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Architects: The Here And Now (Review)
Artist: | Architects |
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Album: | The Here And Now |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Metalcore |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 39:19 | |
Erschienen: | 21.01.2011 | |
Website: | [Link] |
Der größte Fehler, den eine erfolgreiche Band begehen kann: Den Stil ändern. Man frage nach bei Paradise Lost oder Queensryche. Insofern verdient es zunächst einmal Respekt für das, was die ARCHITECTS auf ihrem dritten Album „The Here And Now“ abziehen. Statt nämlich auf Nummer sicher zu gehen und ihren etablierten Stil, einen wütenden Mix aus Metalcore, Punk und Death Metal in die Welt hinaus zu brüllen, gehen sie einen anderen Weg: Weniger Hass, weniger negative Emotionen, mehr Melodien und mehr positive Energie.
Was auf dem ersten Blick nach einer Anbiederung an den Mainstream aussieht, ist in Wirklichkeit ein künstlerischer Befreiungsschlag. Heraus aus einer Sackgasse, in der sich die Engländer sahen. Und, mal ehrlich: Wer der Band jetzt vorwirft, sich an breitere Hörerschaften zu wenden – selbst vor dem furchtbaren Schimpfwort „Pop“ schreckt mancher beleidigte Fanboy nicht zurück – glaubt doch, bitteschön, nicht ernsthaft daran, dass es auch nur ein Song von „The Here And Now“ ins Formatradio schaffen würde.
Dagegen spricht – neben der natürlich immer noch reichlich vorhandenen Härte – vor allen Dingen eines: Die musikalische Intelligenz der zehn Tracks. Hier geschieht nichts ohne Grund, hier haben fünf begabte junge Männer etwas geschaffen, was nur ganz wenige von sich behaupten können: Positive Energie, Melodien, Brutalität und musikalischen Anspruch zu vermischen, ohne, dass es auch nur eine Sekunde konstruiert oder bemüht klingt.
Das Grundgerüst der ARCHITECTS-Songs besteht fraglos immer noch aus progressivem Metalcore, doch der Melodieanteil ist so hoch wie nie, singt Sam Carter so clean wie nie zuvor. Man höre nur „Learn To Live“ oder „BTN“ und versinke in den großartigen Refrains. Mit „Heartburn“ gibt es gar eine melancholische Ballade, und manch einer wird jetzt denken, „Ha! Siehste! Doch Pop!“. All denen brettern Songs wie das punkig-rotzige „The Blues“, das mit aggressivem Shouting versehene „Delete, Rewind“ oder das mächtig böse „Stay Young Forever“ entgegen.
FAZIT: Mehr Melodien und positivere Vibes bedeuten nicht automatisch den Ausverkauf. „The Here And Now“ ist mutig, ambitioniert, anspruchsvoll, aber nicht überladen oder krampfhaft auf Überlänge getrimmt. Entweder der Steigflug der ARCHITECTS nimmt nach diesem starken Album noch um ein paar Grad zu – oder die engstirnigen selbst ernannten Szenewächter vermiesen der Band die Laune.
PS: Tolles Cover!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Day In Day Out
- Learn To Live
- Delete, Rewind.
- BTN
- An Open Letter To Myself
- The Blues
- Red Eyes
- Stay Young Forever
- Heartburn
- Year In Year Out/Up And Away
- Bass - Alex Dean
- Gesang - Sam Carter
- Gitarre - Tom Searle, Tim HB
- Schlagzeug - Dan Searle
- The Here And Now (2011) - 11/15 Punkten
- Daybreaker (2012) - 7/15 Punkten
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