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Psychopathic Romantics: Pretty Prizes (Review)

Artist:

Psychopathic Romantics

Psychopathic Romantics: Pretty Prizes
Album:

Pretty Prizes

Medium: CD
Stil:

Experimental Indie

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 39:04
Erschienen: 10.02.2010
Website: [Link]

Ganz, ganz bescheiden erscheint einem die Band im Anschreiben, welches der CD beilag. „Hello, we are an independent Italo-American band...“ heißt es da. Das könnte alles bedeuten, jedoch ist das, was auf diesem eigenwillig und schlicht aufgemachten Zweitwerk geschieht, alles andere als das, was man unter regulärer Indie-Mucke versteht. Vielmehr befindet sich auf dem von Nullen und Einsen belagerten Plastikkarussell seltsame und kauzige Tonkunst, die zuweilen recht weit draußen ist.

Erst lullen einen die vier mit dunklem, ruhigem Singer-/Songwriter-Stoff ein, dann brechen auf einmal ruppige Punkgewitter los, wird in postrockigen Gefilden gewildert, hinterher wiederum wird mal eben ENNIO MORRICONE gehuldigt, französischem Chanson Tribut gezollt, mit Cowboyhut Hula getanzt oder chaotisch gelärmt wie FANTÔMAS oder MR. BUNGLE minus Metal, lieblich mit dem Glockenspiel geklimpert, wavige Töne angeschlagen oder folkig-balladesk agiert. All das wird mit zahllosen Instrumenten dekoriert, und trotz allen Wahnsinns und stilistischer Massenkopulationseskapaden wirkt „Pretty Prizes“ weder albern noch sinnfrei, und auch die völlige Heterogenität des Materials ist nie Negativfaktor, da das Hörerlebnis wie eine Reise ins Ungewisse ist – man weiß nie, was da gleich kommt.

Mario „Dust“ La Porta besitzt zudem eine nicht gerade gewöhnliche Stimme, so dürfte der ein oder andere mit seinem reibeisigen, verschroben erscheinenden Organ, das auch gerne mal in Geschrei, Gebrumme oder Flüstern ausufert, nicht sofort klar kommen oder es gar als störend empfinden. Ebenso könnte dem ein oder anderen die etwas rohe Produktion nicht so ganz gefallen, doch aus rein subjektiver Sicht kann ich da nur sagen, dass jeder andere Sound die Ideen und die Stimmung, die auf „Pretty Prizes“ herrscht, völlig verwässern würde.

FAZIT: PSYCHOPATHIC ROMANTICS sind von Kopf bis Fuß „anders“, testen Toleranzgrenzen aus und gehen unbeirrt ihren ganz eigenen Weg. Als Hörer sollte man demnach schlichtweg selbst entscheiden, ob man folgen, abbiegen oder ganz umkehren möchte. Der Weg, den die psychopathischen Romanciers gehen, ist eben sehr kurvig, holprig, bergig, und das Klima ist unbequem und rau. Einen gemütlichen Sonntagsspaziergang durch den Park sollte man sich jedenfalls abschminken. Der Picknickkorb und Sandalen? Forget it. Festes Schuhwerk und ein robuster Wanderrucksack sind Minimum.

Chris Popp (Info) (Review 4314x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • What Did You Leave For Us?
  • Democracy's Pill
  • Transparent Smiles
  • The Definition Of Life
  • Free Barabbas
  • Silent Venom
  • Ant Farm
  • F.
  • Mother Nature Latest's Madness
  • 21 [Ventuno]
  • I Came Here

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 11.02.2010

Schönes Review, wird angestestet!
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