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Elliott Murphy: It Takes A Worried Man (Review)
Artist: | Elliott Murphy |
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Album: | It Takes A Worried Man |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer-Songwriter/Americana |
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Label: | Blue Rose Records/Soulfood | |
Spieldauer: | 39:00 | |
Erschienen: | 29.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Es startet traditionell – und passend zum Titel – mit dem „Worried Man Blues“. Ein schlichter, kleiner Folk/Blues, kleine akustische Besetzung, die ihre Zuhörer scheinbar zum Heubodenfest schickt, doch weit gefehlt; in Ketten gelegt wird der Verflossenen besorgt nachgetrauert. Die akustische WOODIE-GUTHRIE-Phase endet schnell; mit „Angeline“ wird’s elektrisch, auch die folgenden „Little Big Man“ und Murphyland“ rocken ordentlich los, mehr TOM PETTY als BRUCE SPRINGSTEEN, und immer ELLIOTT MURPHY. Die Songs mögen nicht besonders innovativ sein, wirken aber erstaunlich frisch und reißen mit. Zu ganz großer Form läuft das Album im Folgenden auf, insbesondere wenn das Tempo gedrosselt wird. „Then You Start Crying“ überzeugt mit „Strawberry Fields“-Mellotron im Hintergrund und ergo leichten BEATLES-Affinitäten. Starkes, nachdenkliches, vollmundiges Midtempo-Stück.
Mit dem längsten Lied des Albums „I Am Empty“ hat MURPHY sein „Hallelujah“ komponiert, das LEONARD COHENs (allzu) oft gecovertem - und missverstandenem – Lobgesang auf die ungezügelte (körperliche) Liebe in nichts nachsteht. Thematisch ist „I Am Empty“ allerdings weit entfernt; es gibt keine erotische Akrobatik, hier schreit nur die Einsamkeit. Beginnt in Zeitlupe und rollt, sich unaufhaltsam steigernd, voran bis zum Finale. Wenn es gerecht zugeht in der Welt: Ein kommender Gänsehaut-Klassiker.
Das deftige „He’s Gone“ fällt kaum ab, punktet mit intensiver Eingängigkeit und einem perfekten Mitwipp-Refrain. Gilt auch für das noch druckvollere „Day For Night“. Danach wird’s gemütlicher, mit dem lässigen, von Bläsern unterstützen „Little Bit More“ und dem „Eternal Highway“, aus der Koje eines Trucks betrachtet, das Bud in der Hand….
Und zum großen Finale, im kleinen Schwarzen, MR. MURPHY allein am Piano: „Even Steven“. Davon hätte er noch den ein oder anderen bringen können. „You tell me who my heroes are – no fucking falling rock stars”. Der Mann hat ja so recht und schreibt überhaupt ziemlich gute Texte.
FAZIT: The Germans would call it „Wertarbeit“. “It Takes A Worried Man” ist das werweißwievielte Werk (Nr. 31, wenn ich mich nicht verzählt habe) des 63-jährigen ELLIOTT MURPHY. Ein Album ohne Ausfälle, nicht immer zwingend, aber jederzeit das Wissen um die (musikalische) Vergangenheit gekonnt im Heute ausbreitend. Außerdem besitzen mindestens zwei Songs Qualitäten für die Alle-Zeiten-Bestenliste. Plus ein Quentchen Humor. „Hi ho silver – Gabba Gabba hey“ – mehr gibt es kaum zu sagen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Worried Man Blues
- Angeline
- Little Big Man
- Murphyland
- Then You Start Crying
- I Am Empty
- He's Gone
- Day For Night
- Little Bit More
- Eternal Highway
- Even Steven
- Bass - Laurent Pardo
- Gesang - Elliott Murphy, Gaspard Murphy, Patti Scialfa
- Gitarre - Elliott Murphy, Olivier Durand, Gaspard Murphy
- Keys - Kenny Margolis, Elliott Murphy, Gaspard Murphy
- Schlagzeug - Alan Fatras, Boris Kinberg
- Sonstige - Gaspard Murphy, Colin Mainella
- It Takes A Worried Man (2013) - 11/15 Punkten
- Aquashow Deconstructed (2015) - 12/15 Punkten
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