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Yogi Lang: No Decoder (Review)
Artist: | Yogi Lang |
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Album: | No Decoder |
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Medium: | CD | |
Stil: | Fortsetzung von David Gilmours Inselplatten |
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Label: | Gentle Art Of Music / Soulfood Music | |
Spieldauer: | 56:53 | |
Erschienen: | 05.11.2010 | |
Website: | [Link] |
Als DAVID GILMOUR sich daran machte, seine ersten Solo-Alben aufzunehmen, da waren diese ziemliche Scheiße! Woran lag das? Sie klangen so gar nicht nach der Musik seiner legendären Band PINK FLOYD!
Als ROGER WATERS sich daran machte, seine ersten Solo-Alben aufzunehmen, da waren diese ziemliche Scheiße! Woran lag das? Sie klangen viel zu stark nach seiner legendären Band PINK FLOYD!
Als YOGI LANG sich daran machte, sein erstes Solo-Album „No Decoder“ aufzunehmen, da beging er genau den gleichen Fehler wie ein ROGER WATERS, obwohl er verdammt nach DAVID GILMOUR klang, aber sich so gut wie gar nicht von seiner Stammband RPWL unterschied!
Ein gordischer Knoten, den ich hier einfach mal aufzulösen versuche!
Doch bevor wir dazu kommen, lassen wir einfach mal YOGI LANG für sich sprechen:
„KALLE (WALLNER – der Gitarrist von RPWL) und CHRIS (POSTL – der Bassist von RPWL) haben bereits ihre Solo-Werke veröffentlicht. Mit meinem kommenden Album ‚No Decoder’ liefere ich jetzt den letzten Mosaikstein zu dem, was den RPWL Sound ausmacht. Sehr stolz bin ich darauf, dass ich mit unserem alten Bekannten MANNI MÜLLER an den Drums, GUY PRATT (Pink Floyd, Roxy Music) am Bass und TORSTEN WEBER (The Doors of Perception) an der Gitarre eine richtig tolle Band im Studio hatte. Natürlich sind auch viele Gäste dabei, wie z.B. ANNE DE WOLFF an der Geige oder auch LAZULI-Sänger DOMINIQUE LEONETTI am Gesang und viele mehr. Lasst euch überraschen, der Release wird voraussichtlich der 05.11. 2010 sein!“
Keine Frage – wer dermaßen fette musikalische Pfunde ins „Meine-Solo-CD-Spiel“ bringt, der muss doch irgendwie ein ganz großer sein. RAY WILSON zum Glück hat er nicht mit eingeladen, wie das schon mal bei RPWL geschah – denn der hatte unserem YOGI bereits im Sangesbereich die Show gestohlen. Kluge Entscheidung!
Im Grunde sagt der Titel des Albums schon alles: „No Decoder“! Hier gibt’s wirklich nichts zu entschlüsseln. YOGI LANG ist der Sänger von RPWL und er klingt auch solo nicht nur wie der Sänger von RPWL, der in gewissen Momenten schon immer keinerlei Unterschied zu seinem Vorbild DAVID GILMOUR aufzuweisen hat, sondern genauso wie „seine“ komplette Band. Nur etwas ruhiger und deutlich langweiliger.
Dabei ist der erste Eindruck doch so gelungen. Ein wundervoll gestaltetes Digi-Pack ziert den manchmal recht dröge erscheinenden, musikalisch versilberten Inhalt. An RADIOHEADs „O.K. Computer“ werden beim Betrachten unweigerlich Erinnerungen wach. Und achtet man aufs Detail der Zeichnungen von Judith Reichart, dann taucht man tief ein in ein geheimnisvolles Universum, in dem mythische Figuren, verfremdete Lebewesen, missgestaltete Menschen sowie jede Menge (abgehackte) Arme und Hände eine bedeutende Rolle zu spielen scheinen. Ja! Dieses Cover ist codiert – ganz im Gegensatz zu seinem Inhalt.
Bereits wenn man das Textheft zur Hand nimmt, bekommt man Angst. Recht belanglos erscheinen diese lyrischen Visionen im Verhältnis zur visionären Hülle. Auch wenn es hier um Selbstzweifel, sich verändernde Zeiten und Welten, die Liebe und den Abschied geht – im Endeffekt sind sie mehr das Ergebnis eines guten Sängers, aber weniger guten Songwriters. Dabei versucht LANG bereits im Vorfeld, die textliche Bedeutung des Albums hervorzuheben, doch schon diese Aussage klingt etwas seltsam: „’No Decoder’ beschäftigt sich mit der Unfähigkeit, seine Gedanken und Gefühle in einem anderen Menschen abzubilden und dem daraus folgenden, verfehlten Ziel, einfach nur verstanden zu werden.“ (Hääähh???) … „Ein Song kann nur so gut sein wie die Botschaft, die dahinter steckt.“ Durchaus – nur sollten die Botschaften dann auch ein bisschen verschlüsselter daher kommen als „And every day that is given to me / Is a day where I wanna wake up by your side / And every breathe that is given to me / I wanna be with you and look into your eyes.“ Das hätte auch gut in einen Schlager gepasst.
