron“, dem Debüt der – Überraschung! – schwedischen Reinheitsgebotsmetaller von TUNGSTEN AXE erhöhten Speichelfluss registrieren.

Doch um allzu schlimmen Sabberanfällen vorzubeugen: Die Suppe kann ganz schnell wieder runtergeschluckt werden. Oder ausgespuckt. Je nachdem. Die acht Songs plus Intro, die die Youngster auf ihrem Debüt veröffentlichen, sind im besten Fall durchschnittlich, im schlechteren Fall sogar nervig beliebig. Herausragendes gibt es nicht zu registrieren, und abseits der musikalischen Durchschnittlichkeit, die möglicherweise mancher mit kultiger Kauzigkeit verwechseln könnte, nervt die 80er-Jahre-Kartoffelkeller-Produktion kolossal. Insbesondere das Schlagzeug scheppert so schwachbrüstig, dass man vermuten könnte, es sei mit einem 30 Jahre alten Grundig-Kassettenrekorder aufgenommen worden.

Die Songs an sich bewegen sich im melodischen Metal der frühen 80er-Jahre und zitieren insbesondere im Gitarrenbereich deshäufigeren JUDAS PRIEST, auch MANILLA ROAD mag die Band offensichtlich. Überflüssig zu erwähnen, dass die Klasse dieser Band zu keiner Sekunde erreicht wird; auch wenn die eine oder andere Melodie und der eine oder andere Gitarrenakkord doch ganz ordentlich klingt: Vieles ist Stückwerk. Sich auf die reinmetallische Vergangenheit zu berufen, ist ein zweifelsfrei guter Ansatz. Doch als einziges Argument trägt es nun einmal leider nicht im Geringsten. Klar, TUNGSTEN AXE spielen bestimmt voller Begeisterung ihre Musik, bestimmt sind die Vier im echten Leben dicke Kumpels, die am Wochenende auch zusammen einen draufmachen – nur was nutzt es, wenn ihre Musik so komplett durchschnittlich ist?

FAZIT: Rumpel und Pumpel aller Welt, vereinigt euch: „Swedish Iron“ wird vermutlich der „If it’s not in your blood, you will never understand“-Fraktion zur nächsten Kuttenweihe gut reinlaufen. Wenn der Kater am nächsten Morgen verflogen ist, sind TUNGSTEN AXE allerdings nicht mehr als eine Demoband, die ein paar nette Ansätze liefert, aber noch etliche Stunden im Proberaum verbringen sollte, ehe man sich für einen Plattenvertrag gerüstet sieht.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 10354x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Prelude
  • Star Of Mount Paekdu
  • Heavy Metal
  • Divided
  • Devil's Children
  • Swedish Iron
  • Elna K. Eriksson
  • The Steel Is Sacred
  • Times

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Peter
gepostet am: 17.08.2013

User-Wertung:
9 Punkte

Musik wird oft als störend empfunden, weil mit Lärm verbunden. Viel Lärm um oder wegen gar nichts produzieren die schwedischen Jungspunde garantiert nicht. Eingebunden in eine rein anloge Aufnahme, die in Zeiten von "loudness War" in der Tat gewöhnungsbedürftig ist, huldigen Tungsten Axe der NWOBHM und ein wenig der Zeit davor. Im Blindtst hätte ich auf eine längst vergessene Band aus dieser Zeit getippt. Ist aber garantiert aus diesem Jahrhundert und wie ich finde, recht gut in die Vergangenheit zurückverwandelt worden. OK, Bands, die einer längst vergangenen Musikepoche mehr schlecht als recht huldigen, gibt es genug. Die werden dan unter "Retro" oder "Classic Rock" gehandelt. Eine Band, die sich an der Ursuppe unserer Musik versucht und das so authentisch wie möglich, ist allerdings schon wieder originell. Denn allzuviele, die so nah am Puls der Endsiebziger/Frühachtziger Musik der härteren Art agiert, habe ich noch keine gehört. Natürlich ist das, was damals vor 30 oder mehr Jahren der Urknall war, nachwievor die Referenz für nachfolgende Generationen. Aber das Gefühl, wie es damals war, als wir Tygers of Pan Tang, Samson oder Iron Maiden für das härteste hielten, wird nahezu 1:1 auf "Swedish Iron" zu Gehör gebracht. Ob Tungsten Axe mit einer nachfolgenden Veröffentlichung Schiffbruch erleiden werden, weil der musikalische Horizont nicht wesentlich erweitert wurde, ist Zukunftsmusik.
Duck
gepostet am: 19.08.2013

Hallo Peter, DEINE Version der Beurteilung von Tungsten Axe trifft meiner Meinung nach voll ins Schwarze! Mir gefällt die Scheibe auch sehr gut, mal nicht so eine "typisch aufgeblasene sterile Überproduktion"! Die band klingt hymnisch, authentisch und sehr Abwechslungsreich. Siesen sehr eignen Stil würde man aus Hundert Scheiben SOFORT wiedererkennen. Allein Das ist heutzutage sehr viel wert!
Flo
gepostet am: 21.04.2019

User-Wertung:
13 Punkte

Bin gerade 6 Jahre nach Veröffentlichung über die Scheibe gestolpert und ehrlich gesagt komplett begeistert! Riffs, Melodien, Feeling... das ist alles um 90% besser als bei diesem ganzen endlosen Wulst an Retro-Schweden-Bands der letzten Jahre. Spielerisch auch komplett on point. Die Produktion ist halt extrem Underground, vergleichbar mit ihren Landsmännern von Helvetet's Port oder den Japanern Gorgon, aber abgesehen davon kann ich keinen einzigen der Kritikpunkte im Review nachvollziehen. Ganz großes Kino, definitiv selber antesten!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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