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Jesu: Everyday I Get Closer To The Light From Which I Came (Review)
Artist: | Jesu |
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Album: | Everyday I Get Closer To The Light From Which I Came |
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Medium: | CD/Download/LP+CD | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Avalanche | |
Spieldauer: | 42:43 | |
Erschienen: | 23.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Über zwei Jahre benötigte Justin Broadrick fürs neue JESU-Album, das mit einem nichtssagenden Cover aufwartet, dafür aber unter anderem von den berüchtigten letzten Dingen kündet, wenn man den Titel in Betracht zieht.
Entweder haben sich die Remix-Arbeiten für MOGWAI und CULT OF LUNA im Kompositionsprozess niedergeschlagen, oder Justin erkennt in der Kürze keine Würze mehr: "Everyday I Get Closer To The Light From Which I Came" kehrt nämlich zum eher epischen Stil von "Silver" zurück, wo zuletzt noch Kompaktheit herrschte, wie sie allenthalben noch im eröffnenden Traumgebilde "Homesick" Anklang findet. Vielleicht spart sich der Künstler diesen Duktus auch für die reanimierten GODFLESH auf, aber wie dem auch sei ...
Prägend bleibt weiterhin der monotone oder sowieso nur sporadisch eingesetzte Drumcomputer im Kontrast zur träumerischen Anmutung der Melodien stiftenden Instrumente beziehungsweise Stimme von Broadrick. Diese verfremdet er im zähen "Comforter", das den anhaltenden Reiz von JESU entschieden in den Vordergrund rückt, falls man ihn vergessen haben sollte, denn im weiten Postrock-Kanon zeichnet sich das Projekt seit je durch eine akustische Kaputtheit aus (höre das schräge "Everyday"), die eben für den Macher einnimmt, wo andere Protagonisten langweiligen Schönklang kultivieren.
So sind es gerade die klanglichen wie inhaltlichen Brechungen - das 18-minütige Monstrum "The Great Leveller" relativiert Justins jüngste Vaterfreuden mit einem weinenden Auge -, welche JESUs aktuelle Scheibe noch spannend halten, abgesehen eventuell von Nicola Manzans (BOLOGNA VIOLENTA, das Album "Il Nuovissimo Mondo" sei Grenzgängern anempfohlen) String-Arrangements im erwähten Longtrack. Das rein instrumentale Finale "Grey Is The Colour" bleibt deshalb ein wenig blass und hinter den Erwartungen zurück ... wie die Scheibe insgesamt, denn nicht erst seit 2011 ist in diesem Bereich eine Menge geschehen, und mit seinem aktuellen Schaffen vermittelt Broaderick nicht den Eindruck, Neues zu sagen zu haben.
FAZIT: JESU gehen beziehungsweise geht bei minimaler Schwerpunktverlagerung auf Nummer sicher, denn auf "Everyday I Get Closer To The Light From Which I Came" gilt überwiegend die Postrock-Tagesordnung (das Mastering des omnipräsenten James Plotkin spricht dahingehend ebenfalls Bände) - Leutseligkeit und Schrammeln, letzteres leider zu selten als dissonanter Kontrapunkt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Homesick
- Comforter
- Everyday
- The Great Leveller
- Grey Is The Colour
- Sonstige - Justin K. Broadrick, Nicola Manzan
- Everyday I Get Closer To The Light From Which I Came (2013) - 8/15 Punkten
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