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Inner Odyssey: Have A Seat (Review)
Artist: | Inner Odyssey |
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Album: | Have A Seat |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Metal |
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Label: | Unicorn | |
Spieldauer: | 68:38 | |
Erschienen: | 01.02.2013 | |
Website: | [Link] |
Kanadischer Prog, insbesondere aus Québec, war schon immer etwas Besonderes, aber diese Debütanten haben weniger mit MANEIGE oder HARMONIUM zu tun als mit moderneren Vertretern ihrer Zunft und klingen weniger schrullig als konservativ.
Songs in zig Teile separieren, redundante Intros fabrizieren und idealerweise ein inhaltliches Konzept vorlegen ... all dies müssen INNER ODYSSEY scheinbar des guten Tons wegen machen, aber es gereicht ihnen nicht zur Schande. Dieser bereits 2011 in Eigenregie veröffentlichte Teller mundet weitgehend gut und lässt sich geschmacklich mit einem strammen Bein im Metal verorten, woran nicht zuletzt die deutlichen METALLICA-Einflüsse (vor allem im Gesang) während des ersten Longtracks "Distant Illusion" gemahnen. Das vorangestellte "Shades of Heaven" oder später "Part Of Her" stehen der Gruppe in ihrer luftig kompakten Anmutung allerdings besser.
Nun ist es nicht so, dass INNER ODYSSEY zerfahren komponieren würden; im Gegenteil tönt die Umsetzung ihrer Ideen bisweilen nachgerade unspektakulär, auch weil sie sich nicht auf virtuoses Protzen verstehen. Zugleich bleibt ihr Songwriting jedoch zu bieder und folgt den Regeln zu sklavisch. Das finstere "Blank Sheet Syndrome" beweist ebenso wie das verträumte "The Meaning Of Dying" (herausragendes Stück der Platte), dass die Musiker ebenso PORCUPINE TREE wie RIVERSIDE gehört haben und eher in deren Fußstapfen treten als neue Rekorde in was auch immer aufstellen möchten. Wären ihre Tracks knapper gefasst, würden sie besser zünden, denn die Grundvoraussetzungen für gute Lieder sind stets gegeben, sieht man von dem misslungenen Sympho-Ärgernis "Sinking" ab, in dem die allseits zischenden Becken - der einzige Makel der Produktion - besonders unangenehm auffallen.
"Grazed, Haunted & Besmirched" und das finale "Dehumanize Me", die beiden längsten Stücke, kehren die unvermeidlichen DREAM-THEATER-Einflüsse hervor, die sich auf die Phase um "Images And Words" und etwas später belaufen. Epische Refrains hat Sänger Garand Dion trefflich drauf, wiewohl sein Stimmumfang beschränkt bleibt - genauso wie die Ausdrucksmittel der Band an sich, aber das ist sie selbst schuld: Sie beschränkt sich auf die Genre-Pflicht, statt sich zur Kür zu trauen.
FAZIT: Mit INNER ODYSSEY lässt sich durchaus Freude am metallischen Prog haben, bloß darf man weder Neuerungen noch emotionale Purzelbäume erwarten. Zu treu, zu lieb und brav ist "Have A Seat" ausgefallen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Debüt handelt, bleibt für die Zukunft alles offen, und beschmutzt haben sich die Kanadier damit ohnehin nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Light Years Away: Part I (Tides of Fate)
- Light Years Away: Part II (Shades of Heaven)
- Light Years Away: Part III (Distant Illusion)
- Blank Sheet Syndrome
- Sinking (The Journey of Sin Part I)
- Part of Her
- Grazed, Haunted & Besmirched
- The Meaning of Dying (The Journey of Sin Part II)
- Dehumanize Me
- Bass - Simon Gourdeau
- Gesang - Pier-Luc Garand Dion, Vincent Leboeuf Gadreau
- Gitarre - Vincent Leboeuf Gadreau
- Keys - Mathieu Chamberland
- Schlagzeug - Étienne Doyon
- Have A Seat (2013) - 8/15 Punkten
- The Void (2020) - 11/15 Punkten
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