Die Musik, also der „dritte Mosaikstein“ im RPWL-Solo-Puzzle, macht es dem Hörer fast noch etwas schwerer als das textliche Mittelmaß. Während Mosaikstein 1 „Blind Ego“ von Gitarrist KALLE WALLNER war und mit recht metallischen Momenten aufwartete, sowie der 2. Mosaikstein „Parzivals Eye“ von Bassist CHRIS POSTL daherkam und sich stärker am progressiven Rock orientierte, will dieser 3. Mosaikstein einfach nicht so richtig passen. Einerseits klingt „No Decoder“ fast genauso wie ein ruhiger gehaltenes RPWL-Album, das sich mit DAVID GILMOUR auf seine Insel „On An Island“ verdrückt hat. Diese ständigen Parallelen zu besagtem GILMOUR-Album, das die Musik eines selbstzufriedenen, älteren und zugleich neu verliebten Herren widerspiegelt, nerven irgendwann. Viel schlimmer – sie langweilen!
Damit wären wir wieder bei PINK FLOYD. Natürlich verweist YOGI LANG darauf, dass er mit GUY PRATT den Bassisten von PINK FLOYD für sein Album gewinnen konnte. Aber besondere Aspekte setzt der auf keinem einzigen Titel. Außerdem braucht er ja nur ganz ähnlichen Kram zu spielen, wie er das bei seiner hoch verehrten Band nun schon seit Jahren (sich immer ordentlich im Hintergrund haltend) tut.
Nun kann man gerne behaupten, ich nörgle hier auf hohem Niveau! Vielleicht stimmt das sogar. Nur empfinde ich „No Decoder“ als ein weich gespültes RPWL-Album oder ein langweiliges Solo-Spätwerk von DAVID GILMOUR. Nichts Überraschendes, nichts Unerwartetes, nichts, was wirklich auf Dauer hängen bleibt, und nichts Mutiges. Da zeigte sich ein NICK MASON mit „The Fictitious Sports“ vor langer Zeit auf seinem ersten Solo-Werk der Floydianer deutlich mutiger. Nicht nur weil er von den bekannten Pfaden abwich, sondern ihm das auch noch im ganz großen Stil gelang. Da sahen ein GILMOUR und ein WATERS solo verdammt alt gegen aus. Bei RPWL ist das in Punkto YOGI LANG leider genau umgekehrt.
FAZIT: Der Sänger von RPWL legt als dritter im RPWL-Bunde sein erstes Solo-Album vor, das besonders durch seine liebevolle Gestaltung, aber weniger durch seine Musik zu überzeugen vermag! Ehrlich gesagt klingt es ein wenig wie die Fortsetzung von DAVID GILMOURs „On An Island“ oder wie eine „entschärftes“ RPWL-Album. Gestalterisch das beste, aber musikalisch das schwächste Album im RPWL-Solo-Dreigestirn!
PS: Übrigens gibt es im digitalen Download-Paket noch einen zusätzlichen, nicht auf der CD enthaltenen Titel. Was das soll, weiß ich wirklich nicht!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Can’t Reach You
- Sacrifice
- Our World Has Changed
- Sail Away
- Our Modern World
- No Decoder
- Alison
- A Million Miles Away
- Say Goodbye
- SensValue
- A Better Place For Me
- Bass - Guy Pratt
- Gesang - Yogi Lang
- Gitarre - Yogi Lang, Torsten Weber
- Keys - Yogi Lang
- Schlagzeug - Manni Müller
- Sonstige - Carmen Maier (Percussion), Anne de Wolff (Violine), Kalle Wallner (Gitarre), Ferdinand Settele (Saxofon), Hubert Trenkwalder (Akkordion), Ian Salmon & Dominique Leonetti (Gesang)
- No Decoder (2010) - 8/15 Punkten
- A Way Out Of Here (2019) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Traveller
gepostet am: 11.11.2010 |
So. das habe ich bisher selten gemacht. Aber wenn jemand eine derartig unqualifizierte und abfällige, von Arroganz nur so durchsetzte Kritik verfasst, dann doch. Wer derartigen Unsinn über die Soloalben der Floyd Musiker verfasst, kann das schon manchen, aber er sollte bittte nicht behaupten, irgend was von anspruchsvoller Musik zu verstehen. Armselig. Das Yogi Lang Album ist fantastisch produziert und klar - geht es in Richtung RPWL- falls Her Koß erwartet hat, das dies evtl. nach Manowar klingen sollte, jo. kann er. Aber NUR ER. Was da so von 'verfehlten Zielen' gefaselt wird, hat den Fass den Boden raus. No Decoder ist eine der besten Musikproduktionen des Jahres und hebt sich aus dem 0815 Müll weit raus, Interessenten und Insbesondere Floyd oder PRWL Fans solten wenigstens bei Amazon mal reinhören und sich nicht von Herrn Koß's 'Kritik' dieses Klasse Album entgehen lassen. PS...dies ist kein 'Auftragswerk' aus dem Dunstkreis der RPWL Mannschaft oder so - nur meine ganz persöhnliche Meinung !!!
