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Morpheus Rising: Let The Sleeper Awake (Review)
Artist: | Morpheus Rising |
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Album: | Let The Sleeper Awake |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal / Hard Rock |
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Label: | WTG Records / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 50:27 | |
Erschienen: | 04.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Hier hat jemand die Vergangenheit des Metal seines Landes verinnerlicht und zugleich nicht die Augen davor verschlossen, was Amerika zwischendurch in Sachen harter Gitarrenmusik geltend machen konnte. MORPHEUS RISING aus York legen mit diesem Album einen substanziellen Zweitling zeitgenössischer Reinheitsgebots-Mucke vor.
„Daylight“ und das Titelstück werfen die Gitarrenarbeit von MAIDEN mit Rob Halfords gesanglichen Dünkeln in einen Topf, letzteres bezogen auf die jungen Jahre des PRIESTers, und verpacken das Ergebnis in eine druckvolle Produktion, die auch modernen US-Rockbands wie GODSMACK stünde. Si Wright fungiert neben den beiden Gitarristen als flexibles Aushängeschild der Briten, die sich in den schleppenden Liedern „Lord of the North“ und „Those Who Watch“ an einem zeitgemäß düsteren Gegenentwurf zur Tony-Martin-Phase von BLACK SABBATH versuchen.
An Übersee orientiert man sich besonders auffällig in den verschlungenen Tracks „Quench Your Thirst“ (Mordsrefrain) und „Fear of Nothing“, das mit ruhigen Strophen und umso breiterem Chorus aufwartet. Die europäischen Wurzeln stoßen MORPHEUS RISING jedoch zu keiner Sekunde ab, denn so von Pathos befreit und Solo-freudig zeigt man sich in den Vereinigten Staaten eher selten. Die Gesten, die das Quintett beschreibt, sind deswegen auch weniger protzig als verhalten. Die Metal-Sau lassen Jungspunde heraus, während auf „Let The Sleeper Awake“ eine angenehme Altersweisheit herrscht, die mitnichten als Behäbigkeit zu deuten ist. „Shades of Grey“ etwa mag auf den ersten Blick bedächtig anmuten, nimmt aber in über sechs Minuten deutlich an Fahrt auf, und die Leads der Doppelspitze entschädigen ohnehin jeden, der aufgrund seines Aufmerksamkeitsdefizits vorzeitig hibbelig geworden ist.
Letztlich wird genau diese Zurückhaltung MORPHEUS RISING auf lange Sicht hin interessant halten, denn ihr zweites Album nutzt sich nicht aufgrund plärrender Lautstärke oder Platzhirsch-Gebaren ab. Die Hymnen verzeichnen die Musiker in der zweiten Hälfte der Scheibe: „Fighting Man“ (neue Steve-Harris-Kompositionsschule ohne Redundanz), „Gypsy King“ (interessanter Melodic Rock mit Gothic-Unterton) und „In The End“ (SAXON zu starken „Unleash The Beast“-Zeiten).
FAZIT: Die aufstrebenden MORPHEUS RISING zeigen ohne dicke Jeans, aber dafür mit zeitlosem Songwriting-Gehalt, dass mit britischem Metal der klassischen Art auch abseits von NwoBHM-Kopisten zu rechnen ist. Die Liebe zu diesen zwei Handvoll Songs stellt sich nicht unmittelbar ein und dauert daraufhin umso länger an – ein echter „Sleeper“ eben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Daylight
- Lord of the North
- Let The Sleeper Awake
- Fear of Nothing
- Shades of Grey
- Those Who Watch
- Fighting Man
- Gypsy King
- In The End
- Quench Your Thirst
- Bass - Andy Smith
- Gesang - Si Wright
- Gitarre - Pete Harwood, Damien James “Daymo” Sweeting
- Schlagzeug - Paul “Gibbo” Gibbons
- Let The Sleeper Awake (2012) - 11/15 Punkten
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