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Helloween: 7 Sinners (Review)

Artist:

Helloween

Helloween: 7 Sinners
Album:

7 Sinners

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Sony Music
Spieldauer: 60:48
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

Natürlich setzen HELLOWEEN nicht da an, wo sie mit ihrem Geburtstagsalbum aufgehört haben. "7 Sinners" ist aber in musikalischer Hinsicht mit Bezug auf den Titel auch keine Kreuzung von "Keeper" und "Chameleon" geworden. Heißt die nächste Platte dann "When the Keys?" - Unsinn ...

Die Institution kommt mit dem Opener ungewohnt behäbig aus dem Quark. Das Riffing ist nicht erst seit "The Dark Ride" so harsch und wurde einer rigorosen Modernisierung unterzogen, wo früher vor allem Speed, Speed, Speed sowie liebevolle Twin-Leads herrschten. Derer gibt es gleichwohl immer noch, doch HELLOWEEN verlassen sich ebenso häufig auf Keyboard-Zierrat, beispielsweise im ansonsten ordentlich thrashenden "Are You Metal" oder während "My Sacrifice". Die Genrehölle ist nicht ungehört an der Combo vorübergezogen, was sich in schwarzmetallischem Schraddeln ausdrückt und wohl an der teilweisen Verjüngung ihres Kaders liegt. Den "Perfect Gentleman"-Nachfolger "Who Is Mr. Madman?" gestaltete man ebenfalls unerhört kraftmeierisch. Dass die Lyrics bei dieser Band einen höheren Stellenwert einnehmen als bei anderen des Genres und sich zudem trotz vordergründiger Klischeehaftigkeit häufig ganz andere Absichten an den Tag legen, ist man gerade von Michael Weikath gewohnt, und dahingehend lassen HELLOWEEN sich auch 2010 nicht lumpen. Neuerungen wie das (echte?) Geflöte im Anschlusstrack zum "Madman" sind da eher Makulatur, denn mit Festigung des aktuellen Lineups hat sich bei der Gruppe wenig geändert, was man natürlich als durchaus positiv betrachten kann; falls man jedoch "Pink Bubbles" und "Better Than Raw" mitsamt dem Debüt als Muss-Alben von HELLOWEEN betrachtet wie der Autor (ja. lacht ihr nur ...), stellt sich beim Genuss von "7 Sinners" wie bereits während des Hörens vorheriger Veröffentlichungen eine gewisse Abmivalenz ein. Dazu passt aktuell der hintere Mittelteil dieser Scheibe, welcher recht traditionell im Sinne der Deris-Frühphase belassen wurde.

"The Smile Of The Sun" (halbballadesk-moderner Hochglanz-"Gothic"), "You Stupid Mankind" sowie "If A Mountain Could Talk" (Mitsinghits der unspekatkulären Sorte) erfüllen demzufolge Standards, statt neue zu setzen. Das schaffen andere Alteingesessene zwar nicht immer und ist somit mehr, als man erwarten kann, doch gereicht es nicht zum Versprühen von Langzeit-Duftmarken. Davon abgesehen wird man auf "7 Sinners" zeitgemäßen (immer wieder diese Stakkatoriffs ...) Metal hören, der vor dem Hintergrund der Gruppe keine Schande darstellt, aber eben auch keinen neuen Klassiker ausmacht.

FAZIT: Statt Traditionen zu verwalten zocken HELLOWEEN nach wie vor mit Facelifting in ihrem spätestens seit den Neunzigern gefestigten Stil, in welchem es bereits viel bessere ("The Time Of The Oath"), aber auch schlechtere Scheiben von ihnen aufs Ohr gab. "7 Sinners" ist definitiv der bisherige Höhepunkt der momentanen Besetzungen, rangiert im diskographischen Kontext jedoch nur im oberen Mittelfeld.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 8293x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Where The Sinners Go
  • Are You Metal?
  • Who Is Mr. Madman?
  • Raise The Noise
  • World Of Fantasy
  • Long Live The King
  • The Smile Of The Sun
  • You Stupid Mankind
  • If A Mountain Could Talk
  • The Sage, The Fool, The Sinner
  • My Sacrifice
  • Not Yet Today
  • Far In The Future

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Follow The Hollow
gepostet am: 28.10.2010

User-Wertung:
3 Punkte

Also da weiß ich ja nicht. Ich habe in diese Schnipsel der HP reingehört und musss agen, mit Helloween hat das nur wenig gemein. Eher klang das zwanghaft auf Melodie getrimmt und die Refrains sind voller weißer Scholkolade mit Crispies und kandierten Früchten. Wie gesagt, kenn nur die Auschnitte, aber alles klang da klapprig, getackert und über Deris' seine Stimme muss man ja nicht mehr viel sagen, die passt einfach überhaupt nicht. Enttäuschung!
Andreas
gepostet am: 28.10.2010

Das sind alles Ween-Trademarks seit Jahr(zehn)ten. Hast du das etwas verschlafen?
Follow The Hollow
gepostet am: 28.10.2010

User-Wertung:
3 Punkte

Ah.. nein, nicht wirklich, war wach. Aber diese fies-manische Gutgelauntheit geht schon nach anderthalb Songs sehr auf den Zeiger. Ist das für Zahnspangen-Mädchen oder wie jetzt? Ich bin jedenfalls keines. Seit Jahrzehnten? Nein, ohne Deris waren die besser, viel besser. Und manchmal gabs einen oder zwei ganz gute Songs auf den Alben, nun keinen mehr, offensichtlich.
Melissa
gepostet am: 29.10.2010

