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Porcupine Tree: Octane Twisted (Review)

Artist:

Porcupine Tree

Porcupine Tree: Octane Twisted
Album:

Octane Twisted

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock / Art Rock

Label: Kscope / EMI
Spieldauer: 56:40 + 71:25
Erschienen: 23.11.2012
Website: [Link]

Unser Außenposten Lothar mit einem etwas anderen Blick auf das neue Fallobst vom Stachelschweinbaum ...

Wer hier etwas Neues erwartet hat, wird auf ganzer Linie enttäuscht, denn bei dieser CD handelt es sich im Grunde um eine Neuauflage von "The Incident" von 2009, die sich im Wesentlichen nur dadurch von Original unterscheidet, dass es ein 2010er Live-Mitschnitt aus Chicago ist. Zudem sind die Aufnahmen sowohl von der Länge als auch vom Ablauf der Titel nahezu identisch mit der vor drei Jahren erschienenen CD. Akustische Überraschungen? Fehlanzeige.

Wie nicht anderes zu erwarten ist auch dieses Album so ordentlich produziert, wie man es von einem erfahrenen und gefragten Produzenten wie Steven Wilson erwarten darf, wenngleich die CD andererseits gemessen an ihren Vorgängern produktionstechnisch nicht vom Hocker haut. Zudem wirken Wilson und seine Recken sowie das Drumherum ein wenig lustlos. Die zusätzliche DVD, die Videomaterial der Tour enthält und nur in einer speziellen Edition zu haben ist, steht uns leider nicht zur Verfügung.

Das Problem mit den Prioritäten: Das vielbeschäftigte Hirn von PORCUPINE TREE ist zur Zeit mit der Produktion seiner neuen Solo-CD beschäftigt, die von keinem geringeren produziert wird als Rock-Legende Alan Parsons und im Februar 2013 erscheinen soll, wie Wilson kürzlich angekündigt hat. Wer sich für sein Soloprojekt einen solchen Mann an die Seite holt, hat seine Prioritäten eindeutig und gnadenlos gesetzt, sodass wohl vorläufig von PORCUPINE TREE keine weiteren Schmuckstücke zu erwarten sind. Schließlich heuert niemand Parsons an, wenn er keine musikalischen Meilensteine setzen möchte, die auch den Mainstream zum Kauf anregen sollen. Als fähiger Mann könnte Wilson schließlich auch selbst produzieren.

PORCUPINE TREE haben hiermit einen Lückenbüßer produziert, um den Fans vorübergehend ein Häppchen zuzuwerfen und die Wartezeit auf eine neue CD sowie eine weitere Tour zu verkürzen. Letzterest bezieht sich dann aber wohl eher auf den kommenden Alleingang von Wilson, denn immerhin will auch dieser promotet werden, und CDs verkauft man heute bekanntermaßen vor allem, indem man sie über eine Konzertreise bewirbt.

FAZIT: Außer Spesen nichts gewesen? Für eingefleischte PORCUPINE TREE-Fans mag "Octane Twisted" ein absolutes Muss sein. Für alle anderen ist die CD aus unserer Sicht verzichtbar, vor allem wenn sie die letzte Platte bereits im Plattenschrank haben.

Lothar Epe

Gast-Rezensent (Info) (Review 7004x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Occam's Razor
  • The Blind House
  • Great Expectations
  • Kneel And Disconnect
  • Drawing The Line
  • The Incident
  • Your Unpleasant Family
  • The Yellow Windows Of The Evening Train
  • Time Flies
  • Degree Zero Of Liberty
  • Octane Twisted
  • The Seance
  • Circle Of Manias
  • I Drive The Hearse
  • Hatesong
  • Russia On Ice / The Pills I'm Taking
  • Stars Die
  • Bonnie The Cat
  • Even Less
  • Dislocated Day
  • Arriving Somewhere But Not Here

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
proggus
gepostet am: 17.12.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Eine relativ ärgerliche Rezension... Das Live-Alben nun im wesentlichen für Fans gemacht werden, sollte ja Allgemeingut sein. Und auch wenn ich "The Incident" als Studioalbum schon ziemlich stark fand, so ist die Live-Umsetzung nochmals ein Stückchen beeindruckender. Weil dichter gespielt und zusammen mit der Light- und Film-Show ein besonderes Erlebnis. Vielleicht ist es auch der euphorische Rückblick auf das seinerzeit erlebte Konzert - sicherlich das Beste, was ich bisher von PT gesehen habe. Deswegen kauft sich der Fan natürlich auch die Ausgabe mit DVD (dann muss man auch nicht beklagen, dass Bildmaterial nicht zu haben).

Daneben wird in der Rezension mit keinem Wort erwähnt, dass es neben "The Incident" noch eine zweite CD gibt, mit tollen Liveversion in letzter Zeit eher selten gespielter PT-Klassikern. Alleine "Hatesong" ist das Eintrittsgeld wert, aber auch sehr coole Verknüpfung von "Russia On Ice" und sozusagen dem Mittelteil von "Anesthetize" ("The Pills I'm Taking") haut einen vom Hocker.

Fazit: Die Fans haben den Doppel-Decker mit DVD sowieso schon. Alle andere sollten zumindest mal darüber nachdenken... auch unter dem Aspekt, dass dies vielleicht der Schwanengesang von PT ist.
FA
gepostet am: 17.12.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Kann mich dem Vor-Kommentar nur anschließen. Ich finde die Live-Aufführung von "The Incident" ebenfalls sehr gut (so wie auch die DVD der LE sehenswert ist) & ärgere mich auch, dass die 2.CD mit ein paar echt genialen Live-Versionen großer Songs hier völlig ignoriert wird.

Dass das Ganze nicht mit so viel Liebe daherkommt wie wir es von Steve Wilson gewohnt sind & dass sein Fokus gerade nicht auf PT liegt ist natürlich kritisch anzumerken ... die Platte ist musikalisch aber absolut hörenswert.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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