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Crutch: Back To Instincts (Review)
Artist: | Crutch |
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Album: | Back To Instincts |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Blackforestcherrycake Records/Universal | |
Spieldauer: | 17:54 | |
Erschienen: | 10.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Damengefrontete Rockmusik war vor zwei bis drei Dekaden ja beinahe noch eine Besonderheit, speziell die nicht auf primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale fokussierten Bands waren eher die Ausnahme. DRAIN vielleicht, und wenn es crossoveriger wurde, vielleicht noch die GUANO APES. Und eine Band stieß den Menschen in den 90ern vor den Kopf: SKUNK ANANSIE. Gerade mit dem ungeschliffenen „Paranoid & Sunburnt“ wurde klar, dass es auch deutlich anders geht - dass die Band danach allerdings ungleich zahmer wurde: Schade.
Sicher, der SKUNK ANANSIE-Vergleich wurde hinsichtlich der Berliner CRUTCH bereits häufig angewandt, wenn man sich so durch das Netz liest, aber das ist nicht unbedingt ein Negativmerkmal, zumal dies eher als Fingerzeig oder Orientierungshilfe interpretiert werden sollte. Denn Sängerin Stephanie CRUTCHfield ist keineswegs ein akustischer Skin-Klon, verfügt allerdings über eine ähnlich präsente, variable und gleichermaßen dreckige wie klare Stimme, während die musikalische Komponente in alternativ angehauchten, fettem Rock mit Indie-Kante angesiedelt ist. Das war's dann aber auch mit Parallelen. Okay, wenn's ruppiger wird, erinnert die Dame auch mal entfernt an eine frühe Sandra Nasic, damals, als die APES noch sie selbst waren. Ändert aber am musikalischen Selbst CRUTCHs nichts.
„What I'm Made Of“ verfügt über enorme Ohrwurmqualitäten und ist somit ein optimaler Opener für diese EP, doch im gleichen Zug besitzt der Song ein paar raue, widerborstige Parts, während „Something“ trotz seiner Laut-Leise-Dynamik deutlich geradliniger durch die Speaker pulsiert und gegen Ende „very british“ eskaliert. Einen weiten Spagat zwischen Indie und Hard Rock demonstriert hingegen „Invincible“, der in „I Want It All“ noch etwas gedehnt wird und in Sachen Emotionalitat wohl der intensivste Song der Scheibe ist. Mit „Fly Or Die“ wird dann ein anderer Kontrast demonstriert, denn hier wechseln sich luftige, teils mit souligem Gesang versehene Parts mit ordentlich Gitarrenmett ab. Ob es Zufall ist, dass der Songtitel hier hundertprozentig passt?
FAZIT: Guter Start, den die Band mit diesem Debüt hinlegt. Was schlimmstenfalls etwas stört, ist der zwar fette und differenzierte, aber etwas zu glattgebügelte Sound des Fast-Achtzehnminüters. Hier wären ein paar mehr Ecken und Kanten schön gewesen, vielleicht auch etwas Dreck, aber das ist Moppern auf hohem Niveau.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- What I'm Made Of
- Something
- Invincible
- I Want It All
- Fly Or Die
- Bass - Kev Kevson
- Gesang - Stephanie Crutchfield
- Gitarre - Benny Young, Hannes Kelch
- Schlagzeug - Philipp Schadebrodt
- Back To Instincts (2012)
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