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Killing Joke: MMXII (Review)
Artist: | Killing Joke |
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Album: | MMXII |
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Medium: | CD | |
Stil: | Postpunk / Wave / Industrial Rock |
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Label: | Spinefarm / Soulfood | |
Spieldauer: | 50:46 | |
Erschienen: | 02.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Am 21.12.2012 geht die Welt unter, das ist inzwischen hinlänglich bekannt. Ob es jedoch wirklich zutrifft, wird man sehen, bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. Doch nicht nur der Maya-Kalender, auch andere Quellen wie der Astrologe Nostradamus sprechen vom Ende der Welt in 2012. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt - das Internet ist auch dazu ein unerschöpflicher Quell von (Un-)Weisheit - findet man allerlei Theorien, Fragen und Antworten, so ist unter anderem von seltenen Konstellationen im Weltraum und einem vermeintlichen Polsprung, in Englisch "Pole Shift", zu lesen. Womit die Brücke zum neuen Album von KILLING JOKE geschlagen wäre, denn auf "MMXII" (was natürlich für "2012" steht), heißt der Opener "Pole Shift".
Sänger Jaz Coleman selber spricht davon, dass "MMXII" sich auch um diese Themen dreht und in seinen Augen ist das Jahr 2012 zumindest ein Jahr, in dem es einschneidende Änderungen für die Menschheit geben wird. Und KILLING JOKE haben den Soundtrack dazu geschrieben und aufgenommen. Damit lässt es sich unbeschwert in den Untergang tanzen...
"MMXII" ist auf jeden Fall das Album, an dem sich jedes weitere Album aus dem Bereich des industriell rockenden Postpunks in diesem Jahr messen lassen muss. Die seit 2008 wieder in Originalbesetzung musizierenden KILLING JOKE haben eine Platte aufgenommen, die einerseits deutlich in den 80er verwurzelt ist, in ihrer absoluten Zeitlosigkeit aber nie altbacken klingt. Soundtechnisch gehen die Synthesizer und die analogen Instrumente Gitarre, Bass und Schlagzeug eine perfekte Symbiose ein, jedem Element wird viel Platz im Sound eingeräumt, ohne dass eine Dominante auszumachen wäre. Darüber thront Colemans charakteristische Stimme, einerseits hart und brüchig, anderseits hell und schwebend. Das jedoch ist auch nur die halbe Miete.
Denn es ist in der Hauptsache das nahezu perfekt funktionierende Songwriting, das den Reiz von "MMXII" ausmacht. Das eröffnende, knapp neun-minütige "Pole Shift" pendelt zwischen atmosphärisch gediegenem Wave und punkigen Uptempo-Ausbrüchen und entwickelt so eine ausgesprochen hohe Dynamik. "Fema Camp" ist straighter gehalten, bedrohliche Keyboards und ein großartiges Riff tragen die schwere, aber tanzbare Nummer. "Rapture" zieht das Tempo an, die Synthies rattern und Coleman legt edle Gesangslinien darüber. Mit kraftvoller Rhythmik zerrt auch "Colony Collapse" am Tanzbein, während das ruppige "Corporate Elect" krachend punkig daher kommt.
Die zweite Albumhälfte steht in Nichts nach und hält das Niveau mühelos. Das atmosphärische "In Cythera" überzeugt vor allem gesanglich, während das lässige "Primobile" trotz seiner etwas ruhigeren Ausrichtung perfekt in die Düsterdisco passt. Mit "Glitch" wird es unruhiger und krachiger, während "Trance" mit einem unwiderstehlichen 80er-Beat verführt. "On All Hallow's Eve" ist der ruhigere, fast schon friedliche Ausklang eines Albums, das keine schwache Sekunde vorzuweisen hat.
FAZIT: Wenn der Abgesang schon so gut ist, kann das Ende gar nicht so schlimm sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pole Shift
- Fema Camp
- Rapture
- Colony Collapse
- Corporate Elect
- In Cythera
- Primobile
- Glitch
- Trance
- On All Hallow's Eve
- Bass - Martin "Youth" Glover
- Gesang - Jaz Coleman
- Gitarre - Kevin "Geordie" Walker
- Keys - Jaz Coleman
- Schlagzeug - Paul Ferguson
- In Excelsis (EP) (2010)
- MMXII (2012) - 12/15 Punkten
- Pylon (2015) - 9/15 Punkten
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