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In Vain: Ænigma (Review)
Artist: | In Vain |
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Album: | Ænigma |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive / Black Metal |
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Label: | Indie / Soulfood | |
Spieldauer: | 59:23 | |
Erschienen: | 08.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Nach ihrem eher ernüchternden zweiten Album "Mantra" und einer längeren Pause wollen die Norweger IN VAIN immer noch progressiven Extreme Metal spielen, doch dieser klingt mittleweile regelrecht konservativ. Schlecht muss das allerdings nicht sein.
Lazare und Cornelius von SOLEFALD, die den Musikern als Gäste zur Seite stehen, stehen bezeichnend für die Ausrichtung der Combo: Sie spielt wie die Hauptband des Duos - immerhin Genre-Pioniere - auf der typisch flirrenden Basis des skandinavischen Black Metal beruhenden Progressive Rock mit einigen wenigen artfremden Elementen. Die Epik mittlerer ULVER oder ARCTURUS wird dabei recht groß geschrieben, vor allem während der hookigen Refrains. Zwischen diesen - beindruckend fallen sie vor allem während "Image Of Time" aus - geschieht zwar nicht wenig, aber auch nicht viel mehr als anderswo während der letzten Jahre.
Wikstøl keift redundant vor sich hin, während die Band brav rifft und zum Glück selten davonrast. Walzende Doublebass-Parts dominieren die oft zu langen Stücke (positiver Ausreißer: das hibbelige "Times of Yore"; Runterzieher: das befremdlich brutale "To The Core"), denen mehr Brüche wie das Zwischenspiel "Southern Shores" gutgetan hätten.
Was das Kompositionsprinzip der Band angeht, darf man das recht kompakte "Hymne til Havet" als Signaturstück bezeichnen. Dem enthebt sich der harsche, manische Longtrack "Culmination of the Enigma" zwar, bloß rechtfertigt dies seine Streckung nicht. IN VAIN sind am besten, wenn sie Harmonien schichten ("Rise Against": fast instrumental, und man vermisst insbesondere den Schreihals nicht) und ihre stets gefälligen Gesangsmelodien als Song-Höhepunkte einsetzen. Ein solcher insgesamt ist "Floating on the Murmuring Tide" am Ende: Neue AMORPHIS kommen hinsichtlich der Gesangsarrangements in den Sinn, und sowohl das verwendete Saxofon als auch die tolle Dynamik im Mittelteil zeigen, wozu die Band mit mehr Mut in der Lage wäre. Jens Bogren hätte Drummer Reinhardtsen häufiger so viel Spielraum gewähren sollen, aber das wollten die Songschreiber sicherlich nicht.
Ironischerweise sind IN VAIN überhaupt nicht "Against the Grain", sondern leidlich spannender Konsens mit zugegebenermaßen einigen packenden Melodien, die ihre dritte Platte letztlich auf leicht überdurchschnittlichem Niveau halten.
FAZIT: "Ænigma" bietet gehobenen Anspruchs-Metal, für den man weder die Worte extrem noch avantgardistisch in den Mund nehmen möchte. IN VAIN bleiben eine nette Ergänzung zu Ihsahns neueren Werken sowie den klassischen Alben der Genannten. Immer noch nichts Neues in Norwegen, man lebt weitgehend von dem, was das Land schon vor Jahren hergegeben hat ...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Against the Grain
- Image of Time
- Southern Shores
- Hymne til Havet
- Culmination of the Enigma
- Times of Yore
- Rise Against
- To the Core
- Floating on the Murmuring Tide
- Bass - K. Wikstøl
- Gesang - A. Frigstad, S. Nedland
- Gitarre - J. Haaland, K. D. Pedersen
- Keys - S. Nedland
- Schlagzeug - S. Reinhardtsen
Interviews:
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keine Interviews