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Nion: Firebird (Review)
Artist: | Nion |
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Album: | Firebird |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Metal |
|
Label: | Artist Station Records / Soulfood | |
Spieldauer: | 53:23 | |
Erschienen: | 24.09.2010 | |
Website: | [Link] |
Ohne vorher den Promoflyer gelesen zu haben, hätte ich NION ja sofort nach Frankreich gesteckt. Der Akzent von Sängerin Marzena lässt jedenfalls diesen Schluss zu. Es handelt sich jedoch um eine im Saarland beheimatete Truppe, die sich 2004 als PRIESTESS gründete, aufgrund der Verwechslungsgefahr mit diversen gleichnamigen Bands aber noch im gleichen Jahr in NION umbenannte. Anfangs war das Ganze sogar nur als Studioprojekt gedacht, doch nach der positiven Resonanz auf die EP "Witches Rune" entwickelte sich daraus eine richtige Live-Band. Jetzt haben die Saarbrücker mit "Firebird" ihren ersten Longplayer am Start. Und ein neues Fantasy-Genre gründen NION auch gleich noch: Mystic Metal.
Der sogenannte Mystic Metal entpuppt sich schnell als Gothic Metal mit gelegentlichen symphonischen Ausflügen. Die Melodien haben aber durch exotisch klingende Anleihen zugegebenermaßen desöfteren eine mystisch wirkende Note. Diese Melodien sind zugleich die Stärke von NION. Es gelingt ihnen, in praktisch jedem Song eine Melodie unterzubringen, die schnell ins Ohr geht. Die Schwächen liegen woanders. Da wäre einerseits eine ziemlich dumpfe und kraftlose Produktion. Gerade die Atmosphäre, die NION durch ihre Hooklines erzeugen, sollte gleichermaßen dynamisch wie transparent sein, um die Einzelheiten des Sounds deutlich in den Vordergrund zu rücken. So wirkt sie aber leider manchmal ziemlich verwaschen. Auch Marzenas Gesang gibt Anlass zur Kritik. Zwar hebt sie sich durch ihr Organ in normaler Tonlage angenehm von den Gothic-Sopran-Trällerelsen ab, doch wird ihre Stimme gerade bei den Höhen etwas wackelig. Hinzu kommt dieser zu präsente Akzent.
Das Songwriting ist fast durchweg gutklassig. Ich habe lange kein Gothic-Werk mehr gehört, bei dem schon beim ersten Hören so viele Melodien die Gehörgänge vereinnahmt haben. Dabei gehört ausgerechnet der titelgebende und zudem als Opener platzierte Track "Firebird" zu den Schwächeren. Doch danach beweisen NION mit Stücken wie "Touch", "Transformation", "Immortality", "Wizard & Sage", "Soulflower" und "Prophecy", dass sie ein Händchen für eingängige Hooks und starke Melodien haben. Durch diesen gelungenen, mystischen Touch heben sie sich zudem von der Masse der Gothic-Bands ab. Selbst kleine Experimente wie die Flamenco-Passagen bei "Immortality" passen hervorragend ins kompositorische Gesamtbild. Live haben die Saarländer durch Marzenas Fantasy-Outfits und Bauchtanz-Einlagen wohl noch ein paar Aspekte mehr zu bieten, auf CD muss man für diese Vorstellung aber seine eigene Phantasie spielen lassen.
FAZIT: Der Gesang ist meines Erachtens noch steigerungsbedüftig, und die Produktion sollte nächstes mal auch klarer und kraftvoller ausfallen. Die mystisch-melodischen Stücke sind gelungen, das Songwriting kann man insgesamt als gut zu bezeichnen. So kann sich NIONs Erstling durchaus sehen, respektive: hören lassen. Für ein Debut ist "Firebird" eine runde Sache.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Firebird
- Touch
- Transformation
- Eternal Ray
- Immortality
- Conversation
- Wizard & Sage
- Soulflower
- Fairytales
- Journey
- Prophecy
- Gesang - Marzena
- Gitarre - Siggi Schüssler
- Schlagzeug - Marc Bollow
- Sonstige - + Gastmusiker
- Firebird (2010) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Rockfan
gepostet am: 11.10.2010 |
Sehr ambivalent die CD ... einerseits sehr interessante Melodien und Arrangements die manchmal mit etwas übertriebenen Gitarrensoli gespickt sind. Übertrieben in dem Sinne, da soll wohl gezeigt werden wie "schnell" mal spielen kann ... naja ... kann man ... muß man aber nicht ...
Etwas enttäuschend ist der Gesang ... manchmal etwas kraftlos ... dazu kommt der starke Akzent im englischen ... aber am meisten stört, daß der Gesang unter aller Sau abgemischt wurde ... Man kann ganz deutlich hören, daß alle S-Laute wegkomprimiert wurden, dadurch entstehen 2 Effekte ... 1. der Gesang LISPELT extrem stark und 2. die Dynamik ist weg, wobei dann auch die Klarheit des Gesanges weg ist. Bei einem einzigen Song ist dies nicht so stark lispelnd .. Conversation. Da "klingt" der Gesang wenigstens klar ... Wie gesagt ... 50% des "schlechten" Gesanges gehen auf die Produktion und die anderen leider auf die mangelnde Spannung in der Stimme der Sängerin ... Wäre der Gesang auf dem Level der Musik, bei der mich nur das überzogene Schnellspiel der Soli nervt wie auch das nervige DoubleBass gehämmer hier und da zu viel des guten ist, wäre die CD mindestens eine Liga höher anzusetzen ... und ich hätte auch 11 statt 7 Punkte gegeben. |