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Hammers Of Misfortune: 17th Street (Review)

Artist:

Hammers Of Misfortune

Hammers Of Misfortune: 17th Street
Album:

17th Street

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Metal Blade Records
Spieldauer: 49:46
Erschienen: 21.10.2011
Website: [Link]

Diese Band um das ehemalige SLOUGH FEG- und GWAR-Mitglied John Cobbett hat in den vergangenen 10 Jahren von der Mehrheit der Metal-Szene weitgehend unbeachtet bereits vier Alben über kleinere Labels (Cruz Del Sur, Profound Lore) veröffentlicht, bevor sie im vergangenen Jahr von Metal Blade gesigned wurden, die umgehend den kompletten Backkatalog wiederveröffentlichten und nun auch für das neueste Werk der Amis verantwortlich sind.

Die Musik auf „17th Street“ ist dem Bandunkundigen nicht so ganz einfach zu beschreiben. Die Basis stellt traditioneller, epischer und leicht progressiver 80er-Metal/-Power-Metal amerikanischer Prägung dar. MANILLA ROAD könnten als grobe Referenz dienen, allerdings versuchen die HAMMERS OF MISFORTUNE nicht bloß vergangene Zeiten wieder aufleben zu lassen, sondern haben diesen Stil wirklich weiterentwickelt. Eine Eigenschaft, die einem Teil der traditionellen Szene leider abgeht. Ganz entscheidend für den Bandsound ist Background-Sängerin/Organistin Sigrid Sheie. Gesanglich setzt sie abseits des üblichen gestelzten Opern-Pathos-für-Arme-Geseusels der Konkurrenz eigene Akzente, aber vor allem verleiht ihr Einsatz der Hammond-Orgel der Musik ein hohes Maß an Eigenständigkeit. Das erinnert natürlich an die glorreichen 70er, doch setzt sie ihr Instrument deutlich „metallischer“ ein als besagte Rock-Dinos. Das zweite wichtige musikalisch Element, das erst seit dem „The Locust Years“-Album (2006) vertreten ist, stellen die Musical-artigen Melodien in Songs wie „17th Street“, „The Grain“ oder „The Day The City Died“ dar. Für mich gleichzeitig die absoluten Highlights des Albums, da sie bei dem schmalen Grat zwischen kitschig und großartig auf der richtigen Seite bleiben und ein unheimlich großes Sucht-Potential entwickeln. Ein Vergleich mit QUEEN ist zwar durch musikalische Parallelen nicht unbedingt gerechtfertigt, bietet sich aber durch eine ähnliche Fähigkeit unterschiedlichste musikalische Einflüsse zu integrieren und in fast schon penetrante Ohrwürmer mit Langzeitwirkung zu übersetzen, trotzdem an. Mit der pathetischen Klavier-Ballade „Summer Tears“ geht die Band diesmal (augenzwinkernd) sogar noch einen Schritt weiter in diese Richtung als bisher, ohne dabei an Identität zu verlieren. Daneben gibt es aber auch Songs, bei denen eindeutig die Metal-Seite dominiert wie z.B. das schleppende „Staring (The 31st Floor)“ oder der abschließende Longtrack „Going Somewhere“.

Insgesamt kann das Album qualitativ wieder an das schon erwähnte bisherige Referenzwerk „The Locust Years“ anknüpfen, nachdem das letzte Album („Fields & Church Of Broken Glass“) einen Tick zu verspielt und langatmig ausgefallen war. Die Ähnlichkeiten zu SLOUGH FEG, auf den ersten drei Alben durchaus noch vorhanden, sind übrigens nach dem Ausstieg von Mike Scalzi - wie schon auf dem Vorgänger - endgültig verschwunden.

FAZIT: Alle, die dem traditionellen Metal-Sektor Stagnation und Ewiggestrigkeit vorwerfen, müssen den HAMMERS OF MISFORTUNE eine Chance geben. Diese Band bietet hochoriginelle Musik mit tollem Songwriting, intelligenten Texten und wertiger Verpackung. Allein schon die Bandfotos sind eine Klasse für sich.
Also nicht über die letzten Nummer-Sicher-Produkte von MAIDEN, ICED EARTH und Konsorten jammern, sondern „17th Street“ kaufen!

Lutz Koroleski (Oger) (Info) (Review 7431x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • 317
  • 17th Street
  • The Grain
  • Staring (The 31st Floor)
  • The Day the City Died
  • Romance Valley
  • Summer Tears
  • Grey Wednesday
  • Going Somewhere

Besetzung:

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