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The Dreadnoughts: Polka's Not Dead (Review)
Artist: | The Dreadnoughts |
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Album: | Polka's Not Dead |
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Medium: | CD | |
Stil: | Celtic-/Folk-/Street-/Polka-Punk |
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Label: | Destiny Records/Stomp Records | |
Spieldauer: | 35:28 | |
Erschienen: | 07.01.2011 | |
Website: | [Link] |
Als wäre der 2009er Vorgänger „Victory Square“ nicht eh schon ein Reißer gewesen, legen die verrückten kanadischen Celtic Punks rund um Nicky Dread mit „Polka's Not Dead“ erstaunlich früh noch einen drauf und zeigen sich noch variabler als sie es ohnehin schon waren.
Beginnt das 35-minütige Werk mit dem Opener „Cider Road“ noch punkig und von Geige, Akkordeon, Mandoline und Bouzouki umringt, erwartet den Hörer im Anschluss mit „Polka Never Dies“ eine launige, lebenserhellende Polka-Nummer der Marke „Anarchie und fliegende Sitze im Musikantenstadl – Veranstalter muss Konzerthalle abreißen lassen!“, während „Gintlemen's Club“ erst wie ein Seemannslied beginnt, bevor es mit einem Affenzahn weiter geht und die Ellbogen von allen Seiten in die Rippen donnern. „Randy Dandy-Oh“ eignet sich danach prima zum Anstoßen, und „Goblin Humppa“ macht seinem Namen alle Ehre – ELÄKELÄISET lassen um die Ecke grüßen, nur wirbeln die DREADNOUGHTS noch wilder umher. Der Hörer eignet sich in diesem Moment bestens als Model für einen Zahnpasta-Werbespot.
Auch die anderen Nummern demonstrieren Liebe zu Irish Folk, Folklore allgemein, Traditionals, Trinkliedern, rotzigem Punk und Genrekollegen wie den DROPKICK MURPHYS, FLOGGING MOLLY, THE DISTILLERS oder THE SURFIN' TURNIPS, von welchen die Furchtlosen „Turbo Island“ in einer zackigen Coverversion zum Besten geben. Gute Güte, es würde den Rahmen sprengen, auf jeden der Songs einzeln einzugehen – auch wenn es völlig gerechtfertigt wäre. Doch soll wirklich schon alles in diesem Review verraten werden? Eben, soll es nicht.
Die DREADNOUGHTS zu hören ist, wie einer feucht-fröhlichen abendlichen Feier auf einem ollen Schiff beizuwohnen. Für Guinness und Kilkenny ist gesorgt, Cider und Hochprozentiges stehen ebenfalls bereit, Captain Dread und seine vier Piraten legen kumpelhaft ihren Arm um Dich, erzählen Dir Seemans- und Seeräubergarn, und gemeinsam wird die gute Zeit genossen, bis die komplette Crew und sämtliche Passagiere in etwa so schwanken wie der Kahn, auf dem sie über das Nass schippern. Der nächste Morgen wird hart, aber egal...
FAZIT: Der Fünfer aus Vancouver praktiziert mit seinem Drittling einen gekonnten Spagat zwischen Weiterentwicklung und Linientreue, und vor allem die warme, freundschaftliche Ausstrahlung, die die Band mit ihrer Musik – speziell Nicky Dread mit seiner charismatischen Stimme – transportiert, macht THE DREADNOUGHTS zu einer der sympathischsten und wichtigsten Bands aus dem folkig punkenden Sektor. Und bei einer solchen Hitdichte, an die zur Zeit kaum eine der etablierten genreverwandten Bands herankommt, weniger als dreizehn Zähler zu zücken, käme einem Frevel gleich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cider Road
- Polka Never Dies
- Gintlemen's Club
- Randy Dandy-Oh
- Goblin Humppa
- Poutine
- Turbo Island (THE SURFIN' TURNIPS COVER)
- Black Sea Gale
- Clavdia's Waltz
- Paulina
- West Country Man
- Sleep Is For The Weak
- Za Šmierč Przyjaciela
- Bass - Squid Vicious
- Gesang - Nicky Dread
- Gitarre - Nicky Dread
- Schlagzeug - The Stupid Swedish Bastard
- Sonstige - S: The Dread Pirate Druzil (Mandoline, Tenorbanjo, Querflöte), Seamus O'Flanahan (Akkordeon, Geige), Sean Valey (Euphonium), Doug Gorkoff (Cello), Diverse (Bouzouki, Tambourin)
- Polka's Not Dead (2011) - 13/15 Punkten
- Legends Never Die (Re-Release) (2011)