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Jihye Lee: Goblin Bee (Review)
Artist: | Jihye Lee |
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Album: | Goblin Bee |
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Medium: | CD | |
Stil: | Vocal Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 46:34 | |
Erschienen: | 27.07.2012 | |
Website: | [Link] |
Der Anglist kennt die „Goblin Bee“ von Emily Dickinson, doch in diesem Fall handelt es sich um ein Album der koreanischen Sängerin JIHYE LEE, auf dem Vocal Jazz zu hören ist, und dieser verhehlt die Herkunft der Künstlerin zwar nicht, muss sich aber auch nicht irgendwie „ethnisch“ nennen lassen.
Für den asiatischen Kulturraum charakteristische Quart-Harmonien vernimmt man nämlich selten, selbst im koreanischen Traditional „Arirang“ nur marginal, genauso wie es keine Instrumente aus diesem Raum zu hören gibt. Stattdessen versteht sich die Dame auf minimalistische Arrangements. So steht der Opener „Secret Garden“, der nur aus Percussion und hypnotisches Klavier besteht, beispielhaft für die Stoßrichtung der Scheibe. Mit „Pansori Fantasia – Sarang Ga“ erzählt die Sängerin eine interessante Liebesgeschichte, bevor ihr Zuarbeiter und Mitkomponist Andrioli die akustische Grundlage für einen sehnsuchtsvollen Spannungstreiber bereitstellt, der in einem Gesangs-Piano-Unisono gipfelt.
„Conversation – Zen For Jazz“ ist dann eine klagende Ballade mit Cello und eigenartig polterndem Ende „You Stepped Out Of A Dream“ von Herb Brown und Gus Kahn bleibt traditionell wie im Original von Tony Martin, das immerhin vor gut 70 Jahren eingespielt wurde. Gleiches gilt für das entspannte „Sea Lady“ aus Kenny Wheelers Feder. Lees beziehungsweise Andriolis eigene Stücke sind überwiegend vitaler, „The Look On Your Eyes (swingendes Zwiegespräch mit dem Polen Grzegorz Karnas) genauso wie das dramatische „Ricordi“, das eine südländische Aura umgibt. Der Titeltrack sowie „Waltz For Old Women“ fallen wiederum in die Sparte getragener Lieder, wobei letzteres fast wie ein Wiegenlied klingt. So funktioniert „Goblin Bee“ als Ganzes trefflich, selbst wenn sich die Überraschungen in Grenzen halten, aber die bewusste Beschränkung auf Klavier und Stimme mit wenig mehr verfügt über einen eigenen Reiz.
FAZIT: JIHYE LEE zeigt sich auf „Goblin Bee“ als flexible Sängerin und sei Freunden von Jazz-Stimmen empfohlen, denen die Diana Kralls dieser Welt zu kalkuliert klingen. Zwischen den Extremen Pop Jazz und Gesangs-Avantgarde, das zeigt diese Scheibe, gibt es auch andere anspruchsvolle und gefühlsmäßig fassbare Musik.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Secret Garden
- Pansori Fantasia – Sarang Ga
- Conversation – Zen For Jazz
- You Stepped Out Of A Dream
- Sea Lady (Kenny Wheeler)
- The Look Of Your Eyes
- Goblin Bee (Emily Dickinson Gedicht)
- Ricordi
- Waltz For Old Women
- Arirang
- Waltz For Old Women – Reprise
- Gesang - Jihye Lee
- Keys - Nicola Andrioli
- Sonstige - Balir Ben Amor (Janggu), Annemie Osborne (Cello)
- Goblin Bee (2012) - 11/15 Punkten
- Diamond Sutra Reader (2016) - 10/15 Punkten
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