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Brother Ape: Force Majeure (Review)
Artist: | Brother Ape |
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Album: | Force Majeure |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock / Art Pop |
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Label: | Progress Records | |
Spieldauer: | 53:39 | |
Erschienen: | 22.02.2013 | |
Website: | [Link] |
Es tut gut, eine Jahrzehnte existente Band zu hören, die weder mit Scheuklappen bewehrt ihre alten Schuhe herunterspielt noch krampfartig modern klingen möchte. Statt einem dieser beiden Extreme aufzusitzen spielen die Veteranen BROTHER APE auf ihrem sechsten Album zwanglos Musik in und aus der Mitte, die Originalität mit hörbarer Abgeklärtheit verbindet.
Nach dem kurzen Intro aus Chorgesang und einer Lautsprecher-Stimme (die sich wie ein roter Faden durch die Tracks zieht) erinnert das treibende Titelstück an den fiebrigen Post Rock von OSTINATO, interpretiert allerdings mit der Wärme des fast klassischen Prog. Rein instrumental gehalten steuert der Song auf einen melodischen Höhepunkt zu, ehe "The Mirror" mit nahezu tanzbaren Beats (das Drumming auf "Force Majeure" ist insgesamt eine Wucht) Stefan Damicolas' spröden Gesang in den Mittelpunkt rückt. Typisch liedhafte Kompaktheit, wie sie nicht wenige Genre-Bands insbesondere während der Achtziger hervorkehrten, um zugänglicher zu wirken, verbindet sich hier wie im Folgenden mit Drum'n'Bass-Elementen vor locker-leichten Arrangements.
So bergen vor allem "Doing Just Fine" (inklusive gepfiffenem Hauptmotiv) und "Life" viel Pop in sich, derweil die vielschichtigen Strukturen die blassen Vocals des Frontmanns vergessen machen. Das etwas rauere, um rhythmische Loops aufgebaute "Distinction" steht der himmlisch anmutenden Ballade "Somewhere Someday" gegenüber, die bereits die Wave-Elemente von "A Hundred Voices" und dem loungigen "After Rain" vorwegnimmt. "The Spanish Prisoner" schließlich flicht die kraftvollen Gitarren der ersten Stücke erneut mit ein und fasst den unerhörten Stil von BROTHER APE in geballter Form zusammen. Die Schweden erleben anscheinend gerade die kreativste Zeit ihres gut 30-jährigen Bandlebens - bravo dafür!
FAZIT: BROTHER APE versöhnen tatsächlich A-HA mit YES, wobei ihr gefühltes Gutmenschentum auch nicht vom kommerziellen Potenzial ihrer aktuellen Stücke nivelliert werden kann, da dies ohnehin leider niemand wahrnehmen wird. Dabei muss man kein Eklektiker sein, um diese wunderbar stimmige, höchst eigenständige Musik gut zu finden - wenn man dies denn unter Berücksichtigung selbst auferlegter Zwänge (Gesicht wahren und so) überhaupt darf ...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Birth
- Force Majeure
- The Mirror
- Doing Just Fine
- Distinction
- Life
- Somewhere Someday
- A Hundred Voices
- The Spanish Prisoner
- After Rain
- Bass - Gunnar Maxén
- Gesang - Stefan Damicolas, Gunnar Maxén
- Gitarre - Stefan Damicolas
- Keys - Stefan Damicolas, Gunnar Maxén
- Schlagzeug - Max Bergman
- Shangri-La (2006) - 12/15 Punkten
- A Rare Moment Of Insight (2010) - 9/15 Punkten
- Force Majeure (2013) - 12/15 Punkten
- Karma (2017) - 12/15 Punkten
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