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Truck: Post Music (Review)
Artist: | Truck |
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Album: | Post Music |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 59:42 | |
Erschienen: | 03.08.2012 | |
Website: | [Link] |
Für ihr erstes Album hatte sich diese Band aus Calgary etwas Besonderes einfallen lassen: Es erschien digital nur in instrumentaler Form, wohingegen die CD-Version „Passengers“ hieß und einer Reihe Sänger aus der Metal-Szene von Alberta Platz hinterm Mikrofon einräumte. Die zweite Scheibe kommt nun wieder gänzlich ohne Stimmen aus und bietet stark rhythmisch geprägten Rock, den man tatsächlich mit der „Post“-Silbe belegen kann, wobei der Sound der Band fast schon typisch für eine kanadische Gruppe in diesem Metier ist.
Auch weiter südlich, auf amerikanischer Seite dieses Breitengürtels, existieren zahlreiche Bands mit ähnlicher Ausrichtung, seien es 19 A.D.D. aus Denver oder die Chicagoer LORUS. TRUCK spielen wie sie konkrete und zugleich assoziative Musik, mal finster wie im Einstieg „Richard Punch“ und meistens verspielt, aber nie von klinisch technischer Anmutung. „Ituchu Of Knule“ bindet stattdessen klassische Prog-Synths ein, und „Trinagle“ mag zuerst mit am rockigsten wirken, überrascht dann aber teils ohne Verzerrung mit ätherischer Atmosphäre, wie man sie etwa von CANVAS SOLARIS kennt.
Der Titel „A Breather“ erklärt sich von selbst, denn hiermit gewähren uns TRUCK eine gezupfte Ruhepause im besten Sinn, aber dennoch mit einer erinnerungswürdigen Melodie, und „The Pianis“ greift diesen Faden auf. Scott Taylors jazziger Gitarrenton klingt hier wie später während des beschaulichen „Blahlls“ ziemlich einzigartig und ergreifend, doch die Komposition endet abrupt mit einzeln angeschlagenen Trommeln zu gegrölten Silben des Drummers.
Das elfminütige Kernstück „The Most Common Threat Is Danger“ (logisch) verzeichnet die härtesten, schnellsten Momente des Albums, womit sich TRUCK wenigstens vorübergehend dem Thrash Metal annähern, aber auch wieder schwebende Parts, in welchen sich Gitarre und Bass kaum voneinander unterscheidbar umgarnen. Dieser Wechsel vollzieht sich bis zum Ende hin zweimal, und zwar jeweils mit einem Zuwachs an Dringlichkeit. Dazu passen auch „Chopsauce“ oder „Two Plus Two Equals Giraffe“, das mit schmutzigerem Sound – Punk oder Hardcore scheinen diese Musiker nicht häufig zu konsumieren – auf einer Veröffentlichung von Amphetamine Reptile denkbar wäre.
Die Produktion (vom Bassisten bewältigt) tariert alle Instrumente bestens aus und tönt fabelhaft dynamisch, weshalb sich eigentlich jedes Special-Interest-Label nach ihnen verzehren müsste.
FAZIT: TRUCK stellen eine Bereicherung für Fans der ebenfalls hier vorgestellten ABYSSE, SCALE THE SUMMIT oder mit Abstrichen DYSRHYTHMIA dar. Ihre Auffassung von Songwriting schließt Harmonieverliebtheit und Störrischkeit nicht gegenseitig aus, sondern vereint beides zu spannungsgeladener Musik für den Kopfhörer wie die Fahrt auf der Schnellstraße.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Richard Punch
- AlphaBen
- Ituchu Of Knule
- Trinagle
- A Breather
- The Pianis
- The Most Common Threat Is Danger
- Blahlls
- Two Plus Two Equals Giraffe
- Chopsauce
- The Government
- Bass - Casey Rogers
- Gitarre - Scott Taylor
- Schlagzeug - Bryan Sandau
- Post Music (2012) - 11/15 Punkten