Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Matthew Good: Arrows Of Desire (Review)

Artist:

Matthew Good

Matthew Good: Arrows Of Desire
Album:

Arrows Of Desire

Medium: CD/LP+CD
Stil:

Erfolgreicher kanadischer Songwriter auf europäischer Eroberungstour

Label: Frostbyte / Soulfood
Spieldauer: 78:20
Erschienen: 27.09.2013
Website: [Link]

„Die Karriere des kanadischen Multi-Platin-Musikers MATTHEW FREDERICK ROBERT GOOD umfasst mittlerweile über zwei Jahrzehnte.“
Na wenn ich sowas im Promo-Zettel lese, dann muss ich im Grunde vor lauter Ehrfurcht in die Knie gehen:
„Multi-Platin!“
Wow!
„Alle Studio-Alben (Insgesamt neun an der Zahl!) erreichten Gold-Status in Kanada.“
Wow!
„M.G. wurde bereits für 19 Juno-Awards (Jährliche Musiker-Auszeichnung der Candian Academy Of Recording Arts And Sciences, kurz CARAS – wobei übrigens auch PAMELA ANDERSON schon mit diesem Preis geehrt wurde!) nominiert und viermal damit ausgezeichnet.“
Wow!
Also da lohnt es sich ja kaum, die Musik zu hören – sie wurde doch bereits im Vorfeld heilig gesprochen. Nur entweder hat MATTHEW GOOD auf „Arrows Of Desire“ einen massiven musikalischen Aussetzer, der seinem Familiennamen nur noch ansatzweise zur Ehre gereicht, verzapft oder in Kanada ticken die Musik-Uhren anders.

Natürlich könnte ich jetzt auch behaupten, in Kanada steht man unglaublich auf Indie-Rock der Marke REM – besonders aber den Gesang von MICHAEL STIPE. Denn die unverkennbaren Ähnlichkeiten zwischen Goods und Stipes Gesang sind echt frappierend. Musikalisch allerdings müssten unsere Kanadier mehr den australischen Klängen und textlichen Schwerpunkten von MIDNIGHT OIL verfallen sein – denn „Arrows Of Desire“ lässt nicht nur die Betten brennen, getreu „Beds Are Burning“, sondern setzt sich auch sehr aktiv mit den Themen Umweltzerstörung, Pazifismus, Tierquälerei u.v.m. auseinander. Wobei auch einer der wirklich besten Songs des Albums ein Video verpasst bekommen hat, das einem mehr als nahe geht. Nur Vorsicht, wer mit der extremen Brutalität von realen Kriegsbildern nicht klar kommt, der sollte diesen Link hier auf keinen Fall anklicken!

Am Ende ist „Arrows Of Desire“ doch ein recht enttäuschendes Album geworden, was sich übrigens auch bestätigt, wenn man mal in die Songs der anderen Gold-Alben hineinhört, die deutlich mehr musikalische Substanz zu bieten haben, als ausschließliche Erinnerungen an REM und MIDNIGHT OIL – oder für die nach ähnlich klingenden Bands Ausschau haltenden Deutschen – eben FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE.

Eigentlich könnte ich hier die Kritik beenden, wenn da nicht noch ein kleines musikalisches Goldstück als Bonus für die ausschließlich in Europa und Deutschland erschienene CD beigelegt wäre. Weil MATTHEW GOLD zwar in Kanada berühmt, in Deutschland aber beinahe gänzlich unbeachtet ist, enthält „Arrows Of Desire“ noch eine zweite CD. Und die hat es wirklich in sich, wohl gerade weil sie in so abgespeckter, also rein akustischer Form daherkommt und eine Auswahl von seinen in Kanada wohl besonders erfolgreichen Songs enthält.

Bereits „Truffle Pigs“, der CD-Einstieg, versetzt uns fast in den Film „Once“, der GLEN HANSARD als Musiker richtig große Erfolge bescherte. Aber auch an den regelrecht begnadeten und leider extrem unterbewerteten Briten TOM McRAE fühlen wir uns nach den ersten sieben Songs erinnert, bis dann mit „Strange Days“ und „True Love Will Find You In The End“, wiederum zwei akustisch gehaltene, aber live aufgenommene Songs, die Bonus-CD, welche zumindest auf mich mehr Atmosphäre als das eigentliche Studio-Album „Arrows Of Desire“ ausstrahlt, als 35-minutiges Extra beendet.

FAZIT: Die „Pfeile der Leidenschaft“ treffen mich noch nicht mitten ins Herz, obwohl meine Ohren sie durchaus mögen. Vielleicht hätte der Kanadier MATTHEW GOOD mit einem seiner früheren Alben versuchen sollen, erst einmal den musikalischen Markt in Europa zu erobern, als uns gleich mit seinem neusten, nicht gänzlich überzeugenden Studio-Scheibchen auf sich aufmerksam machen zu wollen. Von Good gibt’s deutlich Besseres zu entdecken als „Arrows Of Desire“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3514x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD 1:
  • Arrows Of Desire
  • Via Dolorosa
  • Had It Coming
  • We're Long Gone
  • So Close
  • Garden Of Knives
  • Mutineering
  • Hey Hell Heaven
  • Guns Of Carolina
  • Letters In Wartime
  • CD 2:
  • Truffle Pigs
  • Tripoli
  • Generation X-Wing
  • Apparitions
  • North American For Life
  • A Divertising On Police Cars
  • Hello Time Bomb
  • Strange Days (Live)
  • True Love Will Find You In The End (Live)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!