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Simulacrum: Promo 2010 (Review)
Artist: | Simulacrum |
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Album: | Promo 2010 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 22:57 | |
Erschienen: | 15.04.2011 | |
Website: | [Link] |
Diese jungen Finnen stellen den Glauben an ihr metallische Heimat wieder her, denn ehrlich: Was gelangte in letzter Zeit aus dem Land der tausend Seen in den musikmedialen Vordergrund, bei dem man nicht die Zähne zusammenbeißen musste? Siehste. SIMULACRUM nun offerieren mit diesen vier Tracks einen Vorgeschmack auf ein Album, das sie mehr oder weniger folgerichtig im Nimbus von DREAM THEATER und den bisweilen sehr guten wie übergangenen Nachbarn ANDROMEDA ansiedeln möchten.
"Master and the SIMULACRUM" wandelt sich vom schweren Düster-Ungetüm zum agilen und effektiv mit Synthies (Hammond!) angereicherten Progmetaller vom Typischsten, wenngleich das Quintett durchaus spannend über die gesamte Spielzeit hinweg agiert. Man hält es übrigens relativ kompakt, nicht ohne ausgiebig zu solieren. Die Musikalität ist wie immer für Finnland selbst angesichts des jungen Alters der Buben erstaunlich. "The Depraved" überrascht demgemäß mit Achterbahnfahrten auf den Griffbrettern nebst derbem Geknüppel. Nie verlieren die Mucker sich dabei im Chaos, und Broman leiert sich sehr gefällige Vocals aus den Stimmritzen. Will heißen: Im Hook-Unterricht hat man ebenso aufgepasst wie beim Angeben auf den Saiten - wahrlich aufregend, der Track, und vor allem wirklich heavy, was man von vielen Herumtreibern in der Szene gerade aus Skandinavien neuerdings nicht immer behaupten kann. "Battle Within" verschiebt den Fokus aufs Sphärische bei anhaltender Härte. SIMULACRUM heben zu den Sternen ab. Speziell hier zeigt sich der Schulterschluss mit besagten ANDROMEDA (weniger SPIRAL ARCHITECT, die man anhimmelt, aber noch nicht kratzt), da die Musiker gleichfalls auf moderne Klänge wie Genretraditionen aboniert sind und toll mit der Dynamik arbeiten.
"The Beginning of Nothing" besitzt den wohl besten Refrain des Songquartetts und verweist darauf, was hier noch Tolles kommen mag. Nochmal ehrlich: SIMULACRUM wuchern mit interessanten Arrangements und Einfällen, ohne zerfahren zu klingen, und man fragt sich, was manch allzu formelhafte, vermeintliche Progmetal-Band überhaupt mit ihrem Plattenvertrag anfängt, während so etwas wie SIMULACRUM noch ohne herumzuckelt. Wer Ohren hat, der höre, liebe Labels: Das hier ist die Zukunft abseits von allzu bemühtem Retro-Minimalismus beziehungsweise Zappelphillips, deren Brutalo-Geschrote so unflexibel anmutet wie die Baseballcaps, die sie tragen. Man ist geneigt zu sagen: Riesig - wenn nicht jetzt, dann definitiv demnächst. Dann erinnert euch, wo ihr es gelesen habt …
FAZIT: Mit SIMULACRUM hat Finnland ein ganz heißes Eisen im Feuer, wenn es um Progressive Metal geht, der nichts mit Seventies-Huld oder Djent-Taktgeschiebe durch die Ear-Extensions zu tun hat. Wem die großbebuchstabten Namen im Fließtext oben gefallen, der spitze hier ganz aufmerksam die Ohren!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Master and the Simulacrum
- The Depraved
- Battle Within
- The Beginning of Nothing
- Bass - Olli Hakala
- Gesang - Niklas Broman
- Gitarre - Nicholas Pulkkinen
- Keys - Christian Pulkkinen
- Schlagzeug - Markus Wallasvaara
- Promo 2010 (2011) - 12/15 Punkten
- The Master And The Simulacrum (2012) - 9/15 Punkten
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