So, ich hoffe mal, dies ist nicht 'grob persöhnlich beleidigend oder was- das solls denn nicht sein- Mahlzeit. - wer es ähnlich sieht, kann sich gerne melden... |
Thoralf Koß (musikreviews.de)
gepostet am: 11.11.2010 |
Keine Angst, dermaßen fundierte Meinungsäußerungen werden hier nicht gelöscht!
Übrigens mag ich Manowar nicht! Das wollte ich nur mal feststellen. Ein unqualifizierter, abfälliger, arroganter, von anspruchsvoller Musik keinerlei Ahnung habender und armseliger Kritiker Thoralf Koß |
Jürgen aus Bitterfeld
gepostet am: 31.12.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Diese Kritik von Herrn Koß ist keine Kritik, sondern ein Verriß. Klar klingt ein Y.-L.-Album ziemlich nach RPWL, denn Yogi ist -neben Kalle- maßgeblicher Kopf von RPWL. Als Liebhaber aus der PinkFloyd/RPWL-Ecke wird man bestens bedient. Und das ist, was (für mich zumindest) zählt. |
Thoralf Koß (musikreviews.de)
gepostet am: 31.12.2010 |
Also bei 8 Punkten von einem Verriss zu sprechen, finde ich ziemlich übertrieben. Aber was soll's.
Und alles, was sie geschrieben haben, schreibe ich in gewisser Weise auch. Wem's reicht, der freut sich über den Gleichklang, wer allerdings frühere Werke von beispielsweise Pink Floyd mag, der sollte sich nicht, ohne zumindest vorher in das Album hineingehört zu haben, dieses "zart besaitete RPWL-Album" zulegen! |
Andi
gepostet am: 24.03.2011 User-Wertung: 12 Punkte |
Auch ich bin der Meinung, dass es sich bei No Decoder um ein ganz tolles Album handelt. Ich persönlich mag gerade das "Weichgespülte". Das Mr. Pratt den Bass spielt, ist völlig unerheblich. Diese Art Musik ist es, die uns Floyd Fans für die mittlerweile selten gewordenen Aktivitäten der Originale entschädigt. Mein Fazit: Ein absolut hervorragendes Werk. Kaufen und live anschauen !!! |
Salami
gepostet am: 28.10.2011 User-Wertung: 13 Punkte |
Zu Yogi, der doch recht krasse Verriss des Albums hat mich schon aufmerksam gemacht. Und vor allem, es geht hier doch nicht um die 8 Punkte, die Herr Koß hier gibt, sondern die Art und Weise, wie er über Gilmur, Floyd etc herzieht, es ist ganz einfach eine von Herablassung triefende Beschreibung. Er scheint mehr auf Metal zu stehen. Recht so. Aber No Decoder ist, obwohl recht ruhig, doch voller Anspruch und musikalisch weit über den Durchschnitt, um es Verbal so in die Tonne zu treten !!!
und wenn man alles so niedermacht, was irgendwie nach Floyd Clone klingen könnte, müsste man wohl zu viele zeitlos gute Sachen kritisieren, die eigentlich in einem Universum von akustischen Müll immer noch weit oben schwimmen. Was solls, No Decoder ist eines der besten Alben seiner Zeit !! |
Thoralf Koß (musikreviews.de)
gepostet am: 29.10.2011 |
Liebe RPWL- YOGI-LANG- und Sonstwie-Fans,
bitte tretet mir auf den Kuli oder die Laptop-Tastatur, aber tut nicht so, als hätte ich hier ein Album eures "Helden" verbal in "die Tonne" gehauen. Sehr ausgiebig habe ich versucht, meine "mittelmäßige" (HALLO - 8 PUNKTE!) Meinung zu begründen. Und die späten Pink-Floyd- oder Floyd-Solo-Werke zum Vergleich heranzuziehen. Genauso wenig habe ich mit Metal was am Hut, sondern bin hier der "echte" (Ost-)Prog-Experte. Schaut euch einfach mal ein paar andere Rezis von mir an. Und Yogi sowie den Lazuli-Sänger habe ich längst persönlich kennengelernt und bin mir sicher, dass sie diese Kritik nicht als persönliche Beleidigung, sondern als ein Anregung zum Nachdenken ansehen. Allerdings dürfen gerne alle "Fans" weiterhin auf mir herumhacken ;-) |