Als ob Helloween bei Teenagern besonders angesagt wären :)
Mal im ernst: Metal muss nicht immer düster sein!
Andreas
gepostet am: 29.10.2010

Sorry, aber Helloween gelten doch seit jeher als Initiatoren dieser Happy-Kiste. Außerdem fand ich das früher weitaus schlimmer. Es ist eben eine ganz andere Einstellung zum Thema, und die hatte insbesondere Weikath schon immer ("Laudate Dominum" etwas sagt da sehr viel). Ich finde aber gerade, dass dieser streitbare Charakter die Band interessant macht, zumal die ganzen Clones Helloween in der Regel gar nicht verstanden haben und entsprechend oberflächliche Trademarks abgrasen, statt ins Detail zu gehen. Klasse Musiker waren auch durchweg im Lineup, und gearde auch Grosskopf ist ein latent übersehener, kreativer Bassist mit originellem Stil, wenn man hinhört.
Aber ich schieße mal wieder übers Ziel hier.
Eike
gepostet am: 29.10.2010

User-Wertung:
5 Punkte

Hi, also ich finde die jetzt auch nicht gerade erhebend. Hab sie hier und muss sagen, ziemlich cheesy, was mich sehr stört sind die Refrains. Auch ist die Produktion aufgebläht, voller Pomp und die Lieder, nun ja... rätsel... Ich habe es versucht, aber die werde ich nicht oft hören.
Andreas
gepostet am: 30.10.2010

Wie gesagt: Ist schon seit Jahren so ...
FP
gepostet am: 30.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Ich weiß nicht was ihr alle habt. Gerade vor der Deriszeit war Helloween cheesy, poppig und trallala. 7 Sinners dagegen rockt wie sonst noch was und ist über weite Strecken null fröhlich vor allem im Bezug auf die Keeperscheiben...man denke nur an "rise and fall".
Andreas
gepostet am: 31.10.2010

Meine Rede. Mit Deris gab es unter anderem die härtesten Sachen bei Helloween überhaupt. ("Push" anybody?)
Sarah T.
gepostet am: 31.10.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Ganz so Unrecht haben einige hier ja nicht. Denn leider ist GENAU der Andy das Problem, denn das erinnert zumindest mich an die Hitparadenheinis, die hier in Süddeutschland unentwegt touren und sogar vor unserem Dorf nicht haltmachen. Andy Borg, Tony Marshall, solche Gestalten und dann sehen Helloween auch noch so aus, bähhh!!
Andreas
gepostet am: 01.11.2010

Oh Gott, Leute, habt ihr ein paar Jahre verpennt? Diese Diskussionen fanden schon zu Beginn der 90er statt, und zwischenzeitlich haben Helloween ihre härtesten und dunkelsten (teils nicht eben die besten) Alben eingespielt! Deris kommt aus einer anderen Ecke, das weiß jeder spätestens bei "Genuss" seiner Soloscheibe. Auch haben Helloween ihre besten Songs mit ihm im Lineup geschrieben (ob er daran beteiligt war oder nicht). Wollt ihr wirklich diese dumme Reunion mit Hansen und Kiske? Der Zenit ALLER drei Parteien ist so oder so überschritten. Wie wär's mit weiterziehen?
Heiko
gepostet am: 01.11.2010

User-Wertung:
5 Punkte

Also mir wäre es, wenn ihr es schon so ansprecht, mit Hansen recht, nochmal so stürmische Zeiten wie "Reptile" z.B. "Walls..." ist die Götterscheibe, "Keeper" ganz gut, aber dann gabs doch wirklich nur Grauen.. Ich meine, Andi Deris sollte halt Balladen machen oder so Stadionmusik für 55-jährige Schunkelheinis. Und dass der Andres hier offenbar ausm Dieter-Thomas-Heck-Umfeld kommt, okay man merkt es^^
Andreas
gepostet am: 01.11.2010

Vollkommener Unsinn. Das Debüt ist zweifellos erhaben, aber direkt danack kommt zumindest bei mir "Better Than Raw". Wenn da kein Metal drauf ist, weiß ich es auch nicht. Im Vergleich zum damals gängigen "Power" Metal (Hammerfall kamen gerade en vogue) hat das wirklich Schmackes. Die Songs stimmen (nicht zu einem geringen Teil wegen Kusch und Grapow); über "Time" oder "Laudate Dominum" sah man da gerne hinweg, oder nein: eigentlich haben derlei Brechungen die Band immer schon ausgezeichnet. Nennt es von mir aus das Weikath-muss-die-Leute-einfach-ständig-anpissen-Syndrom :-)
Carsten
gepostet am: 01.11.2010

"The Smile Of The Sun" und "You Stupid Mankind" sind unfassbar übel. Muss mich auch in die Reihen der Kritiker einreihen, leider.
Andreas
gepostet am: 02.11.2010

Wie geschrieben: sie ist dennoch besser als die letzten, aber weit von den Glanztaten weg.
oger [musikreviews.de]
gepostet am: 30.12.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Neben ein paar Standards etliche wirklich gute Songs, sofern man mit der Band überhaupt etwas anfangen kann. Mir gefällt das Album.
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